Macht das Lesen von wissenschaftlichen Zeitschriften eine ähnlich wohlige Gänsehaut? Nein. Das ist Arbeit, harte Arbeit, und hinterher weiss man nicht viel mehr als vorher. Es fällt oft schwer, das Gelesene mit vorher Gelesenem in Einklang zu bringen oder zu verbinden.
Warum glauben die Leute den Klimapanikern?
Weil Horror vor dem Welt-Ende so ein wohlig-gruseliges Gefühl macht, weil die Sorge um den Planeten einen selbst als Bessermenschen auszeichnet, und weil es doch für viele im heutzutage langweiligen Wohlstands-Deutschland ohnehin sonst nicht so viel Offensichtliches gibt, über das es sich lohnt, sich angenehm aufzuregen. Das, was wirklich hier abläuft, fällt vielen ja gar nicht auf.
Klimapanik ist doch immerhin aufregender als das extrem langweilige TV-Programm.
Ist das etwas Neues? Mitnichten. Der Mensch ist fasziniert vom Weltuntergang. Schon vor vielen Jahrhunderten badete man geradezu wohlig in der Furcht davor. Nach dem Maya-Kalender sollte das Ende aller Steuerpflicht – sorry, das Welt-Ende – am 22.12.2012 stattfinden. Die Zeitungen waren damals voll davon, es gab in den Sozialmedien massenweise düstere Prophezeiungen.
Falls die vorhergesagten Szenarien nicht eintreffen , dann wird eben der nächste herbeigeredet. Es gibt immer genug Idioten, die daran glauben.
„Untergänge sind zunächst einmal ein gutes Geschäft -Aufmerksamkeit ist garantiert, wenn es um die letzten Dinge geht.“ , meint Matthias Horx im Aufsatz „Die Humanokalypse – eine uralte Phantasie“,
Im Mittelalter waren Weltuntergangspropheten Alltag. Nicht anders haben wir die Schwachmaten in den Mainstream-Medien einzuordnen: Sie sind die Neuauflage der mittelalterlichen Weltuntergangspropheten. Einfache Gemüter 03brauchen einfache Ideen. Komplexe Wahrheiten begreifen sie selten. Das sollten wir ihnen nicht übelnehmen. Sie können nichts für ihre intellektuelle Unzulänglichkeit, die gern mit ´Haltung` kaschiert wird.
… aufs Spiel zu setzen, Grundrechte abzubauen: das wäre vielleicht in Ansätzen diskutierbar, ginge es um Leben und Tod. Aber davon kann gar keine Rede sein. Damit man auch nur in die Nähe einer solchen Vorstellung käme, müsste das komplette Narrativ der totalitären Klimabewegung zweifelsfrei zutreffen, das im Wesentlichen aus den nachfolgend skizzierten zehn Punkten besteht:
Die globalen Temperaturen (auf der Erdoberfläche, wo die Menschen leben, sowie Tiere und Pflanzen) steigen in bedeutender Weise an, schon seit vielen Jahrzehnten, und dies ist eine ungewöhnliche, „unnatürliche“ Entwicklung.
Dieser Anstieg beruht auf dem „Treibhauseffekt“, der durch zunehmende Umfänge von CO2 in der Atmosphäre hervorgerufen wird.
Das zusätzliche CO2 ist verschuldet durch die industrialisierte Menschheit und ihre Verbrennung von fossilen Energieträgern: Kohle, Gas, Öl vor allem.
Der (eigentlich eher geringe [LinkMEDIAGNOSE]) „Treibhauseffekt“ des CO2 ist trotzdem gefährlich und Ursache der Temperaturanstiege, weil es einen „Feedback“-Effekt durch Wasserdampf gibt, der die Sache um ein Vielfaches schlimmer macht.
Natürliche Ursachen für Klimawandel / veränderliche globale Durchschnitts-Temperaturen sind praktisch irrelevant: keine Ausreden für die Menschheit.
Die immer höheren Temperaturen „bringen das ganze Klima durcheinander“, führen zu massiven Naturkatastrophen weltweit, die Menschenleben bedrohen. [Darunter auch ein bedrohlicher Anstieg der Meeresspiegel und die „Übersäuerung“ der Ozeane.]
Wie es mit dem CO2-Anstieg und den Folgen für das Klima weitergeht, kann in den Computer-Modellen der „Klimawissenschaft“ seriös nachvollzogen und auf viele Jahrzehnte hinaus vorhergesagt werden.
Selbst wenn es noch gewisse Unsicherheiten geben sollte: es gilt das „Vorsorgeprinzip“, also besser heute schon aktiv werden, ehe die Dinge ganz außer Kontrolle geraten.
Dieser „Klimawandel“ ist also hochgefährlich und muss unbedingt verhindert werden.
Der Prozess kann signifikant gebremst und schlimme Folgen vermieden werden, wenn vor allem die westlichen Industrienationen auf fossile Energie-Erzeugung verzichten und „dekarbonisieren“.
Damit ganz klar wird, was diese Liste bedeutet: Das sind nicht etwa „zehn gute Argumente“ dafür, warum „Klimaschutz“ notwendig ist, unabhängig voneinander. Es ist vielmehr eine Beweis- oder Indizienkette, die nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Jeder der zehn Punkte ist eine Achillesferse, sodass es sich bei dem ganzen Narrativ um eine höchst wackelige Angelegenheit handelt, um ein argumentatives Kartenhaus: Selbst wenn nur einer der zehn Punkte falsch wäre, würde es in sich zusammenfallen.
