Kontrafunk Nachrichten vom 22.10.2022
_________
Kontrafunk Wochenrückblick vom 22. Oktober 2022
hier ab etwa 7:15
_________
hier ab etwa 7:15

Natürlich muss mehr CO2 eingespart werden. Deshalb sollen am 15.4.2023 auch die letzten drei KKW abgeschaltet werden. Damit mehr Strom fossil erzeugt werden kann. Das ist der , sorry, …
Nein, selbstverständlich muss woanders massiv eingespart werden. Dass das auch nur irgendwelche Träumereien sind: Egal.
________

Das sieht ein Gesetzesentwurf von Wirtschaftsminister Robert Habeck vor, mit dem Deutschland in der EU schon einmal vorprescht – und der WELT vorliegt. Für die deutsche Industrie wird das teuer.
Mit einem umfangreichen Katalog neuer Vorschriften will die Bundesregierung Unternehmen, Verbraucher und die öffentliche Hand dazu bringen, Energie einzusparen. Dem Entwurf eines „Gesetzes zur Steigerung der Energieeffizienz“ zufolge soll die bisherige jährliche Reduzierung von CO2-Emissionen bis 2030 fast verdreifacht werden – von heute etwa 15 Millionen auf 36 bis 41 Millionen Tonnen.
Vor allem die Industrie wird sich auf kostspielige Einsparmaßnahmen einstellen müssen. Hier sei „nur ein gewisser Anteil des wirtschaftlich realisierbaren Energieeinsparpotentials umgesetzt“ worden, wie es in dem Entwurf heißt, der WELT vorliegt. […]
Quelle Zitat & PDF**
________
*Meine Meinung
**Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie, Deutschland“ ist, zitieren wir den Textals PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
… und insbesondere die Frage längerer Laufzeiten für Atomkraftwerke hat im Bundestag erneut für Streit gesorgt: In einer Aktuellen Stunde am Mittwoch, 19. Oktober 2022, welche die AfD-Fraktion zur Ausweitung des Energieangebots beantragt hatte, forderten Redner nicht nur der AfD, sondern auch der CDU/CSU-Fraktion erneut, die drei noch aktiven Kraftwerke über den April 2023 hinaus weiterlaufen zu lassen. Am Montag erst hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den schwelenden Streit innerhalb seiner Regierungskoalition um den Weiterbetrieb der AKWs mit der Ankündigung zu beenden versucht, dass die drei verbliebenen Meiler Isar 2, Neckarwestheim 2 und auch Emsland bis zum 15. April in Betrieb bleiben sollen, um so im Winter möglicherweise drohende Blackouts durch Netzinstabilitäten zu verhindern.
Das sei nicht genug, befand Steffen Kotré (AfD) Rede hier. Alle verfügbaren Energieträger müssten über den April hinaus am Netz bleiben, darauf drängten auch Wirtschaftsvertreter und Experten. Die mangelnde Energiesicherheit gefährde den Wirtschaftsstandort Deutschland: „Die Pleitewelle rollt bereits, viele Unternehmen verlagern auch die Produktion ins Ausland“, warnte er.
Als Gegenmaßnahme brauche es nun eine „Renaissance der Kernenergie“, so Kotré. Nicht nur die drei am Netz verbliebenen Meiler sollten unbefristet weiterlaufen, auch andere, noch verfügbare sollten wieder in Betrieb genommen werden.
„Alles was ohne Erdgas Strom produzieren kann, muss ans Netz“, forderte auch Jens Spahn (CDU/CSU) Rede hier. Schließlich gehe es um eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Zu diesem Mix gehörten auch die Atomkraftwerke in Deutschland dazu. Die drei noch aktiven Meiler müssten daher in Betrieb bleiben – und nicht nur wie der Bundeskanzler angekündigt habe, bis April 2023, sondern mindestens Ende 2024.
Das „sogenannte Machtwort des Kanzlers“ in dieser Angelegenheit sei vielleicht für die Koalition ein „großer Schritt“, für Deutschland auf dem Weg zur Lösung des Stromproblems aber nur ein „Mini-Schrittchen“, monierte er. Die Bundesregierung dürfe nicht weiter Zeit verlieren: „Wir sollten neue Brennelemente bestellen“, so Spahns Forderung.
