Reitschuster: Historisches Versagen

Ich hätte so gerne Unrecht behalten. …

Quelle grün-kursives Zitat & kompletter Artikel mit allen Verweisen/kommentaren

… Ich hätte mich so gerne geirrt. In meinem Buch „Putins Demokratur“ habe ich schon 2006 vor dem gewarnt, was wir jetzt erleben. Ich wurde dafür verlacht und angefeindet. Als Langzeit-Beobachter von Putins Politik direkt in Moskau musste man blind sein oder sich selbst belügen, um nicht zu sehen, wie militaristisch und revanchistisch der russische Präsident denkt. Wie er bei jeder Gelegenheit von den früheren Erniedrigungen und Beleidigungen sprach, die Russland und auch er erlitten hätten – und ihm alles danach stand, es dem Westen dafür heimzuzahlen. Und vor allem: Wie er ein ums andere Mal mit außenpolitischen Aggressionen von innenpolitischen Problemen ablenkte. Diese Methode hat nicht er erfunden. Aber das Fatale daran: Wie bei einer Drogensucht muss die Dosis ständig erhöht werden, der Konflikt größer, der gefeierte Triumph noch riesiger sein. Dass die nächste, größere Aggression kommt, war klar. Die Frage war nur: Wann und wie?

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Russland & Ukraine aktuell: Hintergründe & Einschätzungen

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25.1.2023 Roger Köppel klärt auf – Ukraine-Krieg

Quelle

WELTonline 31.1.2023: Warum ein Sieg der Ukraine nahezu ausgeschlossen ist!

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WELTWOCHE aktuell: Roger Köppel zur Ukraine – Waffenstillstand jetzt!

Russland & Ukraine aktuell – Authentisches vom ´bösen` Russen: Gespräch des russischen Botschafters …

WELTWOCHE daily aktuell 8.11.2022: Mit kostenlosem Download – Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte

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Wichtiger Meilenstein mit umfassenden, auch immer aktuellen Informationen zum Krieg:

Die ´vergessene` Ursprungslage 2014 bis 2022 in der Ukraine

Die komplette Ukraine-Seite der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

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Wird die NATO eingreifen?

Bericht

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Warum hat der Westen nicht verbindlich zugesagt, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied wird? Die USA wollen keinen Frieden. Sie wollen die erste und einzige Weltmacht sein. Wirtschaftlich und politisch. Ein – mit Russland – geeintes Europa würde das verhindern.*

Jetzt ist es zu spät!*

Wladimir Putin wird die politische Macht in der Ukraine übernehmen (wollen). 

*Schauen Sie den Ausschnitt unten einer Tagung des Chicago Council of foreign affairs an. Die USA verfolgen das Konzept „Teile und herrsche“. Sie halten sich selbst aus dem Konflikt heraus und tun alles dafür, dass es zu keiner Allianz Deutschland (Europa) -Russland kommt. denn nur diese könnte den USA wirtschaftlich und machtpolitisch das Wasser reichen.

Mehr Hintergrundinformationen zum Konflikt am 5.5.2022

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Die Rede Wladimir Putins  an das russische Volk vom 24.2.2022 in deutscher Übersetzung.

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Bericht der Schweizer WELTWOCHE

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Meilenstein – Ukraine & Russland aktuell: Die interaktive Karte, das Material des …

Aktuelle Berichte seit 24.2.2022

 

25.1.2022 Ukraine-Konflikt: Aktuelle Stimmen

Der Inspekteur der Marine hat hingeschmissen

Was sagen Experten zum Ukraine-Konflikt?

Russland-Experte Matthias Platzeck

Ex Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat 

Außenministerin Annalena Baerbock

 

Annalena in Amerika

Der amerikanische Außenminister Antony Blinken …

…hat seiner deutschen Kollegin Annalena Baerbock in Washington versichert, es werde keine Einigung mit Russland über europäische Sicherheitsinteressen ohne die Europäer geben. Blinken sagte, es gelte der Grundsatz, dass nichts über Europa ohne die Europäer entschieden werde, und es gehe dabei nicht nur darum, die Europäer zu konsultieren, sondern darum, sie zu beteiligen. Baerbock traf Blinken zum Antrittsbesuch in einer Situation, die sie im Blick auf die russische Aggression gegenüber der Ukraine selbst als „entscheidend“ einordnete. Sie sagte, Deutschland und Amerika seien sich einig in ihrer Botschaft an Russland.

