Die AfD – Bundestagsfraktion hat zur Corona-Krise ein aktuelles Positionspapier erarbeitet und veröffentlicht.
Auch wenn ich persönlich und gut begründet in Sachen Corona-Krise weitgehend anderer Meinung bin, als die AfD, handelt es sich um ein absolut beachtenswertes Papier.
Leider wird das Positionspapier nicht diskutiert, weil es halt von der AfD kommt. Es enthält viele wichtige Fragestellungen und Aussagen, sowie Forderungen, die gut begründet sind.
So bietet das Papier für den Haltungsjournalisten Heinemann des Dlf denn auch eine gute Gelegenheit, die Bundestagsabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecherin der AfD, Beatrix von Storch, den Versuch zu starten, vorzuführen. Was ihn gleichwohl nicht gelingt. Es gelingt ihm nur, die traurige Struktur seines haltungsorientierten Denkens zu offenbaren.
Ganz anders als beim Interview mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier, unterbricht Herr Heinemann Frau von Storch andauernd, um seine „Linie“(AfD-ler sind unfähige, rechtsradikale Dumpfbacken) durch zuziehen.
Besonders offensichtlich wird dies bei der Frage, ob die AfD, ob Frau von Storch die Fragen zur Corona-Krise, welche die Bundesregierung nicht beantwortet, ebendiese Fragen beantworten können. Ultimativ schwätzt Herr Heinemann ein Ja oder Nein? in die Antwort Frau von Storchs hinein, die ob ihrer Geduld mit solch einem gutgedanklichen Haltungs-, Hampel-, sorry, Heinemann bewundert werden muss.
Das Interview des Dlf vom 9.4.2020 mit Beatrix von Storch hören:
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Der Vorbericht des Dlf zum Interview:
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Die letzten Fragen und Antworten von Beatrix von Storch, welche die Absicht des Befragers sehr schön sichtbar machen – Das Vorführen der Befragten:
[…] Heinemann:Können Sie diese Fragen alle beantworten?
von Storch: Die Regierung macht die Maßnahmen im Moment.
Heinemann:Nein! Sie, Frau von Storch.
von Storch: Ja. Die Regierung entscheidet im Moment gerade auf dem Exekutivwege und die Regierung muss der Bevölkerung …
Heinemann: Können Sie die Fragen, die Sie gerade selber gestellt haben, beantworten? Ja oder nein?
von Storch:Die Fragen muss der beantworten, der im Moment handelt, und das ist die Exekutive. Wenn die Exekutive handelt und schwerste Eingriffe vornimmt, dann muss sie sagen, auf welcher Grundlage sie dies tut. Das ist vollkommen klar, dass derjenige, der die Entscheidungen trifft, auch sagen muss, auf welcher Grundlage er Entscheidungen trifft – vor allen Dingen, wenn sie so schwerwiegend sind wie jetzt, dass wir sehen, dass jedes fünfte Unternehmen – so sagt ifo – vor der Insolvenz steht, dass wir mit 1,8 Millionen Arbeitsplatzabbau rechnen, 1,8 Millionen Arbeitslosen, fünf Millionen, sechs Millionen Kurzarbeitergeld, die empfangen werden, von ifo prognostiziert. Das heißt, wir haben hier Maßnahmen, die in einem Ausmaß in dieser Republik noch nicht gewesen sind, dass man wohl erwarten kann von der Regierung, dass sie sagt, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage diese Maßnahmen getroffen werden. Ansonsten wächst die Unzufriedenheit und die Unsicherheit und die Menschen, insbesondere auch die Wirtschaft brauchen eine Perspektive, wie es weitergehen soll. Einfach nur die Information der Bundesregierung, dass sie scharf nachdenkt, ist zu wenig.
… betonte im Deutschlandfunk, Deutschland sei in jeder Hinsicht bereit, den südeuropäischen Ländern zu helfen, die von der Coronakrise besonders betroffen sind. Er wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass viele Menschen aus anderen Ländern zur Behandlung in deutsche Krankenhäuser geflogen worden seien. „Wir sind bereit dazu beizutragen, die Wirtschaft nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa wieder in Gang zu bringen, sagte Altmaier, „aber wir sind nicht bereit, die Stabilität des Euro langfristig zu gefährden“. …
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Komplettes Interview des Dlf vom 9.4.2020 hören:
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… Coronabonds wären Anleihen, die nicht von der Europäischen Union, sondern von den Euro- oder EU-Staaten gemeinsam aufgenommen würden. Alle beteiligten Staaten müssten für diese neuen Schulden gemeinsam haften. Wie schon bei den während der Finanzkrise diskutierten Eurobonds steht die Bundesregierung jedoch auf dem Standpunkt, jeder Staat in Europa solle nur für seine eigenen Schulden aufkommen müssen.