Dieser Forderung erteilte Markus Hümpfer (SPD) Rede hier. sogleich eine Absage: Dass die AKWs Isar 2, Neckarwestheim 2 und auch Emsland bis April im Streckbetrieb weiterliefen, leiste einen Beitrag zur Versorgungssicherheit – profitieren täten davon aber vor allem Bundesländer wie etwa Bayern, die erneuerbare Energien nicht genügend ausgebaut hätten. Wer den Weiterbetrieb über den April hinaus fordere, müsse aber auch sagen, woher neuer Brennstoff kommen solle, verlangte er. Die Bestellung von Brennstäben dauere gut 12 Monate, das sei keine Option.
Dies unterstrich auch Dr. Nina Scheer (SPD): Der Ausbau erneuerbarer Energien sei mit einem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken und Brennstoffkäufen nicht vereinbar. Dass die drei noch aktiven AKWs über das eigentliche Atomausstiegsdatum des 31. Dezembers noch für dreieinhalb Monate länger am Netz bleiben sollen, sei eine Übergangslösung. Ein „Streckbetrieb – nichts weiter.“ Nicht mit der Atomkraft, sondern vor allem mit dem Ausbau erneuerbaren Energien werde die Bundesregierung das Energieangebot ausweiten, versicherte sie.
Bernhard Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) warf der AfD vor, der Atomkraft völlig unkritisch gegenüber zu stehen. Offensichtliche Probleme blende sie komplett aus: Dass die Technologie eben entgegen der AfD-Darstellung nicht verlässlich zur Stromversorgung beitrage, zeige die Lage in Frankreich, wo die Hälfte der Reaktoren außer Betrieb sei.
Das „Desaster der europäischen Atomkraftwerke“ sei neben der Gasverknappung aufgrund des Ukrainekriegs „das maßgebliche Problem“ für die vernetzte europäische Stromversorgung. Doch trotz der eingestellten Gaslieferungen aus Russland habe es die Ampel geschafft, dass die Gasspeicher inzwischen fast voll seien und Gasimportpreise wieder fielen. „Es geht voran“, betonte Herrmann.
Ralph Lenkert (Die Linke) schließlich zählte auf, weshalb ein Festhalten an der „Atomkraft Schwachsinn ist“: Die Technologie sei hochriskant, die Endlagerfrage bliebe ungelöst und „auch der Mythos, dass französischer Atomstrom Deutschland rettet“, sei nun widerlegt. Von 56 AKWs liefen „keine 30“, betonte Lenkert: „Raten Sie mal, welcher deutsche Strom nun Frankreich rettet?“.
An weiteren Problemen kämen hinzu: lange AKW-Bauzeiten, hohe Versicherungskosten, große Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Uranbergbau. Stattdessen brauche es eine Energieversorgung die tatsächlich risikoarm, bezahlbar und sicher sei – und von der die Menschen in Regionen profitierten, erklärte der Abgeordnete. Seine Fraktion plädiere zum Beispiel für den Ausbau von Wärmenetzen und die Nutzung des Überschussstroms für Wärme.
Auch Dr. Lukas Köhler (FDP) Rede hier fand es sinnvoller, über die Zukunft des Stromsystems zu diskutieren als über Atomkraft. Die Zukunft sei auch keine Welt, in der man noch „von russischen Pipelinegas“ abhängig sein wolle. Daher gelte es unter anderem über ein anderes Stromdesign nachzudenken.
Um weiterhin stabile, verlässliche Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum zu schaffen, brauche es Netz- und Preisstabilität. Gerade letztere hänge vom schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien ab. Und diesen beschleunige die Bundesregierung, unterstrich Köhler und verwies unter anderem auf den Netzausbau, der nun zum Beispiel im „überragenden öffentlichen Interesse“ sei. (sas/19.10.2022)

Die grosse Impf-Lüge. Das Schweigen der Medien. Linke Hardliner, rechte Weichspüler?
________
_______
_______
Wir empfehlen die Schweizer WELTWOCHE ausdrücklich: Mögliche Abonnements
________
Benjamin Gollme im Gespräch mit Alexander Teichmann, Axel Fischer und Helwig Schmidt-Glintzer
Erstausstrahlung: Freitag, 21.10.22, 06:05 Uhr
Ab etwa 7:25 Uhr
Im heutigen Kontrafunk aktuell spricht Benjamin Gollme mit dem Gynäkologen Professor Alexander Teichmann über Pubertätsblocker. Über ethische und medizinische Fragen von Hormontherapien bei Kindern. Mit dem CDU-Politiker Axel Fischer blicken wir auf Parteichef Friedrich Merz und den Zustand der größten deutschen Oppositionspartei. Der Sinologe Professor Helwig Schmidt-Glintzer erklärt Chinas Innen- und Weltpolitik und die Medienschau dreht sich um Messerangriffe von Migranten.