Quelle grün-kursiver Text & alle Verweise/Kommentare

Blinken sagte nach der Begegnung mit Baerbock, Moskau habe die Wahl, weiterhin eine aggressive Politik zu verfolgen, oder einen diplomatischen Weg einzuschlagen. Falls es die erste Möglichkeit wähle, müsse es schnelle und „massive“ Konsequenzen geben. Blinken erinnerte daran, dass in diesem Fall auch der Betrieb der Gaspipeline Nord Stream 2 zur Disposition stehe. Er sagte, es sei schwer vorstellbar, dass dann Gas durch diese Leitung fließen könne. Die Pipeline sei oft als Hebel in den Händen Russlands dargestellt worden, um die Europäer mit Gas-Lieferungen gefügig zu halten, tatsächlich aber sei die Leitung ein Hebel in den Händen der Europäer. Baerbock sagte, die Bundesregierung stehe „voll und ganz“ hinter der gemeinsamen Erklärung mit der amerikanischen Regierung, wonach es Konsequenzen geben müsse, falls Russland sich entscheide, Energie als Waffe einzusetzen.

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Corona – Todesfälle & mehr lt. CDC

Was in Deutschland KEIN Thema ist:

Quelle grün-kursiver Text

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat darüber informiert, dass zwischen dem 14. Dezember 2020 und dem 10. Dezember 2021 965’843 Berichte über unerwünschte Ereignisse nach Covid-Impfungen in allen Altersgruppen eingegangen sind. Darunter finden sich laut CDC 20’244 Todesfälle und 155’506 schwere Gesundheitsschäden.

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Quelle:

Global Research: 20,000+ Deaths Reported to VAERS Following COVID Vaccines – 18. Dezember 2021

Quelle Bericht

Ischinger – Die Aufgaben einer neuen Bundesregierung in Sachen …

… Außenpolitik

Hören Sie eine Ausschnitt aus dem Interview des Dlf vom 15.10.2021 mit Wolfgang Ischinger:

Das komplette Interview des Dlf vom 15.10.2021: 

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Cancel culture – Meinungsfreiheit am Ende!

Professor Peter Boghossian beschreibt …

… in folgenden WELTplus*-Interview die Zustände an einer, seiner Universität in Portland, USA. Weil hier in Deutschland die Zustände offensichtlich nicht besser sind (z.B. Flaig, Lucke), zitiere ich neben dem WELTplus-Text* auch die Leserkommentare.

Jahrelang hat der Philosoph Peter Boghossian gegen zunehmende Denkverbote an seiner Universität gekämpft. Die Ideologen nahmen ihm übel, dass er ihren Unfug entlarvte. Dafür wurde er bespuckt und schikaniert. Nun hat er gekündigt. In einem offenen Brief begründet er, warum.

Peter Boghossian lehrte in den letzten zehn Jahren Philosophie an der Portland State University. In dem folgenden Schreiben, das er diese Woche an die Prorektorin der Universität geschickt hat, erklärt er die Gründe für seinen Rücktritt. …

Quelle grün-kursive Zitate, Interview & alle Verweise

Sehr geehrte Prorektorin Susan Jeffords,

ich schreibe Ihnen heute, um mein Amt als Assistenzprofessor für Philosophie an der Portland State University niederzulegen.

