… zwischen Änderungen im Stromhandel und den Netzprognosen an. Daraufhin flossen 4,5 Gigawatt Richtung Deutschland (mehr als ein Drittel der gesamten Schweizer Stromproduktion) und drohten, die Leitungen zu überlasten. Stark steigende Großhandelspreise waren zwischen 6 und 9 Uhr 30 zu verzeichnen. In der Schweiz stiegen sie von 36,50 auf 60 Euro pro Megawattstunde, in Deutschland von 30 auf 79. Der deutsche Import ergab sich aus dem Preisunterschied und der Notwendigkeit der Netzstabilität, was wiederum von einer Arbeitsverweigerung der deutschen „Erneuerbaren“ herrührte. Um 8 Uhr lieferten Wind und Sonne ganze 10,1 Gigawatt (bei einer installierten Leistung von 106,5 Gigawatt), um 11 Uhr dann 16 Gigawatt (Daten von Fraunhofer ISE). Das große deutsche Pumpspeicherwerk in Goldisthal war an diesem Tag nicht verfügbar. […]
Der Wirbel rund um die Erderwärmung ist völlig übertrieben. Dabei spielen sich
die Deutschen wieder Mal als selbst ernanntes Vorbild für alle auf. Bald wird eine andere Sau durchs Dorf gejagt. Warum die Welt einfach nicht untergeht.
Vor uns die Sintflut! Dürre in Deutschland! Tornados! Der Tipping Point naht, dann geht die Welt unter! Die von Greta Thunberg geforderte Panik ist voll ausgebrochen, vor allem unter Deutschlands Politikern.
Nach dem Volksparteien-Desaster der Europawahl ist Selbstgeißelung angesagt. Schuld ist das Klima unter den Wählern, die offenbar nur noch ein einziges Thema kennen: das Klima.
Alle Parteien der linken Mitte haben den Klimaschutz ins Zentrum der Probleme gestellt – aber nur die Grünen haben davon profitiert. Grün ist bekanntlich die Hoffnung, und die Hoffnung ist gepaart mit der Angst, am liebsten der vor der Apokalypse. Und die heißt: zwei Grad und hängt ab vom CO2, das die Menschen mithilfe von Kohlekraftwerken, Autos und Kühen in die Luft pusten.
Das nennt sich „anthropogener Klimawandel“, die durch Menschen verursachte globale Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung. Angeblich sind sich zwischen 97 und 99,5 Prozent aller Wissenschaftler einig, dass die Klimakatastrophe menschengemacht ist. Wer diese unumstößlichen Tatsachen der Computermodelle anzweifelt, ist ein Klimaleugner, entweder nur dumm oder in fragwürdiger politischer Gesellschaft.
Wie die vergangenen Wärmeperioden zur Zeit der Römischen Reiches (um das Jahr null herum) und der Zeit der Besiedelung Grönlands durch die Wikinger (um das Jahr 1000 herum) zustande gekommen sind, ohne dass es Kohlekraftwerke und Diesel-Autos gegeben hat, bleibt dabei eher unklar. Auch die aus Bohrkernen im Alteis der Arktis und Antarktis ableitbare Beziehung zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und den jeweils herrschenden Temperaturen hilft kaum weiter: Immer liegen nämlich die Erwärmungen vor dem CO2-Anstieg und nicht umgekehrt.
Das ist auch kein Wunder, denn kalte Ozeane speichern mehr CO2 als warme. In der Regel liegen ein paar Hundert Jahre zwischen Erwärmung und CO2-Anstieg.
Aber wir wollen den Potsdamer Klima-Gurus und allen ihren Followern ihre Apokalypse nicht schlechtreden. Wenn die Klimapanik dazu führt, dass weniger fossile Brennstoffe verbrannt werden, ist das ja gut – die sind schließlich endlich; bei jetziger Verbrauchsmenge reichen sie nur noch ein paar Hundert Jahre. Da ist Sparen angesagt, bis dann in den nächsten Jahrzehnten wirkliche Alternativen wie Fusionsenergie oder inhärent sichere Kernreaktoren entwickelt werden können.