Tatsächlich müssen hinter jeden der zehn Punkte Fragezeichen gesetzt werden. Manche Einzelbeobachtung oder Theorie hat womöglich etwas für sich, aber das meiste ist mindestens fragwürdig und vieles ist schlicht und einfach falsch, nachweisbar. Wenn juristische Maßstäbe eines Gerichtsverfahrens gelten würden: Hier gibt es nicht nur „vernünftige Zweifel“ daran, dass die gesamte Aussage zutrifft. Diese „Beweisführung“ ist dermaßen wackelig, dass eine nüchterne Staatsanwaltschaft schon darauf verzichten würde, überhaupt Klage zu erheben, um sich nicht vor einem seriösen Gericht in Grund und Boden zu blamieren.
Was man dazu wissen muss
Zu jedem der zehn Punkte ließe sich eine lange (wissenschaftliche) Abhandlung produzieren, und viele kluge Darstellungen kursieren ja schon längst im Internet, in Form von Aufsätzen, Büchern, Vorträgen, Videos. (Ja, es ist ein ziemlich unübersichtliches Themenfeld, das einen naturwissenschaftlichen Laien auch leicht verunsichern kann. Wenn die Dinge ganz simpel wären, hätten wir das Problem nicht.) Nachfolgend, auch als Startpunkt für jedermanns eigene weitere Befassung mit dem Thema, kritische Hinweise zu den zentralen zehn Punkten der Klima-Aktivisten:
(„Global warming“ als „unnatürliche“ Entwicklung). Das Temperaturniveau auf der Erde lässt sich nicht so leicht aussagekräftig auf Zehntel-Celsius-Grade genau messen (um die es aber überhaupt nur geht!), erst recht kennen wir die Zustände der Vergangenheit nicht präzise, schon für das 19. Jahrhundert nicht, außerhalb kleiner Teile der (bewohnten) Erdoberfläche. Es hat aber immer schon deutliche Temperaturschwankungen gegeben, auch viel massivere. So hat die Erde zuletzt mehrere Eiszeiten erlebt. Wir sind gegenwärtig – in geologischen Maßstäben – immer noch am Ausgang der letzten Eiszeit und in kürzeren Maßstäben immer noch am Ende der „kleinen Eiszeit“ der frühen Neuzeit.
(CO2-Treibhauseffekt als Ursache) Schon die Korrelation (der synchrone Verlauf) zwischen Temperaturen und CO2-Gehalt der Atmosphäre ist in geologischen Maßstäben nicht nur fraglich, sondern weitgehend nicht-existent; soweit in jüngerer Erdzeit die Korrelation existiert, scheint die Temperatur dem CO2-Gehalt voranzugehen; jedenfalls kann die Korrelation auch auf einen dritten Faktor zurückgehen oder die Kausalität kann sogar „andersrum“ funktionieren:
(Zusätzliches CO2 in der Atmosphäre durch Menschheit verursacht) Wenn es wärmer wird, können die Ozeane weniger CO2 binden, sie „gasen aus“. In den Ozeanen sind unvergleichlich größere Mengen CO2 „gespeichert“ als in der Atmosphäre (etwa Faktor 50). Biologisch und geologisch spricht man von einem (kleinen und großen) Kohlenstoff-Kreislauf, der auch die Gebirge und Gesteinsformationen (aus Calcium-Carbonat / Kalkstein) umfasst, sowie natürlich das gesamte Pflanzen- und Tierleben auf der Erde.
(Treibhauseffekt massiv verstärkt durch „Feedback“) Der tatsächliche, physikalisch unstreitig vorhandene „Treibhauseffekt“ von CO2 ist nach neueren, experimentell-labormäßig gestützten Berechnungen geradezu lächerlich gering. Ob das angebliche „Feedback“ durch Wasserdampf die ihm zugeschriebene massive Verstärkung bewirken kann, ist sehr zweifelhaft, denn mehr Wasserdampf führt auch zu mehr Wolken, die die Erde beschatten und damit abkühlen. Es spricht aus meteorologischer Sicht vieles dafür, dass die Wolkenbildung in der Atmosphäre eine Art natürlichen „Thermostaten“ ergibt, der Klima-Auswüchse verhindert, anstatt sie zu verstärken. Wenn schon die geringste – wodurch auch immer hervorgerufene – Erwärmung irgendwo im regionalen Wetter einen „Feedback“-Effekt durch Wasserdampf anstoßen kann, warum dann nicht auch ohne den (minimalen) Anstoß durch etwas mehr CO2? Noch dazu ist Wasserverdunstung ein sehr effektiver Weg für die Erdoberfläche, Wärme-Energie abzugeben.
(Keine relevanten natürlichen Ursachen) Das Klima hat erdgeschichtlich gewaltige Veränderungen vollzogen, um Größenordnungen stärker als gegenwärtig vielleicht messbar. Es muss also massive natürliche Ursachen geben – und warum sollten diese gerade jetzt vollständig „still“ und unauffällig sein? Alles Leben und alle Energie auf der Erde werden von der Sonne angetrieben, die aber nicht „perfekt gleichmäßig“ funktioniert, wie wir teilweise schon seit Jahrhunderten wissen („Sonnenflecken“ – auch kreist die Erde nicht perfekt gleichmäßig und stabil um die Sonne.) Zu behaupten, die Sonne hätte mit unserem Klima oder seiner Veränderung nichts zu tun, ist absurd.