Über die letzten zehn Jahren hinweg hatte ich das Privileg, an dieser Universität zu lehren. Meine Fachgebiete sind Kritisches Denken, Ethik und die Sokratische Methode. Ich unterrichte Fächer wie Wissenschaft und Pseudowissenschaft und Bildungsphilosophie. Aber neben der Auseinandersetzung mit klassischen Philosophen und traditionellen Texten habe ich eine Vielzahl von Gastdozenten eingeladen, um in meinen Seminaren zu sprechen. Die Gäste reichten von Menschen, die glauben die Erde sei flach, christlichen Apologeten bis hin zu Klimaskeptikern und Occupy-Wall-Street-Anhängern. Ich bin stolz auf meine Arbeit.

Ich habe diese Redner nicht eingeladen, weil ich mit ihren Weltanschauungen einverstanden war, sondern in erster Linie, weil ich es nicht war. In diesen chaotischen und schwierigen Gesprächen habe ich das Beste gesehen, was unsere Studenten erreichen können: Sie hinterfragen ihre Überzeugungen und respektieren gleichzeitig die Andersgläubigen; sie bleiben auch in schwierigen Situationen ruhig und ändern sogar ihre Meinung.

Ich habe nie geglaubt – und tue es bis jetzt nicht –, dass der Zweck der Lehre sei, meine Studenten zu einem bestimmten Ergebnis zu führen. Vielmehr wollte ich die Voraussetzungen für ein kritisches Denken schaffen und ihnen helfen, sich das Rüstzeug anzueignen, um nach eigenen Schlussfolgerungen zu suchen. Das ist der Grund, warum ich in die Lehre gegangen bin und warum ich das Unterrichten liebe.

Doch die Universität hat diese Art der intellektuellen Erkundung Stück für Stück unmöglich gemacht. Sie hat eine Bastion der freien Forschung in eine Fabrik für soziale Gerechtigkeit verwandelt, deren einziger Input Rasse, Geschlecht und Opferrolle und deren einzige Leistung Missgunst und Spaltung sind.

Den Studenten an der Portland State University wird nicht beigebracht, zu denken. Sie sollen vielmehr die moralische Gewissheit von Ideologen nachahmen. Fakultät und Verwaltung haben den Auftrag der Universität, nach Wahrheit zu suchen, aufgegeben und fördern stattdessen die Intoleranz gegenüber abweichenden Überzeugungen und Meinungen. Hier ist eine Kultur der Beleidigung entstanden, in der Studenten nun Angst haben, offen und ehrlich zu sprechen.

Ich habe während meiner Zeit an der Portland State University schon früh Anzeichen für einen Illiberalismus gesehen, der die Hochschule mittlerweile völlig vereinnahmt hat. Ich habe Studenten erlebt, die sich weigerten, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen. Fragen von Dozenten bei Diversity-Trainings, die anerkannte Narrative in Frage stellten, wurden sofort abgelehnt. Diejenigen, die Beweise zur Rechtfertigung neuer institutioneller Maßnahmen forderten, wurden der Mikroaggression beschuldigt. Und Professoren wurden der Scheinheiligkeit beschuldigt, wenn sie mit kanonischen Texten arbeiteten, die zufällig von europäischen und männlichen Philosophen stammten.

Die Systematik dahinter war mir zunächst nicht klar, und ich glaubte, diese neue Kultur in Frage stellen zu können. Also begann ich Fragen zu stellen. Was beweist, dass Triggerwarnungen und „Safe Spaces“ zum Lernprozess der Studenten beitragen? Warum sollte das Rassenbewusstsein die Brille sein, durch die wir unsere Rolle als Pädagogen sehen? Wie haben wir entschieden, dass „kulturelle Aneignung“ unmoralisch ist?

Anders als meine Kollegen habe ich diese Fragen laut und öffentlich gestellt.

Ich beschloss, die neuen Werte genau zu betrachten, die die Portland State University und so viele andere Bildungseinrichtungen einhüllten – Werte wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration, die wunderbar klingen, aber in Wirklichkeit vielleicht genau das Gegenteil sind. Je mehr ich aus den Primärquellen las, die von den Denkern der Kritischen Theorie verwendet wurden, desto mehr vermutete ich, dass ihre Schlussfolgerungen nur die Postulate einer Ideologie widerspiegelten und nicht auf Beweisen basierende Erkenntnisse waren.