Es ist ja bekanntlich besser, aus den falschen Gründen das Richtige zu tun als aus den richtigen Gründen das Falsche. Wobei wir bei den Maßnahmen wären, den Klimawandel zu stoppen. Irgendwann, vielleicht schon bald, wird man über den Windkraftwahn der Deutschen lachen – wenn auch nicht in Deutschland. Es dürfte – von Kriegen abgesehen – das teuerste und nutzloseste Investitionsprogramm aller Zeiten sein.
Solar und Windenergie liefern nur circa ein Prozent der globalen Energieversorgung und werden, obwohl Sonne und Wind kostenlos zur Verfügung stehen, pro Jahr mit 129 Milliarden Dollar subventioniert. In Deutschland schaffen knapp 30.000 Windräder gerade einmal 3,1 Prozent des Primärenergieverbrauches zu decken.
Die Windräder, im Durchschnitt etwa eines auf zwölf Quadratkilometern Bodenfläche in Deutschland, sind vor allem rotierende Kirchtürme des Glaubens an die jetzige Form der Energiewende. Ihre Effektivität ist alles in allem eher dürftig.
Solar leidet vor allem nachts daran, dass die Sonne nicht scheint. Energiegewinnung aus Biomasse führt zu Maisfeldern bis zum Horizont, getränkt in Gülle. Aber dafür steigen wir vorbildlich aus der Kernenergie, der Kohle und der Braunkohle aus. Wenn der Strom knapp wird, kaufen wir bei den weniger sauberen Nachbarn ein. So ist die Energiewende wenigstens eines: verlogen bis zum Geht-nicht-mehr.
Dass die Bürger ohne Murren bereit sind, die höchsten Strompreise Europas zu zahlen, ist das wirkliche Wunder der Wende. Offenbar merken sie nicht, welche Subventionsmonster sie damit am Leben halten. Mit der Klimabedrohung lässt sich nämlich gut Geld verdienen, von den Windpark-Investoren bis zum Handel mit Klima-Zertifikaten.
Auch Spenden für Organisationen von Klima-Aktivisten wie etwa des schwedischen Greta-Entdeckers Ingmar Rentzhog sind ein gutes Geschäftsmodell des modernen Ablasshandels. Auf seiner Plattform „We don’t have time“ sollen sich, so der Gründer, „Millionen von Mitgliedern zusammentun, um Druck auf Leader, Politiker und Unternehmen auszuüben, um für das Klima zu agieren“.
Er wolle ein Netzwerk mit 100 Millionen Usern aufbauen, finanziert durch Anzeigen klimafreundlicher Unternehmen, wie er gegenüber einer Finanzzeitung erklärte. Die Anschubfinanzierung des Start-ups mit rund einer Million Aktienkapital durch Investoren erfolgte u. a. durch Werbung mit Greta Thunberg – angeblich ohne Wissen ihrer Eltern.
Vielleicht ist die Kenntnis über das Umfeld Greta Thunbergs in Schweden ein Grund dafür, dass die dortigen Grünen bei der Europawahl ziemlich schwach abschnitten. In Deutschland hat sie den Status einer Heiligen, so wie die Deutschen ja ohnehin anfällig für humanitäre Schaunummern sind. Vom „Refugees Welcome“ des Septembers 2015 bis zum „Greta-Hype“ des Frühjahrs 2019 zieht sich ein moralischer Bogen: die Deutschen als selbst ernanntes Vorbild für die Welt.
Irgendwie hatte der österreichische Schriftsteller Franz Werfel im amerikanischen Exil einen guten Instinkt, als er in seinem Science-Fiction Roman „Stern der Ungeborenen“ (erschienen 1946) schrieb:
„Zwischen Weltkrieg Zwei und Drei drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Der Gebrauch des Wortes ,Humanitätsduselei’ kostete achtundvierzig Stunden Arrest oder eine entsprechend hohe Geldsumme.
