… der Woche bis zum 2.3.2019, in der enorme Mengen Strom importiert werden mussten, um die Versorgung aufrecht zu erhalten, gab es in der letzten Woche Wind- und Sonnenstrom in zufriedenstellender Menge.
… hatte zusammen mit prominenten männlichen und weiblichen Mitstreitern eine Unterschriftenaktion „Schluss mit dem Gender-Unfug“ gestartet.
In dem von Sprachkritiker Wolf Schneider entworfenen Text werden unter anderem „lächerliche Sprachgebilde“ wie „die Radfahrenden“, „die Studierenden“ oder sogar „Luftpiratinnen“ und „Idiotinnen“ kritisiert und „als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern“ aufs Korn genommen. Bis Freitagmorgen hatten nach Angaben des Sprachvereins rund 9600 Personen den Aufruf online unterzeichnet.
[…]
Unterzeichner des Aufrufs sind unter anderem der Journalist Kai Diekmann, die Autorinnen Angelika Klüssendorf und Cora Stephan, aber auch Ex-Verfassungschef Hans-Georg Maaßen, die Kabarettisten Dieter Nuhr und Dieter Hallervorden, Bestseller-Autor Rüdiger Safranski sowie Ex-Diplomaten und Ex-Bundesbankdirektoren, Anwälte und Unternehmer.
Der Widerstand ist m. E. recht dünn:
„Ich finde, dass sie in ihrer Kritik über das Ziel hinausschießen“, sagte die Freiburger Linguistik-Professorin Helga Kotthoff der Deutschen Presse-Agentur. Es sei nun einmal nachgewiesen, dass ein Text, der sich von oben bis unten um „den Lehrer“ drehe, das Maskuline verstärke. „Es kann uns doch niemand erzählen, dass dann vor dem inneren Auge eine Lehrerin auftaucht“, sagt Kotthoff. „Der Aufruf fördert nur hyperradikales Pro und Contra. Es fehlt jegliche Differenzierung.“
Dann ist da natürlich noch unser unvermeidlicher Prof. Stef.:
Für den Linguistik-Professor Anatol Stefanowitsch von der Freien Universität Berlin führt der Aufruf „mit Vollgas zurück in die Vergangenheit“. Unterzeichnet hätten ihn „vorwiegend ältere Herrschaften, die ihre Sprachgewohnheiten verletzt sehen“.
Kritisch sehen die Linguisten aber auch die Richtung des Vereins Deutsche Sprache, der einmal im Jahr den „Sprachpanscher des Jahres“ kürt und gegen Anglizismen in der deutschen Sprache kämpft. Der Verein erwische zwar auch wichtige Kritikpunkte, sagt Kotthoff – etwa die Diskussion, ob man in der Wissenschaft eine englischsprachige „Monokultur“ wolle. „Aber man muss aufpassen, dass man das nicht so deutschtümelnd macht.“
Dann nochmal Prof. Stef.:
Ihr Berliner Kollege Stefanowitsch wird noch deutlicher: „Der Verein Deutsche Sprache zeigt immer mehr ein reaktionäres Weltbild und sucht Anschluss an rechtspopulistische Diskussionen.“ Er vertrete „deutschlandzentrierte reaktionäre Kulturvorstellungen“. Der Vereinsvorsitzende Walter Krämer weist die Vorwürfe zurück. „Jeder, der Deutsch positiv im Schilde führt, wird automatisch verdächtigt“, sagt er der dpa.
… („Wie produziere ich einen politischen Blog?“) wird achgut.com am heutigen Sonntag, den 10.03.2019, von jungen Talenten produziert. Das gilt auch für die Kolumnen. Der Sonntagsfahrer stammt heute von Air Tuerkis (16), Schüler in Berlin.
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Jedes Jahr im Sommer bin ich auf Mallorca. Das mag Proll sein. Will ich auch nicht leugnen. Nun ich weiß, das ist gar nicht hipp. Meine Lieblingsfilme sind auch immer noch Star-Wars, alles mit Arnold Schwarzenegger und James Bond. Mein Schnitzel esse ich mit Pommes und den Salat bestelle ich meist ab – gegen die großmütterlichen Gefühle der Bedienung. Ich bin durch so etwas schon unangenehm aufgefallen, besonders in meiner Berliner Öko-Umgebung.
Aber manchmal hat es mir auch gefallen. Als ich mit der Familie meiner Freunde essen war, hätte der Vater seinem Sohn gerne eine Coca-Cola-Light koffeinfrei spendiert, die es leider nicht gab. Stattdessen musste er in einen Apfelsaft starren, während ich getrost mit Verweis auf meine Eltern eine richtige Cola bestellen konnte. Dann war es richtig schön Proll zu sein.