(Immer mehr Naturkatastrophen) Es gibt für die bei diesem Thema überhaupt nur relevanten letzten fünf bis sieben Jahrzehnte (seit der CO2-Ausstoß der Industrienationen weltweit nennenswerte Umfänge erreicht) keinen Nachweis, dass Naturkatastrophen häufiger oder schlimmer würden. Wir werden jetzt quasi täglich mit Katastrophenmeldungen überschüttet, um das Narrativ zu belegen, aber ein seriöser statistischer Beleg existiert nicht, wie sogar in IPCC-Kreisen und -Papieren zugegeben wird. (Noch ganz unabhängig von der Frage, ob zunehmende Naturkatastrophen, soweit es sie gäbe, überhaupt von veränderten Temperaturen verursacht wären.) Der Anstieg der Meeresspiegel ist konstant, unabhängig vom CO2, und noch eine Folge der auslaufenden Eiszeiten; die angebliche „Übersäuerung“ der Ozeane ist reine Propaganda und wissenschaftlich unhaltbar.
(Computer-Modelle aussagekräftig) Die GCM-Computermodelle („general circulation model“) gießen nur in Zahlen, was die Anhänger der Klimapanik an Theorien – vorläufigen Behauptungen, Hypothesen – entwickelt haben. Sie werden so justiert, dass sie (und nur sehr unvollkommen) frühere Klima-Entwicklungen nachbilden können. Das ist kein Beweis für die Richtigkeit der Theorien. Vor allem haben die Modelle bisher regelmäßig komplett versagt bei ihren Prognosen. Sie haben keine größere wissenschaftliche Validität als Wettervorhersagen in einer Boulevardzeitung für den Sommer nächsten Jahres. Insgesamt haben die „wissenschaftlichen“ Klimapanik-Produzenten seit Jahrzehnten, auch über die Modellberechnungen hinaus, groteske Fehlprognosen veröffentlicht und sich als lächerlich falsche Propheten erwiesen, Scharlatane durch und durch.
(„Vorsorgeprinzip walten lassen“) „Vorsorge“ kann nicht heißen, einseitig Risiken des „Klimawandels“ maßlos zu über- und Kosten seiner „Bekämpfung“ ignorant zu unterschätzen. Es ist auch nicht per se der einzig richtige Weg, ein Problem „an der Ursache“ zu bekämpfen – es kann viel klüger sein, sich auf Unvermeidliches einzustellen und vorzubereiten. Ein steigender Meeresspiegel, selbst wenn er durch CO2 verursacht wäre, kann mit Deichbau wirksam „eingedämmt“ werden. Holland, wie wir es kennen, würde sonst nicht existieren. Auf den Malediven, die angeblich schon längst untergegangen sein sollten, werden Milliarden in Tourismus investiert. Ein schwerer Sturm, selbst wenn er von „globaler Erwärmung“ verursacht wäre, bringt ungeschützte Menschen um, aber nicht Bewohner von stabilen Betonhäusern. Armut bringt Menschen um, und vor der Natur nicht geschützt zu sein. Dieser Schutz ist leicht möglich, wenn genug materieller Wohlstand vorhanden ist. In 30 oder 50 Jahren können Weltgegenden, die heute noch von Armut geprägt sind, weit zu unserem Wohlstand aufgeschlossen haben und brauchen vor der Natur keine Angst mehr zu haben.
(CO2-Emissionen lebensgefährlich für die Menschheit) Der „Klimawandel“ mag existieren oder nicht, er mag durch CO2 verursacht sein oder nicht, aber sicher ist: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war mit knapp 300 ppm vor der Industrialisierung gefährlich niedrig; Pflanzen haben sich aus solcher Luft kaum noch vernünftig ernähren können. Die heutigen Lebensformen haben sich erdgeschichtlich entwickelt, als es tausende ppm an CO2-Gehalt gab. Weltweit ergrünen riesige Flächen durch die „Düngung“ mit mehr CO2 in der Luft, auch das ist unbestritten. Mit mehr CO2 in der Luft können Pflanzen auch in trockenen Regionen besser überleben, weil sie nicht mehr so viel Wasser verlieren – das ist Basis-Biologie. Das alles kann auch helfen, mehr Menschen weltweit anständig zu ernähren.
(„Dekarbonisierung“ der Industriestaaten als Lösung) Es spielt selbst nach Projektionen des IPCC praktisch keine Rolle, ob Deutschland, ob der Rest Europas, ob dauerhaft die USA ihre CO2-Produktion mindern, denn China und Indien verfeuern so viel fossile Brennstoffe, um ihren Wohlstand aufzubauen, dass der Zug längst abgefahren ist. Wenn wir Konsumgüter nicht bei uns produzieren, „für den Klimaschutz“, aber dafür aus China kaufen, wird der CO2-Ausstoß sogar größer, denn unser Kraftwerkspark ist effizienter als der chinesische. Die Menschheit ist nicht bereit, „zurück in die Höhle“ zu wechseln oder gar „zurück auf die Bäume“, und mit Solar und Wind lässt sich der Energiebedarf einfach nicht decken. Das ganze CO2-Minderungsregime von Paris dient nur der Selbstverstümmelung der bisher reichen Länder, es ändert nichts am Weltklima. Selbst wenn die Theorien der Klimapaniker über die Erwärmung durch CO2 weitgehend stimmen würden: Es geht nur darum, ob eine fiktive Katastrophe schon im Januar 2100 eintritt oder erst im Februar 2100.