Die Deutschen und die Sucht, beliebt zu sein
Die meisten der Deutschen nahmen auch, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Humanität und Güte erschienen Ihnen jetzt der beste Weg zu diesem Ziel. Sie fanden ihn sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenlehre… Sie waren die Erfinder der undankbaren Ethik der ‚selbstlosen Zudringlichkeit‘.
Zur Erholung hielten die Gebildeten unter den Heinzelmännchen philosophische Vorträge an Volkshochschulen, in protestantischen Kirchen und sogar in Reformsynagogen, wobei ihr eintöniges Thema stets der brüderlichen Pflicht des Menschen gewidmet war.
Ohne Pflicht ging’s nicht, wie ja die deutsche Grundauffassung vom Leben in der ‚Anbetung des Unangenehmen‘ bestand. Sie waren, mit einem Wort, echte Schafe im Schafspelz. Da sie aber selbst dies krampfhaft waren, glaubte es ihnen niemand, und man hielt sie für Wölfe.“
Und wenn der Klima-Hype abgeklungen ist, wird sich ein anderes Thema finden, mit dem man die Welt retten kann – oder wenigstens so tun als ob.
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Lesen Sie unbedingt auch diesen ausführlichen Artikel zur Erderwärmung:Hier klicken Da wird Erderwärmung durch Menschen gemachtes CO2 faktisch widerlegt. Vom Experten des PIK – Prof. Levermann!
… pro menschengemachtem Klimawandel von Tina Kaiser zitiert wird, zunächst Thomas Straubhaar zur neuesten Entwicklung in der EU:
Die Europawahl hat gezeigt: Der Jugend reicht es nicht mehr, ihre Forderungen
auf die Straße zu tragen. Sie will an großen Zukunftsfragen beteiligt werden. Die Volksparteien aber sind dieser Verschiebung nicht mehr gewachsen.
„Fridays for Future“ war der Anfang. Der Wahlsieg der Grünen ist die Fortsetzung. Ein Aufstand der Jungen gegen die Älteren ist in Gang gekommen. Erst in Form spontaner Proteste und Demonstrationen, nun im traditionellen politischen Entscheidungsprozess befreien sich Jugendliche von einer Bevormundung durch Volksparteien ohne große Sensibilität für ihre Anliegen, Erwartungen und Verhaltensweisen.
Sie verlangen, auf Augenhöhe mit den Älteren zu sprechen und mitzubestimmen, wie die großen Zukunftsfragen bewältigt werden sollen. Sie wählen, wer ihre Sprache spricht, etwa in den sozialen Medien, wen sie verstehen und wem sie zutrauen, das Wohlergehen künftiger Generationen im Blick zu haben und nicht nur heutige Sonderinteressen zu verfolgen. Kein Wunder, dass die Grünen bei der Europawahl in Deutschland bei den unter 25-Jährigen mehr Stimmen erhalten haben als Union, SPD und FDP zusammen. Die Volksparteien scheinen zu Interessenvertretern für Senioren zu verkümmern.
[…]
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Tina Kaiser:
Die Menschheit wird im kommenden Jahrzehnt darüber entscheiden, wie
lebenswert das Leben auf der Erde sein wird. Eine zögerliche Klimapolitik gefährdet nicht nur den Planeten sondern auch die Demokratie und den Wohlstand im Land.
Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin mitverantwortlich für das Schlamassel, in das sich die Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten manövriert hat. In den 40 Jahren, die ich lebe, habe ich ein Viertel aller Länder der Erde bereist, mit dem Flugzeug. Ich habe eine Zeit lang fast täglich Fleisch gegessen und in einer schlecht isolierten Altbauwohnung gewohnt. Mir war klar, dass das nicht gut ist, beunruhigt war ich trotzdem nicht. Eine Klimakatastrophe schien mir ein Problem zu sein, das, wenn überhaupt, nachfolgende Generationen treffen würde. Und bis dahin würde sich ja wohl irgendwer finden, der dieses Problem mit ein paar Erfindungen löst.