Ich vernetzte mich mit Studentengruppen, die ähnlichen Bedenken hatten und lud Gastredner ein, die diese Themen aus einer kritischen Perspektive beleuchteten. Und mir wurde immer klarer, dass die illiberalen Vorfälle, die ich im Laufe der Jahre beobachtet hatte, keine Einzelfälle, sondern Teil eines institutionsweiten Problems waren. Je mehr ich mich zu diesen Themen äußerte, desto mehr Repressalien sah ich mich ausgesetzt.

Zu Beginn des akademischen Jahres 2016/17 beschwerte sich ein ehemaliger Student über mich und die Universität leitete eine Untersuchung nach Titel IX ein. (Titel IX-Untersuchungen sind Teil eines Bundesgesetzes zum Schutz von „Menschen vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Bildungsprogrammen oder -aktivitäten, die bundesstaatlich finanziell unterstützt werden.“) Mein Ankläger, ein weißer Mann, erhob eine Reihe unbegründeter Anschuldigungen gegen mich, die ich aufgrund der Vertraulichkeitsregeln der Universität leider nicht näher erläutern kann. Was ich mitteilen kann ist, dass mir meine Studenten, die während des Prozesses befragt wurden, sagten, der Ermittler für Titel IX habe sie gefragt, ob sie etwas darüber wüssten, dass ich meine Frau und meine Kinder geschlagen habe. Diese entsetzliche Anschuldigung wurde bald zu einem weit verbreiteten Gerücht.

Bei Title IX-Untersuchungen gibt es kein ordentliches Gerichtsverfahren, so dass ich keinen Zugang zu den einzelnen Anschuldigungen und keine Möglichkeit hatte, meinen Ankläger zu konfrontieren. Ich hatte keine Gelegenheit, mich zu verteidigen. Schließlich wurden die Ergebnisse der Untersuchung im Dezember 2017 bekannt gegeben. Dies sind die letzten beiden Sätze des Berichts: „Global Diversity & Inclusion stellt fest, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass Boghossian gegen die PSU-Richtlinie zu verbotener Diskriminierung und Belästigung verstoßen hat. GDI empfiehlt, dass Boghossian ein Coaching erhält.“

Es gab nicht nur keine Entschuldigung für die falschen Anschuldigungen, sondern der Ermittler teilte mir auch mit, dass es mir in Zukunft nicht erlaubt sei, meine Meinung über „geschützte Klassen“ (Gruppen von Menschen mit einem gemeinsamen Merkmal, die in den USA und Kanada aufgrund dieses Merkmals, z.B. Hautfarbe, Geschlecht, Behinderung oder Alter, gesetzlich vor Diskriminierung am Arbeitsplatz geschützt sind, Anm. der Redaktion). zu äußern oder so zu lehren, dass meine Meinung über geschützte Klassen bekannt werden könnte – eine bizarre Schlussfolgerung für absurde Anschuldigungen. Universitäten können ideologische Konformität allein durch die Androhung solcher Untersuchungen erzwingen.

Ich kam schließlich zu der Überzeugung, dass korrumpierte wissenschaftliche Gremien dafür verantwortlich waren, dass radikale Abweichungen von der traditionellen Rolle der Liberal Arts Schools und der grundlegenden Höflichkeit auf dem Campus gerechtfertigt wurden. Es war dringend notwendig zu zeigen, dass moralisch einwandfreie Arbeiten – egal, wie absurd – veröffentlicht werden konnten. Ich glaubte damals, dass ich, wenn ich die theoretischen Schwächen dieser Literatur aufdecken würde, der Universitätsgemeinschaft helfen könnte, den Bau von Gebäuden auf solch wackligem Grund zu vermeiden.

