Analyse der Forderung: Flächendeckender Islamunterricht Teil 1

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Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) , Dr. Heinrich Bedford – Strohm forderte unlängst einen bundesweiten, einen flächendeckenden Islamuntericht. Nicht nur für Grundschüler, sondern auch in den weiterführenden Schulen, berichtet u. a. Zeit-Online:

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„Das sei die beste Möglichkeit, junge Muslime vor dem Einfluss von radikalen Fundamentalisten zu schützen, sagte der Münchener Landesbischof. […] In der Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts sieht der Landesbischof die islamischen Verbände.“

Das hört sich gut an!

Ist es aber wirklich sinnvoll, einen flächendeckenden Islamunterricht einzuführen? Sind Islam, der nichtextreme, der ´unpolitische`  Islam,  und das bundesdeutsche Grundgesetz (GG) miteinander vereinbar? Diesen Fragen geht dieser Artikel nach. Journalistisch, nicht wissenschaftlich.

Beispielhaft möchte ich auf Informationen von zwei islamischen Organisationen zurückgreifen, um herauszufinden, was Unterrichtsinhalt sein könnte.

„Frau und Islam“ erscheint mir schwerpunktmäßig in diesem Zusammenhang sinnvoll.

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Prof. Dr. Susanne Schröter Bildquelle: Uni Frankfurt

Anschließend  wird die salafistische Sicht auf die Rolle der Frau im Islam beleuchtet. Dazu greife ich auf Ausführungen von Prof. Dr. Susanne Schröter zurück, die ganz sicher nicht als eine Gegnerin des Islam bekannt ist.

Zum Schluss werden verschiedene Stimmen zu Wort kommen, die sich mit der Thematik befasst haben.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle bereits ein Interview, das  Sabatina James auf Phönix mit Michael  Hirz  innerhalb der Sendereihe „Im Dialog“ geführt hat. Dieses Interview schließt den Artikel ab.

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Einer der Islamverbände, der immer wieder in Medien, auf der politischen Bühne auftaucht, ist der Zentralverband der Muslime in Deutschland. Er wird von Aiman Mazyek geführt.

Herr Mazyek versteht es geschickt, seinen Verband so zu präsentieren, dass der Eindruck entsteht, er repräsentiere die Mehrheit der Muslime in Deutschland. Ob der Zentralrat das wirklich tut, sei mal dahingestellt.

Entscheidend ist, dass dieser Verband in Medien und Politik so auftritt.

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Das Islamische Zentrum in München ist eine der ältesten, wenn nicht die älteste Manifestation des organisierten Islam in Deutschland. Deshalb wird das Islamische Zentrum München berücksichtigt.

Beiden Institutionen ist gemein, dass es sich in jedem Fall um gemäßigte Vertretungen  des Islam handelt.

Extreme Auslegeungen ist ihnen in keinem Fall zu unterstellen.

Deshalb wären sie m. E. gut als Grundlagenlieferant für Unterrichtsinhalte für den angedachten flächendeckenden und alle Schulformen umfassenden Islamunterricht geeignet.

Das Frauenbild und mehr in den beiden Institutionen

  1. Zentralrat der Muslime in Deutschland

Auf der Seite www.islam.de , die vom Zentralrat betrieben wird, ist ein sehr ausführlicher Frage-Antwort-Apparat (FAQ) zum Islam vorhanden.

Das Thema „Frau im Islam“ durchzieht nicht nur den gesamten Text, dem Thema ist sogar ein besonderes Kapitel gewidmet. Auffallend ist, dass die islamische Welt in

´halal` = Erlaubt! und ´haram` = Verboten!

eingeteilt ist. Die Religion greift in alle Bereiche des täglichen Lebens/Zusammenlebens ein.

Sie ist in diesem Sinne totalitär. 

Der Zentralrat anerkennt das Grundgesetz, weil es der islamischen Religionsausübung nach seiner Meinung keine Hindernisse in den Weg stellt. Sollten  Rechtsvorschriften erlassen werden, welche die im Prinzip totalitäre Religionsausübung einschränken, werden diese nicht anerkannt, weil es halt gegen die Religion ist. Womit sich die Frage nach dem Politischen im Islam aufdrängt. Angesichts der Unzahl von Eingriffen in das tägliche Leben eines Moslems/einer Muslima, von einzuhaltenden Vorschriften stellt sich unweigerlich die Frage nach der Vereinbarkeit mit der freiheitlich – demokratischen Grundordnung, die eben nicht nur aus Wahlen besteht, sondern vor allem aus gelebter Freiheit.

Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, was ich mit dem vorher Gesagten meine,  können Sie hier das Inhaltsverzeichnis der FAQ auf der Seite www.islam.de aufrufen. Klicken Sie auf den jeweiligen Punkt und Sie werden direkt mit der Antwort verbunden. Den gesamten Antwortapparat finden Sie hier.