Das ist keine Schwarzmalerei von ein paar Umweltspinnern, sondern Konsens in der Wissenschaft. Wer die menschgemachte Erderwärmung immer noch leugnet, kann sich eigentlich auch gleich den Flatearthern anschließen – jenen Sonderlingen, die die Erde für eine Scheibe halten. Diejenigen, die am lautesten die Erkenntnisse von 99 Prozent aller Klimaforscher anzweifeln, haben oft nicht einmal eine Naturwissenschaft studiert.
Während viele Politiker noch auf die wundersame Selbstheilung des Planeten zu hoffen scheinen, hat die Mehrheit der Erdbevölkerung den Ernst der Lage begriffen. Laut einer Umfrage des Pew Research Centers in 26 Ländern auf fünf Kontinenten sehen fast 70 Prozent der Menschen den Klimawandel als eine der größten Bedrohungen für ihre Heimatländer an. Selbst die globale Wirtschaftselite hält die Folgen einer verfehlten Klimapolitik für die größte Gefahr für die Weltwirtschaft, so steht es im Global Risk Report des World Economic Forum.
Seit dem vorindustriellen Zeitalter ist die Durchschnittstemperatur auf der Erde um ein Grad gestiegen. Die Warnsignale sind immer schwerer zu ignorieren: Die vergangenen vier Jahre waren die heißesten seit Beginn der Messungen. Rekorddürre, Waldbrände, Überschwemmungen, Hurrikans – diese Naturkatastrophen kosten die Weltwirtschaft Milliarden.
Wer sich mit eigenen Augen von den Klimafolgen überzeugen will, dem sei der Netflix-Dokumentarfilm „Chasing Coral“ empfohlen. Er zeigt im Zeitraffer, wie komplette Korallenriffe durch eine leichte Temperaturerhöhung des Meeres innerhalb von wenigen Wochen zu Steinwüsten werden – und damit Abertausenden von Meerestieren der Lebensraum genommen wird.
Das alles ist nur der Anfang.
Selbst wenn die Menschheit heute aufhören würde, CO2 in die Luft zu pusten, die Temperatur würde nicht mehr sinken. Die Erderwärmung lässt sich nicht ungeschehen machen, höchstens aufhalten. Es geht nur noch um Schadensbegrenzung – und die Zeit wird dabei knapp. Denn die Temperatur steigt nicht linear an, der Anstieg könnte sich durch die sogenannten Kippelemente beschleunigen: Je mehr Eis an den Polen schmilzt, desto weniger helles Eis reflektiert die Wärmestrahlen. Ein selbstverstärkender Prozess beginnt. Das Meerwasser erwärmt sich dadurch schneller, das Eis schmilzt noch schneller. Ein anderes Kippelement sind die Permafrostböden in Sibirien. Tauen sie, geben sie Treibhausgase in die Atmosphäre frei – auch das könnte den Temperaturanstieg noch beschleunigen.
Um zu verhindern, dass Teile der Erde unbewohnbar werden, muss die Menschheit ihren CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 halbieren und bis 2050 auf null senken. Auf diese Weise könnte die Weltgemeinschaft den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius beschränken.
Kein Land kann es sich leisten, so weiterzumachen wie bisher. Die Bundesregierung aber handelt viel zu zögerlich, sie will es allen recht machen: den Kohlekumpeln, den Autofahrern, den Steakliebhabern – trotz der Milliarden für die Windkraft haben sich die Treibhausgas-Emissionen seit 2010 kaum verringert. Die Kritiker der Energiewende haben daher nicht unrecht, wenn sie über vergeudete Steuergelder schimpfen.
Deutschlands Klimapolitik muss radikaler werden
Sie ziehen dabei aber die falschen Schlüsse: Deutschland muss viel radikaler in der Klimapolitik werden. Die Regierung sollte es ihrer Bevölkerung einfach machen, nachhaltig zu leben. Die Formel dafür ist eigentlich simpel: Fliegen, Fleisch, Benzin, Kohlestrom – alles, was eine miese Klimabilanz hat, muss viel teurer werden. Was CO2 spart – die Bahn, regionales Gemüse, E-Autos, Windenergie, Gebäudesanierungen – dagegen viel billiger.