Also war ich 2017 Mitverfasser einer absichtlich verstümmelten, von Experten begutachteten Arbeit, die sich gegen die neue Orthodoxie richtete. Der Titel lautete: „The Conceptual Penis as a Social Construct“. Dieses Beispiel für Pseudo-Wissenschaft, das in den Cogent Social Sciences veröffentlicht wurde, behauptete, dass Penisse Produkte des menschlichen Geistes und für den Klimawandel verantwortlich seien. Unmittelbar danach habe ich den Artikel als Falschmeldung entlarvt, der die Schwächen von Peer-Review und des akademischen Publikationssystems aufzeigen sollte.

Kurz darauf tauchten in zwei Badezimmern in der Nähe des Fachbereichs Philosophie Hakenkreuze mit meinem Namen darunter auf. Sie tauchten gelegentlich auch an meiner Bürotür auf, in einem Fall zusammen mit Säcken voller Fäkalien. Unsere Universität blieb still. Wenn sie handelte, dann nur gegen mich, nicht gegen die Täter.

Ich glaubte weiterhin, vielleicht naiv, dass ich die Universität von ihrem Wahnsinn abbringen könnte, wenn ich das fehlerhafte Denken, auf dem die neuen Werte der Portland State beruhen, aufdecken würde. Im Jahr 2018 war ich Mitverfasser einer Reihe absurder oder moralisch verwerflicher Artikel in Fachzeitschriften, die sich mit Fragen über Rasse und Geschlecht befassten. In einem davon argumentierten wir, mit einer Vergewaltigungsepidemie von Hunden in Hundeparks und schlugen vor, Männer genauso an die Leine zu nehmen, wie wir es mit Hunden tun. Wir wollten damit zeigen, dass bestimmte Arten von „Wissenschaft“ nicht auf der Suche nach der Wahrheit, sondern auf der Förderung sozialer Missstände beruhen. Diese Weltanschauung ist nicht wissenschaftlich, und sie ist nicht rigoros.

Die Verwaltung und die Fakultät waren über diese Artikel so verärgert, dass sie einen anonymen Artikel in der Studentenzeitung veröffentlichten und die Portland State University eine formelle Anzeige gegen mich erstattete. Ihr Vorwurf? „Fehlverhalten in der Forschung“, basierend auf der absurden Prämisse, dass die Redakteure der Zeitschriften, die unsere absichtlich gestörten Artikel akzeptierten, „menschliche Versuchspersonen“ seien. Ich wurde für schuldig befunden, keine Genehmigung für Experimente an menschlichen Versuchspersonen erhalten zu haben.

Währenddessen nahm die ideologische Intoleranz an der Portland State weiter zu. Im März 2018 störte ein Lehrstuhlinhaber eine öffentliche Diskussion, die ich mit der Autorin Christina Hoff Sommers und den Evolutionsbiologen Bret Weinstein und Heather Heying führte. Im Juni 2018 löste jemand während meines Gesprächs mit dem bekannten Kulturkritiker Carl Benjamin den Feueralarm aus. Im Oktober 2018 riss ein Aktivist die Lautsprecherkabel heraus, um eine Diskussionsrunde mit dem ehemaligen Google-Ingenieur James Damore zu unterbrechen. Die Universität unternahm nichts, um dieses Verhalten zu unterbinden. Niemand wurde bestraft oder gemaßregelt.

Die darauffolgenden Jahre waren für mich von anhaltenden Schikanen geprägt. Auf dem Campus fand ich Flyer, auf denen ich mit einer Pinocchio-Nase abgebildet war. Auf dem Weg zum Unterricht wurde ich von Passanten bespuckt und bedroht. Studenten informierten mich darüber, dass meine Kollegen ihnen rieten, meine Kurse zu meiden. Und natürlich wurde ich einer weiteren Untersuchung unterzogen.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass das, was ich hier beschreibe, keinen persönlichen Tribut gefordert hat. Aber es hat genau den Tribut gefordert, der beabsichtigt war: ein zunehmend unerträgliches Arbeitsleben, und das ohne den Schutz einer Festanstellung.