Die Frage nach einem sogenannten Corona-Soli stellte der Bundeswirtschaftsminister zurück. „Ich halte nichts davon zu spekulieren, was passiert, wenn die Krise vorbei ist“, so Altmaier. Eine Debatte über Steuererhöhungen sei „Gift“. […]
[…] Die Beatmung der Covid-19-Patienten, das frühe, vorschnelle Intubieren also, ist häufig medizinisch nicht gerechtfertigt. Vor der Corona-Krise gab es darüber unter den Kollegen keine Kontroverse. Jetzt führte die Ausbreitung der Pandemie in China sowie in Italien und Frankreich zu chaotischen Zuständen in den Kliniken. Die medizinischen Ressourcen waren begrenzt, und die Zahl der Covid-19-Patienten, die schnell versorgt werden mussten, war sehr groß. Chaotische Situationen sind in der Medizin immer schlecht. Für die längere Beobachtung eines Patienten und die Diskussion der Therapie ist im Chaos keine Zeit, deshalb ist häufig vorschnell intubiert, also invasiv beatmet worden. Wir Pneumologen hoffen, dass die Situation in Deutschland in den kommenden drei bis vier Wochen eine andere sein wird: Wir haben uns gut vorbereitet, wir wollen die Patienten geordnet aufnehmen und dann überlegt die Therapie einleiten
Für Patienten ist eine invasive Beatmung grundsätzlich schlecht. Selbst wenn das Beatmungsgerät optimal eingestellt und die Pflege perfekt ist, bringt die Behandlung viele Komplikationen mit sich. Die Lunge reagiert auf zwei Dinge empfindlich: Überdruck und eine zu hohe Sauerstoffkonzentration in der zugeführten Luft. Außerdem müssen Sie den Patienten bei einer Beatmung sedieren – Sie nehmen ihn aus der Welt. Er kann nicht mehr essen, trinken und selbständig atmen. Ich übernehme also die Totalkontrolle über den Organismus. Nur mit Überdruck kann ich Luft in die Lunge bekommen. Bei der Spontanatmung passiert das Gegenteil, die Luft gelangt durch Unterdruck in die Lunge. Das terminale Versagen der Lunge entsteht häufig durch zu hohen Druck und zu viel Sauerstoff. Es ist also immer besser, selbst zu atmen, deshalb schauen wir so kritisch auf die Beatmung.
Was heißt das für die klinische Therapie?
Von den beatmeten Covid-19-Patienten haben bislang leider nur zwischen 20 und 50 Prozent überlebt. Wenn das so ist, müssen wir fragen: Liegt das an der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung an sich oder vielleicht doch an der bevorzugten Behandlungsmethode? Als wir die ersten Studien und Berichte aus China und Italien lasen, fragten wir uns sofort, warum dort so häufig intubiert wurde. Das widersprach unseren klinischen Erfahrungen mit viralen Lungenentzündungen. […]
Deutsche, EU-Bürger und langjährig in Deutschland lebende Ausländer sollen künftig grundsätzlich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne, wenn sie nach mindestens mehreren Tagen im Ausland in die Bundesrepublik zurückkehren. Diese neue Regelung empfahl das Corona-Krisenkabinett am Montag den Bundesländern: Einzelheiten sollen bis zum 10. April ausgearbeitet werden und frühestens ab dann gelten. Die Quarantänepflicht soll keine Berufspendler betreffen, zudem gibt es Ausnahmen für bestimmte Gruppen wie etwa Lastwagenfahrer und medizinisches Personal sowie Transitreisende in der EU. […]
[…] Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel untersucht mit seinem Team die Corona-Opfer in der Hansestadt, und er hält die Angst vor dem Virus für überzogen. In Hamburg sei bisher kein einziger nicht vorerkrankter Mensch an dem Virus gestorben, sagt Püschel der „Hamburger Morgenpost“. „Dieses Virus beeinflusst in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die vom Virus ausgeht“, sagt der renommierte Rechtsmediziner. „Ich bin überzeugt, dass sich die Corona-Sterblichkeit nicht mal als Peak in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen wird.“ Es gebe keinen Grund für Todesangst im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Krankheit in der Region Hamburg.
„Alle, die wir bisher untersucht haben, hatten Krebs, eine chronische Lungenerkrankung, waren starke Raucher oder schwer fettleibig, litten an Diabetes oder hatten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.“ Das Virus sei in diesen Fällen der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Sein Team habe gerade die Leiche der ersten 100-Jährigen untersucht, die mit Covid-19 gestorben sei. Hier sei es der allerletzte Tropfen gewesen. […]