Damit würde Deutschland auch seiner Wirtschaft endlich die richtigen Anreize setzen, mit Druck an nachhaltigen Geschäftsideen und energieeffizienten Lösungen zu forschen. Andere Länder sind da viel weiter. Die Regierung gefährdet mit ihrer ängstlichen Politik den Wohlstand des Landes. Beim Innovationswettbewerb um fossilfreie Technologie droht Deutschland den Anschluss zu verlieren.
Jene, die warnen, ein radikaler Politikwechsel könne die Demokratie gefährden, sollten sich über die Alternativen klar werden. Denn die anderen Probleme, die den Frieden in der Gesellschaft gefährden – soziale Ungleichheit, Armut, Ressourcenknappheit, Migrationsdruck – werden sich durch den Klimawandel verschärfen.
Schon heute werden jährlich 25 Millionen Menschen durch Naturkatastrophen zur Flucht gezwungen, so das Internal Displacement Monitoring Centre. Überschwemmungen und Hungersnöte könnten Regionen unbewohnbar machen, die bereits jetzt zu den ärmsten auf dem Planeten gehören. Ihre Bewohner werden sich auf den Weg machen in die kühleren Regionen, auch nach Europa, auch nach Deutschland. Umso erstaunlicher ist es, warum ausgerechnet Konservative so zögerlich auf die Klimakrise reagieren. Denn wer das Jahr 2015 mit seinen rund 1,3 Millionen Flüchtlingen in Europa schon als Überforderung der Demokratie ansah, der sollte schleunigst für das Klima auf die Straße gehen.
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Entscheidend ist für mich dieses:
Die Formel dafür ist eigentlich simpel: Fliegen, Fleisch, Benzin, Kohlestrom – alles, was eine miese Klimabilanz hat, muss viel teurer werden. Was CO2 spart – die Bahn, regionales Gemüse, E-Autos, Windenergie, Gebäudesanierungen – dagegen viel billiger.
Wer genügend finanzielle Mittel zur Verfügung hat, für den ändert sich nichts. Alle anderen schnallen den Gürtel enger.
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Lesen Sie um 17:00 Uhr die Meinung von Stefan Aust zum menschengemachten Klimawandel!
… auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie: Sie entwickeln Reaktoren (Terrestrial Energy), bauen eigene Kernkraftwerke (CANDU-Baureihe von Schwerwasserreaktoren) und betreiben sie seit Jahrzehnten sehr erfolgreich (Anteil etwa 15 Prozent an der Stromproduktion). Damit widerlegen sie gleich zwei Argumentationsketten der „Atomkraftgegner“:
Erstens: Kanada zeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der friedlichen Nutzung der Kernenergie und dem Streben nach Kernwaffen gibt. Man kann sehr wohl erfolgreich Kerntechnik ohne einschlägige Rüstungsindustrie betreiben. In der vollen Bandbreite von Grundlagen-Forschung über Entwicklung bis hin zur Produktion – wie einst auch in Deutschland.
Zweitens: Kanada ist nicht nur mit schier unerschöpflichen Vorkommen an fossilen Energien (Erdgas, Kohle und Öl), sondern auch mit sogenannten „Alternativenergien“ (Wasserkraft, Wind und Holz) reichlich gesegnet. Es wäre damit nahezu frei in seiner Entscheidung, welche Energieformen genutzt werden sollen. Diese Entscheidungsfreiheit haben Länder wie Frankreich, Deutschland, Süd-Korea oder Japan wegen ihrer eingeschränkten Ressourcen leider nicht. Kanada teilt aber mit vergleichbaren Ländern wie Russland oder Brasilien den Nachteil schierer Ausdehnung. Beispielsweise befinden sich geeignete Flüsse nicht unbedingt in der Nähe der großen Städte beziehungsweise der Industriezentren.