Man sieht, selbst wenn die kritischen Hinweise zu den Nummern eins bis neun völlig gegenstandslos wären, nur eine „Verschwörungstheorie“ von „Klimaleugnern“: Schon Punkt zehn beweist, dass die Aktivisten und mit ihnen jetzt auch amtlich das Bundesverfassungsgericht auf einem Holzweg sind, und nicht auf einem „nachhaltigen“. Punkt zehn ist übrigens auch ungefähr das, was Bjørn Lomborg seit vielen Jahren unermüdlich – und sehr überzeugend – vorträgt. Er ist ausdrücklich kein „Klimaleugner“, er nimmt die IPCC-Theorien weitgehend als akzeptable Diskussionsgrundlage, und dennoch wendet er sich vollständig gegen den Panik-Aktivismus, der die Politiker ergriffen hat.
… und Ausgangssperren gebe es ein starkes Bedürfnis, „die alte Normalität möglichst weitgehend wieder zu gewinnen“, sagte der Philosoph Julian Nida-Rümelin im Dlf-Interview. Ein Ende der Ausnahmesituation zu definieren, hält er für besonders wichtig. „Das Gefühl, wir würden unbegrenzt weiter in einer Not- und Sondersituation leben, sollten wir nicht beliebig prolongieren.“ Es gebe klare Kriterien dafür, wann die Pandemie als beendet erklärt werden könne. Nida-Rümelin kritisierte, dass diese allerdings nie öffentlich diskutiert worden seien.
Der Philosoph und Autor des Buches „Die Realität des Risikos“ definierte im Interview folgendes Kriterium für das Ende der Pandemie: Sie sei dann vorbei, wenn die Risiken durch die Pandemie unter das Niveau der allgemeinen Risiken gefallen sind, die wir als gemeinhin Teil des Lebens akzeptieren. …
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Das Interview des Dlf mit Julian Nida-Rümelin vom 30.5.2021
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… Das seien beispielsweise Krankheiten wie die Grippe oder auch Gefahren „im Straßenverkehr, im Alltagsverhalten, beim Sport treiben und so weiter. Und wir akzeptieren bestimmte Lebensrisiken. Wir ergreifen keine allgemeinen Maßnahmen, die alle betreffen.“
Eine Epidemie bedeutet ständige Veränderung. Die Situation ist im Fluss, doch wohin? Zahlen bieten Orientierung, aber sie verwirren auch. Ein Wert alleine wird der Dynamik nicht gerecht. Ein Überblick über Zahlen und Trends.
Die Inzidenzzahlen als einziges Kriterium für Corona-Maßnahmen heranzuziehen, halte er mittlerweile für überholt. Im Sommer 2020 hätten diese Zahlen noch eine andere Aussagekraft gehabt als aktuell. Mit dem Fortschritt der Impfkampagne seien ältere Risikopatienten nicht mehr akut gefährtet, mit einem schweren Verlauf auf die Intenisivstation zu kommen und zu sterben. Der Zusammenhang zwischen Inzidenz und Gesundheitslast sei stark abgesunken. Nicht die Inzidenz, sondern die Mortalität, sollte als Kriterium herangezogen werden, so Julian Nida-Rümelin.
Es sei unsicher, welche Corona-Maßnahme wirklich etwas bringe, sagte der Arzt Christoph Specht im Dlf. Dafür fehlten Daten. Was außerdem derzeit als Inzidenzwert herangezogen werde, sei in Wirklichkeit eine Melderate.
„Wir sind nicht krisenfest“
„Der öffentliche Diskurs ist insgesamt nicht gut gelaufen“, findet der Philosoph und spricht von starken Polarisierungen, Unterstellungen, Aggressionen. Es mangele an „Zivilkultur, die die Demokratie trägt, nämlich Meinungen in Ruhe anzuhören, die unserer Meinung nicht entsprechen.“ Die Viefalt von Optionen, Überzeugungen, Begründungen und Theorien zuzulassen, müsse wieder gelernt werden, so Nida-Rümelin. „Das beschädigt die Demokratie, wenn wir dazu nicht in der Lage sind.“
Die ungleiche Verteilung von Covid-19-Vakzinen als Impfstoff-Apartheid zu bezeichnen, sei ignorant, kommentiert der Journalist Peter Pauls. Diese Kritik vernachlässige, dass viele Krankheiten in ärmeren Ländern jedes Jahr unzählige Menschenleben forderten.
Das gelte übrigens weltweit und habe sich auch schon an anderen Krisen gezeigt. „Wir sind nicht krisenfest“. Insbesondere internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation, die Vereinten Nationen oder die EU fielen in Krisensituationen praktisch aus, hätten keine Autorität, entfalteten keine Steuerungswirkung. „Man hat den Eindruck mehrfach gewonnen, dass es letztlich nur die Nationalstaaten sind, die in solchen Situationen überhaupt noch reaktionsfähig sind. Wir fallen zurück auf Nationalstaat als Akteur, obwohl es sich um eine globale Herausforderung handelt.“
In den USA sorgt das für großen Unmut. Sie haben die Arbeiten an der Ostsee-#Pipeline zwischen #Russland und Deutschland wiederholt mit Sanktionen torpediert. „Wir zerstören Ihre finanzielle Grundlage“, so die Drohung dreier US-Senatoren, dies ist vor allem auf den beschaulichen Hafen Mukran auf Rügen gerichtet, welches in den Mittelpunkt der Weltpolitik gestellt wird. Hier liegen die letzten Rohre, die auf ihren Abtransport in die Ostsee warten. Wie entwickeln sich die Spannungen zwischen den USA, Russland und Deutschland, nach der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten? Er war nie ein Freund von Nord Stream 2, doch die neusten Sanktionsaussetzungen gegen Deutschland deuten zunächst auf Deeskalation.