Machen Sie sich selber ein Bild. Sollen diese verbindlichen Regeln Gegenstand von Unterricht sein? Können Sie sich vorstellen, dass diese Regeln „diskutiert“ oder gar in Frage gestellt werden dürfen? 

Sehr schnell bin ich vom Beispiel ´Frauenbild` abgekommen.

Islam bedeutet nicht nur für Frauen die Unterordnung unter ein System, das als Religion daherkommt, faktisch aber m. E. eine politische Ideologie ist.

Zumindest in der Auslegung des Zentralrates. 

2. Das Islamische Zentrum in München

Ebenfalls ausführlich geht der Fragen-Antwort Katalog des Islamischen Zentrums vor. Es gibt

Auch hier zeigt sich die umfassende Bestimmung des Lebens durch die Religion. In Teilen sogar noch dezidierter als beim Zentralrat.

Es ist schwer vorstellbar, diese Inhalte als Grundlage für einen Islamunterricht in einem freiheitlichen Staat zu verwenden.

Fazit Teil 1

Sowohl beim Zentralrat, als auch beim Islamischen Zentrum ist  ein Vorschriftenkatalog, begründet und hergeleitet vor allem aus Koran und den Aussagen des Propheten,  zentraler Bestandteil der Lehre.

Der Koran als wahres und wirkliches  Wort Gottes und der Prophet sind nicht diskutabel.

Deshalb kann ein Islamunterricht nur gegen den islamischen Glauben gerichtet sein, oder affirmativ, unkritisch bejahend.

Einen Mittelweg sehe ich nicht.

Wie soll ein Lehrer oder gar ein Schüler – von den weiblichen Personen mal ganz abgesehen – Relevantes gegen das wahre Wort Gottes sagen, wie es die Klügsten, der Klugen den Gläubigen zur Kenntnis bringen.

Eine individuelle und kritische Diskussionskultur, welche Bestandteil eines staatlichen Islamunterichtes sein müsste, sehe ich im Islam nicht. Islamunterricht kann nur Unterricht im Sinne von Koranschulen sein. Die Schüler lernen, was sie zu tun (halal) und zu lassen (haram) haben. Das Auswendiglernen der Grundlage, des Koran,  vertieft dies.

Weiter Teil 2: Hier klicken

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Neues zum Islam

BassamTibiZitat
Quelle: Deutschlandfunk 28.5.2016

Eine ausführliche und kritische Würdigung der Forderung des evangelischen Oberhirten Dr. Heinrich Bedford-Strohm lesen Sie am Donnerstag, den 2.6.2016 im Politikblog MEDIAGNOSE. 

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Es ging durch alle Gazetten:

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Der Zentralrat der Muslime und die AfD haben am Montag, den 23.5.2016 nach einer Stunde das Gespräch abgebrochen. Jeder schob dem jeweils anderen die Schuld zu.

Der Zentralrat rückte die AfD in die Nähe des Dritten Reichs. Die AfD wollte vom Minarettverbot u. a. nicht ablassen.

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Nicht durch alle Gazetten ging ein Gespräch,

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Kondome und Katholikentag

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Fragt ein junger Mann eine junge Frau, ob sie mit ihm schlafen wolle. Na klar, antwortet diese, warum sei sie sonst auf dem Katholikentag.*

Nicht erst seit den Papstbesuchen steigt der Kondomverbrauch bei diversen Kirchentreffen massiv an. Egal ob katholisch oder evangelisch. Das ist der Preis der Freiheit – oder ist es Hedonismus? -, die vor den Kirchen keinesfalls halt macht.

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Die Sache mit dem Grundgesetz

Die Aachener Nachrichten veröffentlichen heute eine Karikatur von Gerhard Mester

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Diese möchte ich zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, dass es in erster Linie die Bundesregierung in Person der Kanzlerin Angela Merkel ist, die mit dem Grundgesetz und nicht nur mit diesem Gesetz fahrlässig umgeht.

Menschen, die Asyl nach Artikel 16a GG beantragen und aus einem Staat der EU bzw. einem sichereren Drittstaat kommen, haben keinen Anspruch auf Asyl. Gleiches gilt für Kriegsflüchtlinge. Die Genfer Flüchtlingskonvention gilt nur für Menschen, die eben nicht aus einem sicheren Drittstaat nach Deutschland kommen. Ebenso sieht es das Asylgesetz. Diese Menschen müssen an der Grenze abgewiesen werden. Ausnahmen aus humanitären Gründen sind zwar vorgesehen, sind aber eben Ausnahmen und nicht die Regel.

Bei mir verfestigt sich der Eindruck, dass viele Menschen glauben, dass Alles, was sie für gut befinden, automatisch durch das Grundgesetz legitimiert ist. Das geht bis in höchste Politikerkasten. Anders ist die häufig gehörte Mahnung, dass dies und jenes, welches im Grundgesetz verankert ist, nicht geschliffen werden sollte, nicht zu erklären.