[…] Das könnte man so fortsetzen: Europa? Digitales? Soziales? Migration? In allen Bereichen kümmert sich die große Koalition nicht ausreichend um die Interessen der Jungen. Da wird wochenlang über eine Grundrente für einen sehr überschaubaren Personenkreis diskutiert, während sich die junge Generation zum Start ins Berufsleben mit ganz anderen Problemen herumschlagen muss: Teils unbezahlbare Mieten oder eine digitale Infrastruktur auf dem Niveau eines Entwicklungslandes seien nur als Beispiele genannt.
Nein, Union und SPD haben kein Vermittlungsproblem. PR-Strategen alleine werden ihnen nicht helfen können. Sie stehen für eine Politik von gestern. Sie haben zum großen Teil das Personal von gestern. Und sie haben es nun mit einer Generation zu tun, die das alles durchschaut hat. Was für ein Glück.
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Hören wir doch mal, was die „Jungen“ nach der EU-Wahl so sagen:
Tilman Kuban, Vorsitzender der Jungen Union, im Dlf am 28.5.2019:
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Das sind die Forderungen der Bewegung FFF:
Fridays For Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Explizit fordern wir für Deutschland:
Nettonull 2035 erreichen
Kohleausstieg bis 2030
100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
Entscheidend für die Einhaltung des 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren. Deshalb fordern wir bis Ende 2019:
Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
1/4 der Kohlekraft abschalten
Eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2
Erläuterung
Das Pariser Abkommen ist die verbindliche Grundlage für effektive Klimaschutzmaßnahmen, die auf internationaler Zusammenarbeit basiert. Der aktuelle klimapolitische Kurs in Deutschland ist mit diesem Abkommen unvereinbar und muss durch ein auf dem 1,5 °C-Ziel beruhendes Klimaschutzgesetz sowie eine zukunftsorientierte und nachhaltige Zusammenarbeit auf europäischer und globaler Ebene ersetzt werden. In dieser Politik muss sich der Gedanke der Klimagerechtigkeit widerspiegeln. Entscheidungen, die zu Lasten ärmerer Regionen und künftiger Generationen getroffen werden, sind inakzeptabel.
Fridays For Future Deutschland fordert die Regierungen auf Kommunal- Landes- und Bundesebene auf, die Klimakrise als solche zu benennen und sofortige Handlungsinitiative auf allen Ebenen zu ergreifen. Noch haben wir die Chance und damit die Verantwortung, eine Klimakatastrophe abzuwenden. Für den notwendigen Wandel müssen sektorübergreifend grundlegende Veränderungen stattfinden. Vorallem in den Sektoren Energieerzeugung, Wohnen und Bauen, Industrie, Transport und Verkehr sowie Landwirtschaft sind enorme Anstrengungen nötig. Das wirtschaftliche Handeln darf nicht weiterhin planetare Grenzen überschreiten.
Die Verwirklichung dieser Forderungen muss sozial verträglich gestaltet werden und darf keinesfalls einseitig zu Lasten von Menschen mit geringem Einkommen gehen. Diesbezüglich müssen die Regierungen entsprechende Konzepte vorlegen.
Der Staat muss seiner Verantwortung gegen über der Umwelt und nachfolgenden Generationen im Sinne von Artikel 20a des Grundgesetzes und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gerecht werden.
Uns ist bewusst, dass diese Forderungen ambitioniert sind, doch wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, werden wir das 1,5° C-Ziel verfehlen. Die dadurch entstehenden Schäden werden nicht reparabel sein.
Um eine Wende zu erreichen, die von der Gesellschaft mitgetragen werden kann, fordern wir absolute Transparenz und faktenbasierte Aufklärung für alle Bürger*innen. Alle getroffenen Maßnahmen müssen unabhängigen wissenschaftlichen Kontrollen unterliegen, die ihre Wirksamkeit beurteilen. Vor allem junge Menschen müssen wegen ihrer besonderen Betroffenheit stärker in den demokratischen Prozess einbezogen werden.