Hier geht es nicht um mich. Es geht um die Art von Institutionen, die wir wollen, und um die Werte, die wir wählen. Jede Idee, die die menschliche Freiheit vorangebracht hat, ist immer und ohne Ausnahme zunächst verurteilt worden. Als Einzelpersonen scheinen wir oft nicht in der Lage zu sein, uns an diese Lektion zu erinnern, aber genau dafür sind unsere Institutionen da: um uns daran zu erinnern, dass die Freiheit, Fragen zu stellen, unser Grundrecht ist. Bildungseinrichtungen sollten uns daran erinnern, dass dieses Recht auch unsere Pflicht ist.

Die Portland State University hat bei der Erfüllung dieser Pflicht versagt. Damit hat sie nicht nur ihre Studenten im Stich gelassen, sondern auch die Öffentlichkeit, die sie unterstützt. Ich bin zwar dankbar für die Möglichkeit, über ein Jahrzehnt an der Portland State University gelehrt zu haben, doch ist mir klar geworden, dass diese Einrichtung kein Ort für Menschen ist, die frei denken und Ideen erforschen wollen.

Das ist nicht das Ergebnis, nachdem ich gesucht habe. Aber ich fühle mich moralisch verpflichtet, diese Entscheidung zu treffen. Zehn Jahre lang habe ich meinen Studenten beigebracht, wie wichtig es ist, nach seinen Prinzipien zu leben. Eines meiner Prinzipien ist es, unser System der liberalen Bildung gegen diejenigen zu verteidigen, die es zerstören wollen. Wer wäre ich, wenn ich das nicht täte?

Mit freundlichen Grüßen,

Peter Boghossian

Der Brief wurde ursprünglich auf bariweiss.substack.com veröffentlicht.

*Weil der Artikel  und die  Kommentare außerordentlich wichtig für die Debatte/den Skandal „CancelCulture & Meinungsfreit“ sind, zitieren wir den Text & die Kommentare. Verweise und Grafiken   lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren.  Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen. 

Der Afghanistan-Schock – Teil 3

Innerhalb weniger Wochen und Tage …

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… ist in Afghanistan eine Ordnung zusammengebrochen, die über 20 Jahre hin mit hohem materiellen und kulturellen Aufwand von einer Allianz westlicher Staaten – im festen Glauben, etwas Kluges und Gutes zu tun – aufgebaut worden war. Der Zusammenbruch geschah ohne jedes Aufbäumen der afghanischen Regierung und ihrer Streitkräfte, und auch ohne größeren Widerstand der Bevölkerung. Dieser Zusammenbruch kann nicht als ein einmaliger Unglücksfall verbucht werden oder als eine bloße „Fehleinschätzung“ einer bestimmten Situation. Er muss als Ergebnis einer längeren Fehlentwicklung verstanden werden, und zwar einer inneren Fehlentwicklung in Afghanistan, die nicht nur bestimmte politische Eliten betrifft, sondern tiefer in die Gesellschaft reicht und die Wirtschaft und die ganze Daseinsweise der Bevölkerung berührt.

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Der Afghanistan-Schock -Teil 2

Tagelang, ja wochenlang, als der Rückzug …

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… der westlichen Allianz aus Afghanistan längst beschlossen war, hat es die deutsche Bundesregierung unterlassen, diesen Rückzug mit militärischen Mitteln zu organisieren. Man muss kein Militär-Experte sein, um zu erkennen, dass ein solcher Rückzug eine der gefährlichsten Operationen ist, weil man hier besonders schwach und anfällig ist. Der Feind im Vormarsch kann hier leicht alle Initiative an sich reißen, wenn er schnell Schlüsselposition besetzt und rücksichtslos von seinen Waffen Gebrauch macht, und wenn sich im eigenen Lager eine Haltung des Abwartens oder gar der Schicksalsergebenheit durchsetzt. Deshalb ist es besonders wichtig, Rückzugskorridore mit sicheren Sammelplätzen festzulegen und die Tore für das Verlassen des Landes (Grenzorte, Flugplätze, Seehäfen) mit starken militärischen Kräften zu sichern (und weiträumig zu sichern, wenn man im Fall Afghanistan am Flughafen von Kabul steht).

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