Einmal war ich mit einem solchen Freund, dessen Eltern beide Vegetarier sind, beim Imbiss meines Vertrauens und der Wahnsinnskerl bestellte sich tatsächlich einen Döner nur mit Fleisch – das war dann selbst mir schon fast zu hart.
Das deutsche Rentensystem will möglichst gerecht sein: Wer viel einzahlt, soll später auch viel herausbekommen. Doch hinter diesem Prinzip verbirgt sich eine tiefere Ungerechtigkeit.
[…]
Tatsächlich bekommt jemand, der heute den Mindestlohn verdient, selbst nach einem kompletten Arbeitsleben keine Rente, die über der Grundsicherung liegt. Von einem finanziellen Standpunkt aus bringt es ihm im Alter also nichts, dass er sein Leben lang gearbeitet hat. Doch das ist nur ein Aspekt des Problems. Ein anderer Aspekt wird in der Debatte kaum erwähnt, obwohl er die Gerechtigkeitsfrage mindestens ebenso tangiert: die Lebenserwartung.
Oder, in den Worten von Marcel Fratzscher, dem Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin: „Die gesetzliche Rentenversicherung ist heute eine Umverteilung von arm zu reich, da ärmere Menschen eine deutlich geringere Lebenserwartung haben und daher auch weniger Rentenzahlungen erhalten.“
Hat Lebenserwartung etwas mit Gerechtigkeit zu tun?
Was hat außer Armut noch Einfluss auf die Lebenserwartung eines Menschen?
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Zunächst ein Wort zur gesetzlichen Rente:
Jeder Mensch, der eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhält, bekommt diese, solange er lebt. Damit wird sichergestellt, dass der Rentner bis an sein Lebensende Einkommen hat. Egal, ob er vor Erreichen der Durchschnittslebenserwartung stirbt, oder später.
Auch arme Menschen können steinalt werden. Vor allem arme Frauen. Denn Frauen werden schon mal allein aufgrund ihres Geschlechtes 5 Jahre älter, als Männer. Ist es da gerecht, dass Frauen bei gleichen Voraussetzungen die gleiche Rente bekommen, wie Männer? 5 Jahre länger, nur weil sie Frauen sind? Und:
Dass verheiratete Frauen, auch wenn sie nie etwas in die gesetzliche Rente eingezahlt haben, dann, wenn ihr Mann – der Normalfall – früher stirbt als sie, auch noch eine Witwenrente bekommen?
Ist das gerecht? Nein, ganz sicher nicht.
Aber es ist gut so. Denn nur so ist das Einkommen für jeden Rentner und seine Angehörigen bis zum Lebensende gesichert. Das ist das Prinzip der lebenslangen gesetzlichen Rente.
Die Höhe der Rente hängt von den eingezahlten Beiträgen und der Beitragszahldauer ab. Nun haben arme Rentner = Rentner ohne sonstige Einkünfte außer der Rente, naturgemäß in ihrem Erwerbsleben weniger eingezahlt, als besser gestellte Rentenbezieher. Und weil sie arm sind, kommen sie – so die These – auch nur kürzer in den Genuss des Rentenbezugs?
Eine Antwort ist ganz eindeutig erhöhter Tabakkonsum. Es zeigt sich, dass Menschen mit schlechteren Bildungsabschlüssen und wenig Einkommen verstärkt vom Wenigen, was sie haben, viel in Rauch aufgehen lassen.
Dass Rauchen nicht zur Gesundheit beiträgt ist klar. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn jemand 40 Jahre raucht, dann stirbt er wahrscheinlich früher, als der Durchschnitt.
Wenn jemand jeden Tag 3 € für Tabak ausgibt, sind das 90 € im Monat. Diese 90 €, statt verraucht auf ein Sparkonto gelegt, bringen ohne Zinsen nach 40 Jahren 43.200 €. Plus einem Mehr an Gesundheit.
Das Gleiche noch mal in Bezug auf Alkohol, denn unsere Raucher sind keineswegs alles Abstinenzler, dann kommt man nach 40 Jahren locker auf knappe 100.000 € mindestens. Die zusätzlich bessere Gesundheit lässt – man glaubt es kaum – die Lebenserwartung steigen*. Der Rentenbezieher erhält viel länger seine Rente. Die vermeintliche in der WiWo beklagte Ungerechtigkeit ist auf einmal wie weggeblasen.
Nun sagen viele Menschen, dass das Rauchen von ein paar Zigaretten und ein, zwei Fläschchen Bier am Tag die einzigen Freuden seien, die sie in ihrem kargen Leben haben. Das solle man ihnen doch nicht nehmen.
Ok, kann ich verstehen. Dann dürfen Sie aber bitte nicht über wenig Geld und verkürzte Lebenserwartung klagen.
Oder soll jemand Anderes den ungesunden Lebensstil dieser Leute bezahlen?
Das wäre wirklich ungerecht!