Es darf nicht die alleinige Aufgabe der Jugend sein, Verantwortung für die Priorisierung des Klimaschutzes zu übernehmen. Da die Politik diese kaum wahrnimmt, sehen wir uns gezwungen, weiter zu streiken, bis gehandelt wird!
Wir als Fridays For Future Deutschland sind eine überparteiliche Bewegung gleichgesinnter Klimaaktivist*innen und solidarisieren uns mit allen, die sich friedlich für unsere Forderungen einsetzen.
Es lohnt sich trotzdem [hier]reinzuschauen, um zu erahnen, was uns bevorsteht. Es werden alle Sektoren, Strom, Verkehr und Wärme zusammen betrachtet. Und siehe da: 80 Prozent der Energie werden fossil erzeugt, 7,5 Prozent durch Kernenergie und 13 Prozent durch Erneuerbare Energien. Wenn man bei den Erneuerbaren Energien die Biomasse (einschließlich Biogas und Biosprit) abzieht, bleiben übrig: 1,5 Prozent der Primärenergie wird durch Windkraft erzeugt und 1 Prozent durch Photovoltaik. (Seite 10 der Studie). Das ist ein langer Weg zu 100 Prozent.
Die Studie kommt zum Schluss, wenn man den Weg einer Dekarbonisierung um 90 Prozent bis 2050 gehen will, dann „wird mit rund 1.150 Terawattstunden sogar fast doppelt so viel Strom benötigt wie heute“ (Seite 10), weil Verkehr und Wärme ebenfalls aus Strom erzeugt werden soll.
Da man sich nur auf Photovoltaik und Windkraft verkrampft hat, kommt die Studie zum Schluss: „Die installierte Leistung an Windkraft und Photovoltaik müsste in diesem Fall (bei gleichbleibendem Energieverbrauch) gegenüber heute versiebenfacht werden.“
Wir haben heute etwa 28.000 Windkraftanlagen mit einer Kapazität von 57.000 Megawatt und 46.000 Megawatt Photovoltaik. Eine Versiebenfachung der Photovoltaikfläche würde fast alle in Deutschland möglichen Dach-Fassaden- und andere Siedlungsflächen erfassen. Eine Versiebenfachung der Kapazität der Windenergieanlagen würde selbst bei Verdopplung der Kapazität der einzelnen Anlagen Deutschland verändern. Alle 1,5 Kilometer würde eine 200 m hohe 3-5-MW-Anlage stehen.
[…]
Ein nachhaltiger Kurzschluss
Deutschland kommt nicht einmal klar mit dem Umbau der Stromversorgung (siehe hierzu die Warnung der Bundesnetzagentur zum Aufbau von Reservekraftwerkskapazität in 2022 in Höhe von 10.000 Megawatt (10 Kernkraftwerke). Da erweitert die Bundesregierung das Problem auf Wärme und Mobilität. Alle drei Sektoren, die bislang von unterschiedlichen Energieträgern (Kohle, Erdgas, Erdöl) geprägt waren, sollen von einem einzigen abhängig gemacht werden: Strom, gespeist aus Wind und Sonne. Wind und Sonne entscheiden, wann wir unser Auto bewegen können, wieviel Wärme wir im Winter nutzen dürfen und wann das Licht angeschaltet werden kann. Das nennt man einen nachhaltigen Kurzschluss.
Und warum das alles? Natürlich wegen der anfangs erwähnten Klimakrise. Ja, wir müssen am Ende dieses Jahrhunderts die fossile Ära hinter uns gelassen haben. Aber diese Zeit haben wir auch, denn die Klimasensitivität des CO2 ist deutlich kleiner, als uns die Panikmacher und Systemveränderer erzählen wollen.
Wie etwa Kevin Kollektiv Kühnert, der bei Anne Will erzählt: „Klima kann nicht Marktmechanismen unterworfen sein.“ Das ist doch die Lösung: Klima verstaatlichen.