Quelle Zitat & Kontrafunk aktuell vom 21.10.2022 hören
_______
Ahmad Mansour: Hoher Migranten-Anteil bei Messerangriffen – Nur eine offene Debatte bringt uns weiter
… 1.1.2022 bis 16.10.2022
________
es geht um die Energieversorgung Deutschlands und nicht um die Ampel. Suchen Sie sich in Fernost schon mal ein Stück Grund und Boden. Da können Sie nach der nächsten Wahl Reis anbauen. Politik ist für Sie aus und vorbei!
MfG Rüdiger Stobbe
________
Tichys Einblick: Bei Maischberger – Christian Lindner ist für Fracking und „erneuerbare Freiheits-Energien“
________

________
Lesen Sie auch: Der Prozess des Sterbens in Pandemie-Zeiten
________
Guten Morgen,
zu dem Beitrag von Rüdiger Stobbe möchte ich folgende Information ergänzen:
Seit ich für die Sterbehilfevereinigung Dignitas sowohl Gutachten zur Freiverantwortlichkeit des Wunsches auf einen assistierten Suizid als auch diesen selbst durchführe, fällt eine Patientengruppe unter den Antragstellern auf, mit der wohl niemand gerechnet hat:
Hochbetagte, also i.d.R. über 80-jährige Patienten, welche durch die Lockdowns so beschädigt wurden, dass sie die gesundheitlichen Einbußen nicht mehr aufholen können und nun sterben möchten. Bis zu den Lockdowns regelmäßig besuchte ambulanten Gymnastikgruppen oder verschiedene Altennachmittage haben nicht mehr stattgefunden.
Nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit reduzierte sich dadurch. Die mit den Lockdowns verbundene soziale Isolation aufgrund zusätzlich verwehrter/stark reduzierter Besuche von Angehörigen und Freunden wurde als grausam erlebt. Depressivität, kognitive Einbußen, Schmerzsyndrome durch Arthrose- oder sonstige rheumatische Erkrankungen konnten nicht mehr ausgeglichen werden. Die Furcht vor einer weiteren Dekompensation und dem Verlust der Selbstbestimmungsfähigkeit treibt diese Menschen zum Antrag auf den assistierten Suizid. Krankenhäuser und Pflegeheime sind zur Horrorvision geworden, die um jeden Preis vermieden werden müssen. War die Verlegung in ein Pflegeheim unabwendbar, haben einige dieser Patienten ihre Wohnung behalten, um für die Suizidassistenz in diese zurückkehren zu können, falls sie im Pflegeheim nicht möglich ist.
Diese Patienten können sich klar äußern und entsprechend ihren Wünschen handeln. Wie viele alte Patienten zählen ebenfalls zu dieser Gruppe und können sich nicht zumindest äußern? Ihnen wird, ohne dass sie sich zur Wehr setzen können, unterstellt, dass sie sich durch diese Maßnahmen beschützt fühlen müssen. Und dieses m.E. verhöhnende Klischee wird bis heute öffentlich transportiert.
Viele Grüße, Anna E. Landis
________
Dr. med. Anna Elisabeth Landis, M.A.
www.dr-landis.de
Industriestr. 4 (Coloradoturm)
70565 Stuttgart-Vaihingen
Tel. 0711 – 49047 – 830
________
Benjamin Gollme im Gespräch mit Alfred Schlicht und Susanne Dagen
mit einem Kontrafunk-Kommentar von Rüdiger Stobbe
Erstausstrahlung: Donnerstag, 20.10.22, 06:05 Uhr
Im heutigen Kontrafunk aktuell spricht Benjamin Gollme mit dem Diplomaten und Orientalisten
Alfred Schlicht über den Tigray-Konflikt und eine mögliche Fluchtwelle aus Afrika. Mit der Buchhändlerin und Verlegerin Susanne Dagen blicken wir auf die Frankfurter Buchmesse und politisch „böse Bücher“.
Der Autor und Blogger Rüdiger Stobbe sieht Widersprüche in aktuellen Corona-Zahlen:
… und die Medienschau dreht sich um die neue italienische Regierung.