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*Und, man glaubt es nicht, indirekt die Höhe der Rente. Denn von dieser müssen ja nun keine Ausgaben mehr als Rücklage getätigt werden. Sie wissen noch: Das Geld, das nicht verraucht und vertrunken wird. Das Geld, das in 40 jahren knapp 100.000 € gebracht hat. Diese 180 bis 200 € pro Monat hat man nun zur freien Verfügung. Übrigens pro Person, die nicht raucht und nicht trinkt!
Sogar beim Homeoffice werden Frauen benachteiligt.
Das ist das Ergebnis eine Studie von Dr. Yvonne Lott, Hans-Böckler-Stiftung.
Weshalb betone ich die Verfasserin der Studie?
Weil die sogenannte Studie vor allem aus Schätzungen besteht. Schätzungen eben von Frau Dr. Yvonne Lott. Da wäre der Name Programm, wenn an dem Lott noch ein o hängen würde.
Für unsere Medien ist die Studie gleichwohl bare Münze. Denn die Schätzungen passen in das eigene Weltbild. Wer sonst als der Mann könnte vom Homeoffice profitieren? Wer sonst als die Frau kümmert sich um die Kinder?
Der Deutschlandfunk berichtet:
Es dauert heute wieder länger
Flexible Arbeitszeiten sollen Eltern dabei helfen, Familie und Beruf besser unter
einen Hut zu bekommen. Was bei Müttern gelingt, wirkt bei Vätern anscheinend gar nicht. Das zeigt eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Homeoffice kann tradierte Rollenbilder verfestigen.
Im Homeoffice arbeiten, um Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen: Das gilt als ein Rezpet, um Eltern den Alltag zu erleichtern. Doch eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt: Das funktioniert nur bei Müttern, bei Vätern aber nicht. Sie nimmt sich mehr Zeit für Kinder, er schraubt hingegen an seiner Karriere und macht Überstunden. Der Nachwuchs hat nichts davon.
Hören Sie das Interview mit der Autorin des Artikels, Sina Fröhndrich, welches der Dlf am 5.3.2019 führte:
Handwerklich seriös arbeitet der Spiegel. Da wissen die Macher genau, dass Schätzungen von den Lesern goutiert werden. Es geht ja um das Gute. Da reichen Schätzungen immer. Solange sie in die richtige Richtung gehen.
Besonders unseriös ist hingegen die Verfahrensweise der Tagesschau. Da vermischen die Macher einfach 2 verschiedene Studien. Die Ergebnissse von Frau Lott, eine Grafik vom DIW, die mit der Studie Lott überhaupt nichts zu tun hat. Die Grafik aber belegt, dass Frauen benachteiligt sind. Man macht sich halt die Welt, wie sie gut gefällt.
Es gibt tatsächlich eine aktuelle Studie des DIW zur Frage Home-Office. Dort wird nicht geschätzt. Dort wird auch nicht von Frauen und Männern gesprochen, sondern von Arbeitnehmern. Deshalb ist die Studie auch kaum einen Bericht wert.
Zur Zusammenfassung der DIW – Studie mit der Möglichkeit des Downloads der Originalstudie: Hier klicken
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Schülerproteste für mehr Klimaschutz ausdrücklich begrüßt. Viele der Erwachsenen hätten noch nicht gemerkt, „dass es fünf vor zwölf ist“, sagte Steinmeier am Freitag in Neumünster zu Schülern einer „Fridays For Future“-Mahnwache vor dem Rathaus. Es war das erste Mal, dass sich der Bundespräsident zu den Freitagsdemos äußerte.
Es gehe nicht nur um Schutz des Klimas, sondern auch um den Schutz der Weltmeere, sagte Steinmeier. Er verwies auf seine Eindrücke vor zwei Wochen bei seinem Besuch der Galapagosinseln.
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Heute macht Simone Menne das, wovon sie als junge Frau träumte: Kunst. In der Kieler Innenstadt hat die Finanzexpertin eine Galerie eröffnet. Während des Interviews hört man die Möwen und das Tuten der Kreuzfahrtschiffe. Zuvor hat sie eine harte Karriere als Managerin bei der Lufthansa gemacht, wo sie die erste Finanzvorständin in einem Dax-Unternehmen war. Dafür musste sie allerdings auch Niederlagen wegstecken, wie sie im Gespräch mit Kristina Dunz erläutert.
Tja, liebe Frau Menne, da hätten Sie sich doch am besten gleich in Sachen Kunst engagieren sollen, statt die harte Tour mit Spielchen zu nehmen. Aber das wäre ja wohl zu fraulich gewesen. Vielleicht wären dann sogar Mann und Kinder drin gewesen. Doch das ist pfui. In feministischen Kreisen.
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Zum Schluss meinesWELTFRAUENTAG 2019 spezial noch folgender Hinweis:
Ab sofort werden keine Leserbriefe mehr geschrieben, sondern Leserinnenbriefe:Hier klicken