Diesel, Orban, Gender, Frauenquote, Windräder, „Demokratie und EU in Gefahr“, sind gezielte Ablenkungsmanöver vor der eigentlichen Anforderungen in Mitteleuropa.
… – das ist klar – wartet ein riesiger Strukturwandel. Heute will das Kabinett die Eckpunkte eines Fördergesetzes beschließen, wonach die von der Energiewende betroffenen Regionen in den nächsten Jahrzehnten 40 Milliarden Euro zusätzlich vom Bund erhalten sollen, um neue hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Über das Ziel sind sich alle einig, doch über das Wie wurde von allen Seiten lange gerungen.
40 Milliarden Euro Fördergelder sollen in die Kohle-Regionen fließen, in den nächsten 18 Jahren. So soll der Strukturwandel bewältigt werden. Viel Geld und die Frage stellt sich: Ist das auch gut investiertes Geld? – Reint Gropp, der Chef des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, hat Anfang März für Aufsehen gesorgt mit seiner Studie, wonach die Politik sich beim Aufbau Ost auf die Städte konzentrieren soll. Die Förderung des ländlichen Raums solle man dagegen lassen. Das sorgte für selten einmütige Schnappatmung bei allen ostdeutschen Politikern, von Linkspartei bis CDU. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer befand beispielsweise, die Vorschläge des Wirtschaftswissenschaftlers seien nicht mehr als Gebrabbel. Also brabbeln wir jetzt mit ihm. Guten Morgen, Reint Gropp! […]
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Sicher ist, dass der gemeine Kohlekumpel arbeitslos wird!
… [besteht] bei der Umsetzung der Energiewende darin, bislang alle Aufmerksamkeit auf den großzügig subventionierten Aufbau von Kapazitäten zur Produktion von grünem Strom zu richten. Dabei wurde weder auf dessen Integration ins Energiesystem noch auf die durch die Förderung entstehenden Kosten geachtet.
Als zentrales Instrument zur Umsetzung der Energiewende hat die Politik bislang auf die langfristige Festschreibung von Einspeisevergütungen für grünen Strom gesetzt. Dies wurde im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) festgeschrieben. Finanziert wird die Förderung über ein Umlageverfahren, welches über erhöhte Kosten der Stromnutzung letztlich die Stromverbraucher tragen. Das EEG ist trotz aller Anpassungen der vergangenen Jahre, etwa der Einführung von Ausschreibungen, ein teures und ineffizientes Förderprogramm. Als Instrument zur Fortführung der Energiewende ist es daher ungeeignet.
[…] Folgendes Zitat steht im Originaltext vor dem Zitat oben!
An die Stelle der volkswirtschaftlich ineffizienten und verteilungspolitisch bedenklichen Subventionierung der Erneuerbaren im Stromsektor sollte ein anderer Impuls treten: ein über alle Sektoren des Energieverbrauchs einheitlicher Preis für Treibhausgasemissionen.
[…]
Das planwirtschaftliche Verfahren (…die langfristige Festschreibung von Einspeisevergütungen …) ist nicht zielführend. Ob allerdings eine einheitliche CO2-Bepreisung besser ist, wage ich zu bezweifeln. Vor allem würde diese ein Quell´ sozialer Ungerechtigkeit sein. Menschen ohne Vermögen müssten sich einschränken. Wohlhabende könnten weiter im Treibhausgas – Saus´ und Braus´ leben. CO2 hin, CO2 her.
Im Übrigen ist CO2 nicht für den Klimawandel hauptverantwortlich. Und schon gar nicht ausschließlich. Der ganze Hype ist nur ein gewaltiges Geschäftsmodell. Plus Volksverdummung. Zu vergleichen mit dem Ablasshandel der vorreformatorischen Zeit im Mittelalter.
Der Wirbel rund um die Erderwärmung ist völlig übertrieben. Dabei spielen sich
die Deutschen wieder Mal als selbst ernanntes Vorbild für alle auf. Bald wird eine andere Sau durchs Dorf gejagt. Warum die Welt einfach nicht untergeht.