Wer z. B. Artikel 16a Absatz 2 anwendet, schafft Artikel 16a Absatz 1 durchaus nicht ab. Er hält sich lediglich an das Grundgesetz. Gleiches gilt für das Asylgesetz und die Flüchtlingskonvention. Sie wurden geschaffen, um Flüchtlingen und politisch Verfolgten Schutz zu gewähren. Nach den in Gesetzen und der Flüchtlingskonvention festgelegten Regeln.

Diese Regeln werden in Deutschland andauernd und nachhaltig gebeugt, wenn nicht gar gebrochen. 

 

´Vorurteile und dramatische Unkenntnis`

So lautet die Überschrift des Artikels zum Politischen Islam von Anne-Beatrice Clasman, der eine Mischung aus Interview und Bericht ist.

Eine Unterscheidung zwischen wörtlicher Aussage von Prof. Dr. Susanne Schröter, Ethnologin, und dem Referieren von Aussagen der Professorin  durch die Journalistin ist leider nur schwer möglich. Dennoch:

In Form eines „Faktenchecks“ werden Aussagen und Forderungen der AfD analysiert.

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Das Aufheulen der Guten Menschen

Es kam, wie es kommen musste.

Kaum war das plakative

„Der Islam ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.“

offenbart von Frau von Storch und Herrn Gauland, Protagonisten der AfD, in der Welt, ging es los.

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Kampf der Kulturen, oder was?

Heute besucht der Papst 5 Stunden die Insel Lesbos und das Internierungslager Freiheit (1)Moria. Anschließend wird er mit 8 Flüchtlingen eine Mahlzeit zu sich nehmen. Zum Schluss findet am Strand eine kleine kirchliche Feier statt. In diesem Rahmen wird der Papst einen Kranz in´ s Meer werfen (lassen). Zum Gedenken an die vielen auf der Flucht Ertrunkenen. Nach ein paar Minuten nimmt er seinen Sekretär zur Seite und sagt leise: „Schade, niemand ist hinterher gelaufen.“

Vielen guten Menschen wird diese Geschichte nicht gefallen. Weniger wegen des Papstes und dessen Verunglimpfung. Nein, wegen der satirischen Instrumentalisierung der vielen Toten, die im Mittelmeer ja tatsächlich  ertrunken sind. Inkl. des kleinen Jungen, der so schrecklich süß und tot am Stand lag.

Warum diese Geschichte?  

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Der Artikel zum Sonntag 3.4.2016

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Zum Editorial: Bitte auf das Logo klicken

Im Editorial der Schweizer Wochenzeitschrift Nr. 13/2016 erläutert Chefredaktor Roger Köppel seine Sicht auf den Islam und die Auswirkungen dieser ´Religion` auf Europa. Klicken Sie auf das Logo oben.

Nähere Infos zur Zeitschrift DIE WELTWOCHE und Herrn Köppel erhalten Sie hier.

 

 

Frauen im Islam

Der Deutschlandfunk macht sich darum verdient, Fragen, die den Islam betreffen, zu thematisieren. In diesem Zusammenhang der Hinweis auf die Reihe „Koran erklärt„.

Deutschlandfunk
Interview

In der Nachosterwoche beginnt der Deutschlandfunk eine vierteilige Reihe zum Thema ´Frauen im Islam` (29.3.2016 bis 1.4.2016). Heute, am 29.3. 2016 wurde Sineb El Masrar von Christiane Florin interviewt. Sie können das Interview lesen, wenn Sie auf das Logo  klicken. Bemerkenswert ist, dass es für Frauen im Islam offensichtlich immer  dann schwierig wird, wenn sie anfangen nachzudenken und ihre Gedanken öffentlich machen. Stichhaltige Aussagen des Koran oder  von islamischen Gelehrten für eine andere Rolle

Averrhoës oder auch Ibn Ruschd
Averrhoës oder auch Ibn Ruschd

von Frauen im Islam, als die bekannte den Männern untergeordnete, gibt es wohl nicht. Sineb El Masrar muss schon auf Ibn Rushd zurückgreifen, einem Gelehrten des 12. Jahrhunderts. Dieser war für seine Zeit bezogen auf den Islam eher ein Freigeist und ist heute sicher keine für die aktuelle Islaminterpretation sonderlich relevante Persönlichkeit.

Ansonsten hebt Sineb El Masrar  die Tatsache hervor, dass es viele Frauen, Ehefrauen und Töchter,  im Umfeld Mohammeds gegeben habe. Der Hinweis auf Reformatoren des 19. Jahrhunderts wirkt wenig überzeugend.

Wenn es denn nicht unmenschlich wäre – Konversion ist im Islam mit dem Tod bedroht -, wäre Frau El Masrar zu empfehlen, zu einer anderen Religionsgemeinschaft überzutreten. Dem Islam die Idee  der Gleichberechtigung von Mann und Frau zu unterstellen, ist ein schöner Versuch. Belastbare Belege gibt es nicht. Auch nicht von Sineb El Masrar.