… aus Kern- und Kohlekraftwerken auszusteigen, wird immer wieder diskutiert, wie der Wegfall dieser Kraftwerke kompensiert werden kann. Die einen setzen ausschließlich auf erneuerbare Energien (Windkraft, Photovoltaik), die anderen auf Wasserstoff aus Windkraft. Leider sind die erneuerbaren Energien nicht permanent verfügbar (Flaute, Nacht) und der aus der Elektrolyse oder chemischen Verfahren gewonnene Wasserstoff verliert durch die Umwandlung (Wind zu Wasserstoff, danach Wasserstoff zu Energie) so viel Energieinhalt, dass dies eine unnötige Verschwendung darstellen würde, weshalb man den Wind besser direkt nutzt, wenn er weht.
Auf der anderen Seite benötigen wir Ersatz für die abgeschalteten Kern- und Kohlekraftwerke sowie die Fernwärmeheizungen, die bisher Energieauskopplung aus Kohlekraftwerken nutzen.
Des Weiteren geht die Ausbeute der westeuropäischen Gasfelder (z.B. Niederlande) zurück und das aus Russland gelieferte Gas (Ausnahme: Nordstream 1 bereits in Betrieb, wie Nordstream 2 von Wyborg (RUS) über die Ostsee nach Lubmin bei Greifswald) kommt über Drittländer wie z.B. Weißrussland und Polen (Jamal-Pipeline) oder Ukraine und Tschechien (Transgas), was bei politischen Problemen zu Lieferausfällen führen kann.
… dass Alt-Medien und Politik ein inoffizielles Kartell gebildet haben, der sollte sich die neueste Kolumne des Spiegel-Journalisten genau anschauen. Lobo kündigt an, was demnächst politisch exekutiert wird: Die Ausgrenzung von Menschen, die gesund sind und sich (vorerst) nicht impfen lassen wollen, weil es derzeit wenig Kenntnisse darüber gibt, ob der medizinische Grundsatz, die Therapie dürfe nicht schädlicher sein als die Krankheit, auf die Corona-Impfungen zutrifft. …
… Jede Skepsis gegenüber Impfungen verweist Lobo arrogant ins Reich der Verschwörungstheorien. Er spaltet das Land in eine gute und eine böse Seite: „Die eine orientiert sich am wissenschaftlichen Konsens, an Solidarität sowie der flächendeckenden Schnauzenvollheit, die andere stützt sich oft auf unseriöse, esoterische Quellen oder auf Propaganda.“ Wie sieht der „wissenschaftliche Konsens“ aus, den Lobo hier behauptet? Er beruht in Wahrheit auf der Ausgrenzung aller, auch noch so gut begründeter, abweichender Meinungen. Wer nicht bereit ist, die Corona-Panikmache zu unterstützen, wird nicht gehört, weder von der Politik, noch von den Medien. …
… Solidarität? Was hat es mit Solidarität zu tun, wenn einer ganzen Generation der Kontakt untereinander und der Schulbesuch verweigert wird, um die hauptsächlich betroffenen über 80-Jährigen zu schützen? Und was hat dieser „Schutz“ mit Solidarität zu tun, wenn die Alten in ihren Heimen in Isolationshaft gezwungen werden und sterben müssen, ohne dass ein Angehöriger sie tröstet und begleitet? Wo ist die Solidarität mit den Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändlern, die kalt mit Schließungen und unsinnigen Vorschriften nach der angeblichen „Öffnung“ in den Ruin getrieben werden? Wo bleibt die Solidarität mit den Kosmetikerinnen, Fußpflegerinnen, Kellnerinnen und anderen Angestellten der willkürlich geschlossenen Unternehmen, die nunmehr seit über einem halben Jahr mit Kurzarbeitergeld auskommen müssen, das nach ihrem mickrigen Grundgehalt berechnet wird, weil das Trinkgeld, das sie seit neuestem bei der Steuer angeben müssen, nicht berücksichtigt wird?
Hoffnung auf Impfgehorsam
Ja, die Bevölkerung hat die Schnauze voll und sehnt sich nach der Impfung wie nach der Erlösung von einem Albtraum. Sie hofft, durch Impfgehorsam ihr altes, vergleichsweise unbeschwertes Leben zurückzuerhalten. Das ist ein Irrtum. Wir haben innerhalb eines Jahres die radikale politische Kursänderung erlebt: Von dem anfänglichen Versprechen, die Grundrechtseinschränkungen permanent auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen und sofort rückgängig zu machen, zum Entzug der Grundrechte als Dauerzustand, der nicht mehr begründet, sondern mit allerlei Vorwänden aufrechterhalten wird. Wenn die Menschen es wagen, wie zu Pfingsten in Düsseldorf geschehen, die Altstadt mit ihrer Anwesenheit wieder zu beleben, wird von der Stadtverwaltung eine Anordnung erlassen, der den Aufenthalt in der Altstadt beschränkt und an eine Maskenpflicht im Freien bindet. Der wissenschaftliche Konsens der Lungenexperten, dass Aerosole an der frischen Luft nicht infektiös sind, wird von den verbotsbesessenen Politikern hier einfach missachtet.
