Teil 1
Mut zur Wahrheit, Freunde (1): Das Fass läuft über
Präscriptum: Der nachfolgende Beitrag ist entstanden kurz vor der Zensur-Orgie durch die Internet-Giganten, die alles noch viel schlimmer und aberwitziger macht. Es war allerdings auch vorher schon übel, und die aktuellen Vorkommnisse sollten eigentlich niemanden wirklich überraschen. Der Beitrag erklärt, warum.
Das Leben ist kompliziert, sowieso. Eine neuzeitliche Industrienation ist erst recht kompliziert. Gar nicht zu reden von weltweiten Prozessen – wenn Milliarden Menschen in Echtzeit miteinander kommunizieren können. Und das Leben ist nicht nur kompliziert, es scheint zugleich immer verrückter zu werden. Verwirrend kompliziert und verrückt, dafür sind unsere Hirne und Psychen eigentlich nicht konstruiert. Wie Jordan B. Peterson es in seinen grundlegenden Vorträgen zu den „maps of meaning“ erklärt: Wir wollen wissen, wo wir stehen, wir brauchen ein klares Ziel vor Augen, und wir sind angewiesen auf verlässliche Informationen über den Weg dorthin. Manche Menschen haben ein größeres Sicherheitsbedürfnis, manche sind eher vom Typ Abenteurer, aber sich in einer fremden Welt völlig zu verlieren, ist für niemanden erstrebenswert.
Eine Variante, auf die verrückte Komplexität der Weltläufe zu reagieren, ist der Rückzug ins Private. Das Problem ist nur, die Politik rückt einfach nach. Die heutige Politik kann den Menschen ihre Privatwelt nicht mehr erlauben, denn eine solche Beschränkung ihrer Machtfülle hält sie für eine Zumutung. Ihr Motto ist „global denken, lokal handeln“. Das Lokale, in dem die Politik handeln zu müssen vorgibt, ist jedermanns Wohnung, jedermanns Einkauf im Supermarkt, jedermanns Grillabend mit Freunden auf der eigenen Terrasse. Die Politik ist in diesem Sinne totalitär geworden, ungeniert und sendungsbewusst. Deshalb ist der Rückzug ins Private eine gefährliche Sackgasse geworden, kein tauglicher Ausweg.
Also was ist die richtige Antwort auf die Komplexität und das Verrückte? Das Einfache und das Selbstverständliche. Das, was Menschen schon vor vielen hundert Jahren gewusst und wonach sie gelebt haben. Was ihnen Orientierung gegeben hat, in ihrer damaligen Welt, die zwar nicht so kompliziert war, nicht einmal annähernd, aber von der sie andererseits auch viel weniger wissen und verstehen konnten.
Mein Vorschlag ist, zugegeben, atemberaubend schlicht. Er läuft darauf hinaus, zu unterscheiden: zwischen Wahrheit und Lüge. Zwischen dem Guten und dem Bösen. Zwischen Freiheit und Unterwerfung. Jeder weiß und versteht, dass es diese Gegensätze gibt. Aber wir haben allem Anschein nach verlernt, sie als Maßstäbe zu nutzen. Wir haben uns einreden lassen, die Dinge seien so furchtbar kompliziert, nur noch „wissenschaftliche Experten“ könnten erkennen, was Tatsache sei und was falsch. (Oder „Faktenchecker“…) Wir hören immer neue Argumente, denen zufolge das Böse – auch Terror und Gewalt – eine gute oder zumindest notwendige Sache sei. Wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, in Unfreiheit zu leben, denn unsere Zeit ist doch so wunderbar modern und vielfältig und voller Optionen, so bunt und so hedonistisch. Das Ergebnis ist, dass wir uns belügen, einschüchtern und schikanieren lassen, jeden Tag ein bisschen mehr. […]
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Teil 2
Mut zur Wahrheit, Freunde (2): Lasst die Luft raus!
In der deutschen politischen Debatte, soweit durch die tonangebenden „Eliten“ bestimmt, einschließlich fast aller größeren Medienunternehmen, ist das Lügen nicht nur gesellschaftsfähig, sondern vielfach geradezu bestimmend geworden, auf mehreren Ebenen. Hier geht es nicht um altbekannte, lässliche Ärgernisse wie Wahlplakate, auf denen Werbeparolen etwas versprechen, was niemand nachprüfbar einhalten kann oder Politiker, die sich als altruistische Bürgervertreter anpreisen, in Wirklichkeit aber nur opportunistische Karrieristen sind, und es sind auch nicht „normale“ Meinungsverschiedenheiten gemeint.
Gemeint sind wirkliche Lügen, wo die dargebotenen Narrative und die Realität beim besten Willen nicht in Übereinstimmung zu bringen sind, und bei denen das Volk, auch wenn es natürlich nicht mehr so heißen darf, nach Strich und Faden für dumm verkauft und hinters Licht geführt wird. Dazu gehören allerdings auch solche Lügen, die vielleicht vor vielen Jahren mal noch keine echten Lügen, sondern „nur“ allzu naive politische Wunschvorstellungen waren, von vornherein nicht ganz plausibel, und die inzwischen von der Wirklichkeit ganz und gar eingeholt sind – aber ohne dass die Politik das wenigstens jetzt mal zugeben würde. Hier eine Liste mit Beispielen – sicher nicht vollständig und jeder Punkt für sich nicht einmal originell oder überraschend, aber in der Summe und Bilanz doch beinahe aberwitzig:
Eine der Lügen der letzten Jahre ist die Behauptung, Deutschland könne und müsse ziemlich viele Menschen von weit weg hier aufnehmen, und das werde sich am Ende als Segen für unser Land erweisen. Die Informationen in den einschlägigen Büchern von Thilo Sarrazin reichen, um die Lüge zu entlarven. Zu den Unwahrheiten in diesem Themenfeld gehört z.B. auch die absurde Behauptung, die Wohnungsnot (und die gestiegenen Preise mit ihr) liege an allen möglichen Gründen, habe aber nicht mit Flüchtlingen zu tun. Das ist dreist gelogen… Und wie war das, Deutschland kann unmöglich seine Grenzen sichern? Komisch, für das Chinavirus ging es plötzlich.
Eine Lüge, die man vor 20 Jahren noch als naive, aber irgendwie gutgemeinte Legende hätte durchgehen lassen können, ist die Behauptung, nur dank der Europäischen Union lebe der Kontinent in Frieden – sonst müssten wir wieder mit Krieg rechnen, am liebsten zwischen Deutschland und Frankreich, den früheren Erbfeinden. Adenauer mochte so denken, aber spätestens Helmut Kohl nicht mehr, egal wie rührend sein Händchenhalten mit François Mitterand gewesen sein mag.
Europa ist auch ohne EU unter dem Dach der NATO vereint, und schon damit ist die Legende von vornherein als solche entlarvt. Aber was wir gegenwärtig erleben, ist eine ausufernde Brüsseler Technokratie, die die (früheren) Nationalstaaten immer ungenierter zum angeblichen gemeinsamen und natürlich einheitlichen Glück zwingen möchte. So oder so gibt es zwar keinen Krieg, aber dass das Zusammenleben der Völker friedlicher und konfliktfreier werde durch die EU, das ist inzwischen offenkundig widersinnig. Es gärt in Europa, der Brexit war kaum schon das Ende. […]
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