Kommen wir zu der bösen Seite, die sich angeblich auf „unseriöse, esoterische Quellen oder auf Propaganda“ stützt. Das Lobo Propaganda auf dieser Seite verortet, ist schon fast lustig, nachdem wir seit über einem Jahr einer flächendeckenden Corona-Propaganda von Politik und Altmedien ausgesetzt sind. Das fängt bei der morgendlichen Meldung der angeblichen „Neuinfektionen“ an, die in Wirklichkeit mehrheitlich positiv Getestete ohne Symptome sind, und hört mit den abendlichen Sondersendungen zur „Coronalage“ nicht auf, denn selbst nachts wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit suggeriert, man befände sich in einer tödlichen Gefahr, das Gesundheitssystem würde jeden Augenblick zusammenbrechen. Diese Propaganda ist so stark, dass viele Menschen auch nach einem Jahr nicht bemerken, dass es die prophezeiten Millionen Toten nicht gegeben hat und dass die Sterbeziffern „an und mit Corona“ angegeben werden, weil auch ein Unfallopfer, das im Krankenhaus stirbt, aber vorher noch schnell auf Corona getestet wurde, als Coronatoter gilt.
… dass die Ständige Impfkommission (STIKO) die Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche verweigere, sagte deren Vorsitzender Thomas Mertens im Dlf. Es müsse noch geklärt werden wie hoch das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung für diese Gruppe tatsächlich ist.
Die Corona-Zahlen bewegen sich konstant nach unten. Das nährt in der Bevölkerung weiter die Hoffnung auf einen ähnlich unbeschwerten Sommer wie im vergangenen Jahr. Wie der praktisch aussehen könnte, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt skizziert. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz sagte er: „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“ …
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Interview des Dlf vom 25.5.2021 mit Prof. Mertens hören
Hören Sie sich zum Vergleich auch dieses Interview mit Prof. Mertens vom 7.12.2020 an. Heute wirkt er vergleichsweise „verhärmt“. Er wurde mittlerweile auch „eingenordet“. Da bin ich mir sicher.
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… Studien legen nahe, dass sich nun vermehrt junge Menschen mit dem Coronavirus anstecken – manchmal auch mit Folgeschäden. Wie sinnvoll ist die Impfung für Jugendliche und was ist mit den ganz Kleinen?
Über den Sommer hinaus soll dann der Schulalltag wieder weitgehend normal aussehen. Auch deshalb mehren sich Forderungen nach baldigen Impfungen von Kindern und Jugendlichen.
Bundesgesundheitsminister Spahn hatte Corona-Impfungen für Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren in allen Bundesländern bis Ende August in den Raum gestellt. Bildungsministerin Anja Karliczek begrüßte den Vorschlag. Ob und wie sich das alles umsetzen lässt, beschäftigt auch Thomas Mertens, emeritierter Professor für Virologie und Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO). Im Dlf sagte er, dass es jetzt gelte, die wesentlichen Erkenntnisse über die gesundheitliche Gefährdung der Kinder durch das Coronavirus festzustellen.
„Wenn sich daraus eine gesundheitliche Gefährdung ergibt, die eine Impfung begründet, dann ist das natürlich eine, wie man in der Medizin sagt, Indikation zur Impfung“, so Mertens. Im Anschluss könne man sich natürlich Gedanken darüber machen, welche anderen Effekte eine solche Impfung haben könnte. „Aber die Öffnung der Schulen alleine ist keine wirklich gute Begründung, um jetzt alle Kinder zu impfen“, stellte Mertens klar.
[…]
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Es ist ein Skandal allererster Güte
Obwohl die STIKO (s.o.) noch das Für und Wider abwägt, zieht die Kanzlerin es durch:
Im Rahmen des Kindertages am Dienstag 01.06.2021 um 20.00 Uhr veranstaltet
Initiative Familien mit Fachexperten ein
Webinar: “Kinder im Blick in der Corona-Pandemie: Entwicklungs- und Gesundheitsrisiken bei Kinder und Jugendlichen”
15 Monate Pandemie bedeuten auch für politische Entscheider:innen und Behörden ein Drahtseilakt. Ein regelmäßiges Abwägen von Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens stehen im Spannungsverhältnis zu Bildung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen.
Die intensive und oft sehr emotional geführte Debatte über Schließung von KiTas und Schulen zeigt, dass Einschränkungen von Kindern und Jugendlichen eine besondere Betrachtung benötigen.
Es hat sich gezeigt, dass langanhaltende Schließungen von Schulen und KiTas, Bewegungs- und Kontaktarmut nicht nur die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen massiv beeinträchtigen, sondern auch ihre physische und psychische Gesundheit. So lässt sich beispielsweise Gewalt in Familien oftmals erst spät erkennen. Familien sind oftmals hohen Belastungen ausgesetzt, die bei einem eingeschränktem Betrieb von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sehr viel schwerer abzufedern sind.
Unsere Diskussionsrunde erörtert, wie die verschiedenen Risiken aus Sicht der Kinder- und Jugendmedizin, -psychiatrie, Virologie und der Epidemiologie einzuschätzen sind, und was das für den Schul- und KiTa-Betrieb bedeutet. Dabei beantworten sie auch Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer aus dem Chat.
Diskussionsteilnehmer u.a.:
Prof. Dr. med. Johannes Hübner / Prof. Dr. med. Arne Simon, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrische Infektiologie
Prof. Dr.med. Ursel Heudorf, Fachärztin für Kinderheilkunde und für Öffentliches Gesundheitswesen, ehem. stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt am Main
Univ. Prof. Dr. Nikolaus Haas, Präsident Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (DGPK)
Sie sind herzlich zu unserem Webinar eingeladen. Unter folgendem Link können Sie sich registrieren: Webinar-Registrierung – Zoom
Außerdem haben Sie die Möglichkeit die Veranstaltung per Livestream auf dem Kanal der Initiative Familien zu verfolgen (91) Initiative Familien – YouTube
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Ihr Interesse
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Über uns
“Initiative Familien” ist ein bundesweiter Verein in Gründung, der aus dem Zusammenschluss der beiden Initiativen “Familien in der Krise“ und „Kinder brauchen Kinder“ hervorgegangen ist. Wir sind Eltern, die sich im Zuge der Corona-Krise gefunden haben, um langfristig auf die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien aufmerksam zu machen und sie ins Zentrum politischer Entscheidungen zu rücken. Wir arbeiten ehrenamtlich sowie unabhängig und haben bereits zahlreiche Gespräche mit führenden Politiker:innen aus Bundes- und Landespolitik geführt sowie ein umfassendes Medienecho auf unsere Aktionen erzeugt.
Das Intensivbetten-Imperium schlägt zurück: Die WELTplus-Artikel und Mehr inkl. aller relevanten WELTplus-Artikel wie zum Beispiel„Wie berechtigt sind Zweifel am Schrappe-Papier?“
Es ist eine Unverschämtheit, welcher Lärm durch extra laute Unterhaltungen bei den Altparteien während vor allem der Rede des AfD-Abgeordneten Münzenmaier verursacht wird. Dieser „Quasselbuden-Terror“ der Nicht-Afd´ lererinnert stark an das Verhalten der Nazis im Reichstag der 1930-er Jahre.
Heftiger Streit über Auslastung in Intensivstationen
Aktuelle Stunde zur Lage in deutschen Intensivstationen
Die AfD-Fraktion hat einen kritischen Bericht von Wissenschaftlern über die Verwendung von Hilfsgeldern für Krankenhäuser zu einer Generalabrechnung mit der Krisenpolitik der Bundesregierung genutzt. Redner der AfD-Fraktion warfen der Bundesregierung am Donnerstag, 20. Mai 2021, in einer Aktuellen Stunde zur Lage in den Intensivstationen vor, mit falschen und wissenschaftlich nicht haltbaren Einschränkungen auf die Corona-Pandmie reagiert zu haben. Die anderen Fraktionen hielten der AfD vor, die Pandemie mit scheinwissenschaftlichen Argumenten verharmlosen zu wollen. Mehrere Redner bezogen sich auf Thesen einer Autorengruppe um den Mediziner und Gesundheitsökonomen Matthias Schrappe, der Zweifel geäußert hatte an Statistiken zur Intensivmedizin und Kritik an der Verwendung von Fördermitteln für Kliniken. Der Forscher legte unter anderem den Verdacht nahe, dass einige der zusätzlichen Intensivbetten offenbar nie geschaffen worden seien.
AfD fordert Aufarbeitung der Erkenntnisse
Sebastian Münzenmaier (AfD) sagte, die Angst von knappen Kapazitäten im Gesundheitswesen sei offenkundig übertrieben gewesen. Die Bundesregierung habe massive Grundrechts- und Freiheitseinschränkungen über Monate hinweg mit der Gefahr überlasteter Intensivstationen gerechtfertigt. Er betonte, es gehe nicht darum, die Belastung der Pfleger und Ärzte auf den Intensivstationen zu relativieren. Es gehe um Aufklärung einer unklaren Faktenlage. Gefordert sei eine transparente Aufarbeitung der Erkenntnisse, die auf schwerwiegende Politikfehler in einer der größten Krisen der Republik hinwiesen. …
… Es stehe der Verdacht im Raum, dass einige Kliniken aus finanziellen Interessen den Aufbau von Intensivbetten gemeldet und dafür jeweils 50.000 Euro kassiert hätten. Im vergangenen Jahr seien insgesamt mehr als neun Milliarden Euro an Kliniken geflossen, größtenteils nach dem Gießkannenprinzip, sagte Münzenmaier und forderte: „Diese Zahlungen müssen transparent, sachlich und ohne Schaum vor dem Mund aufgearbeitet werden.“ Es wäre besser gewesen, das Geld in Programme zur Rückgewinnung von Pflegekräften zu investieren. Er bekräftigte die Forderung seiner Fraktion nach einem Corona-Untersuchungsausschuss. …
… CDU/CSU: „Armselige“ Kampagne gegen die Krisenpolitik
Redner der anderen Fraktionen sprachen von unhaltbaren Behauptungen und einer unseriösen Politik der AfD. Mehrere Redner erinnerten an die große Zahl schwer kranker Patienten, die auf Intensivstationen versorgt worden sei. Lothar Riebsamen (CDU/CSU) würdigte zugleich die in Rekordzeit entwickelten Impfstoffe. Er warf der AfD „armselige“ Kampagne gegen die Krisenpolitik vor, während Menschen weiterhin auf Intensivstationen um ihr Leben kämpfen.
Er räumte ein, dass es in der Intensivstatistik zu Fehlern gekommen sein könnte. Solche Fragen seien nicht neu, sondern gehörten zum Alltag in Krankenhäusern. Jetzt komme es darauf an, die Infektionszahlen weiter zu drücken, damit das Gesundheitssystem durchhalte.
FDP: Gesundheitssystem digitalisieren
Auch Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP) sprach von einer durchsichtigen Strategie der AfD, die den Verschwörungstheoretikern eine Bühne bieten wolle. Es gebe zwar Widersprüche bei den Zahlen, Studien zeigten zugleich aber die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen. Die AfD bezweifle alle Auflagen und präsentiere selbst keine Lösungsvorschläge.
Der FDP-Politiker forderte eine gezielte Stärkung des Gesundheitssystems durch eine bessere Digitalisierung. So könnten auch zuverlässige Zahlen erhoben werden. In dem Bereich sei einiges versäumt worden und müsse nun nachgearbeitet werden. Die Bundesregierung müsse außerdem einen Pandemiebericht nachliefern.
SPD: AfD will Intensivversorgung skandalisieren
Sabine Dittmar (SPD) forderte ebenfalls eine sorgfältige Analyse des Krise. In der Corona-Pandemie hätten sich Stärken und Schwächen des Gesundheitssystems gezeigt. Das müsse aufgearbeitet werden, um künftig besser gewappnet zu sein. Der AfD warf sie vor, die Intensivversorgung skandalisieren zu wollen, während Mediziner und Pflegekräfte versucht hätten, das Schlimmste zu verhindern.
So sei es richtig und klug gewesen, Intensivbetten aufzubauen und ein Intensivregister einzuführen, das erstmals einen tagesaktuellen Überblick über die Intensivbetten ermögliche. Es sei „dummes Zeug“ zu behaupten, dass die Lage auf den Intensivstationen nicht so dramatisch gewesen sei. Ärzte und Pfleger hätten über viele Monate bis zur Erschöpfung gearbeitet.
Grüne sprechen von einer „politischen Stimmungsmache“
Von einer „politischen Stimmungsmache“ gegen die Intensivmedizin sprach der Gesundheitsexperte Dr. Janosch Dahmen (Bündnis 90/Die Grünen). Er wisse als Arzt aus eigener Anschauung, was die Mitarbeiter auf den Intensivstationen durchmachten.
Sie verdienten Unterstützung und Respekt. Er würdigte auch die Arbeit der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi).
Linke kritisiert die Fallpauschalen
Harald Weinberg (Die Linke) sagte, die Überlastung der Intensivstationen infrage zu stellen, sei ein Schlag ins Gesicht der Ärzte und Pfleger. Die Frage sei, was die wissenschaftlichen Autoren mit ihrem Thesenpapier eigentlich hätten aussagen wollen. Es sei schon vor der Pandemie hart gewesen, auf Intensivstationen zu arbeiten. Es gebe kein „Divi-Gate“, sondern ein „Fallpauschalen-Gate“, sagte Weinberg in Anspielung auf die pauschale Abrechnung in Krankenhäusern.
Fallpauschalen seien schuld an Fehlentwicklungen, denn sie führten zu einem enormen Kostendruck, Geldverschwendung und Fehlsteuerung. Weinberg forderte: „Wir brauchen einen Systemwechsel in den Krankenhäusern.“ (pk/20.05.2021)
Er ist richtig drin im Wissenschaftsbtrieb. Die Liste seiner Veröffentlichungen ist ellenlang. Und überhaupt: Dr. Kost ist bestimmt ein brillanter Wissenschaftler. Nur sitzt er leider ganz oben, ganz ganz oben im Elfenbeinturm.
Deshalb wundert es nicht wirklich, dass Dr. Kost meint, in Sachen Energiewende Aussagen zu machen, die fernab jedweder Wirklichkeit sind. Allein der Gedanke bis 2030 18 (achtzehn!) Millionen E-Autos auf Deutschlands Straßen zu sehen, ist abstrus. Interviewer Ralf Krauter hilft: Das wären dieses Jahr noch 1,8 Millionen E-Autos, 10x mehr als 2020 zugelassen wurden. Nein, Dr. Kost erklärt, dass das so kommen wird.
Die CO2-Emissionen in Deutschland sollen bis 2030 um 65 Prozent gedrosselt werden. Die Industrie sei in der Lage, hierfür große Mengen zusätzlicher Photovoltaik- und Windkraftanlagen zu bauen, sagte der Fraunhofer-Forscher Christoph Kost im Dlf. Investitionen in auslaufende Technologien gelte es zu vermeiden.
Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral sein – fünf Jahre früher als ursprünglich geplant. Ebenfalls verschärft wurden die Zwischenziele bei den Treibhausgas-Emissionen. Diese sollen bis 2030 nicht um 55, sondern um 65 Prozent gedrosselt werden. Wie das gehen soll, ist in dem mittlerweile aktualisierten Report „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“ [Bitte unbedingt die Zusammenfassung lesen!] nachzulesen, der federführend von Christoph Kost vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg verfasst wurde. …
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Dlf-Interview vom 18.5.2021 mit Dr. Christoph Kost, Fraunhofer ISE
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… Im Bereich Photovoltaik müssten bis 2030 Anlagen hinzugebaut werden, die zusätzliche zehn bis 15 Gigawatt Energie lieferten, sagte der Forscher im Dlf. „Es sind sehr hohe Mengen, das stimmt, aber das können wir schaffen. Die Industrie ist da heute so aufgestellt, dass die Kapazitäten eigentlich vorhanden sind, Module zu produzieren.“
Zahl der E-Auto-Zulassungen wird steigen
Auf dem Weg zur Klimaneutralität gelte es, Fehlinvestitionen zu vermeiden – nicht zuletzt im Gebäudesektor. Schließlich könnten Öl- und Gasbrennwertkessel in einem treibhausgasneutralen System nicht mehr verwendet werden, so Kost.
Mit Blick auf die Mobilitätswende ist der Wissenschaftler optimistisch, dass bis 2030 jährlich etwa 1,8 Millionen Elektroautos zugelassen werden. „Meine persönliche Vermutung ist, dass wir als Kunden in wenigen Jahren fast nur noch Elektroautos angeboten bekommen und dann ab 2025 diese Investitionsentscheidung auch vom Endkunden fast nur noch Richtung Elektroauto getroffen wird.“