Energie & Strom & Kernkraft aktuell: Jürgen Trittin ist ein ahnungsloser Ideologe

[…] Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin …

… hat die vom Bundestag beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der drei verbliebenen Atomkraftwerke scharf kritisiert. „Ich habe gegen die Laufzeitverlängerung gestimmt“, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). „Sie ist energiewirtschaftlich nicht geboten, und die beiden Stresstests haben deutlich gemacht, dass es sie auch nicht braucht.“ […]

Da irrt sich der ehemalige Flaschenpfand- und Eiskugelminister Trittin offensichtlich. Oder sagt er gar absichtlich die Unwahrheit?

Weshalb sollte der Chef des Netzbetreibers 50 Hertz Stephan Kapferer bei der Pressekonferenz zum Stresstest KKW am 5.9.2022  zunächst dieses …

… und einige Zeit später dieses sagen:

________

Minister Habeck hört nicht nur nicht auf die Experten der Netzbetreiber, er ignoriert diese mit einem fürchterlichen von ebenfalls hoher Ahnungslosigkeit geprägtem Märchengeschwafel. Der Minister weiß offensichtlich nicht, dass Strom dann hergestellt werden muss, wenn der Bedarf da ist. Geschieht das nicht,  fehlt der Strom, um den Bedarf zu decken, dann ist völlig gleichgültig, ob es viel oder wenig ist. Wenn Strom fehlt, bricht die Versorgung zusammen.  Deshalb benötigt Deutschland grundlastfähigen konventionell erzeugten Strom. Und weil Kernkraftstrom CO2-Arm ist, ist die Reaktivierung von Kohlekraftwerken als Ersatz klimatechnisch dumm. Dieser Punkt belegt, dass es nicht um Klima geht. Es geht und die ideologische DNA der Grünen: Kernkraft? Nein danke!

Das Machtwort des Bundeskanzlers

Mittlerweile hat der Bundeskanzler schriftlich ein Machtwort gesprochen. Alle drei noch laufenden KKW werden bis zum 15.4.2022 am Netz bleiben. DAS meinten die Netzbetreiber meiner Meinung nach nicht:  Der Weiterbetrieb sollte unbefristet sein.  Zumindest so lange bis der sichere Strom per Kernenergie ersetzt ist. Was – wie meine wöchentlich erscheinenden Analysen zeigen – nicht passieren wird. Wind- und PV-Strom können Kernkraftstrom nicht ersetzen.

Gleichwohl hatte das Machtwort erhebliche Auswirkung auf die Strompreise. In der 44. KW 2022 lag der Preis im Mittel bei 107€/MWh. Vom 17.10.2022 bis zum 11.11.2022 waren es knapp 120€/MWh. Zum Vergleich: 1.1.2022 bis 16.10.2022 waren es gut 245€/MWh. Es gab in dieser Zeit keinen Drei-Wochen-Zeitraum mit so niedrigen Preisen, wie seit dem 17.10.2022.

Einen ganz schlimmen Lapsus leistete sich Jürgen Trittin in Sachen Kernkraft und Frankreich. Da meint der Mann doch, diesen Unfug raushauen zu müssen:

Quelle & audiofile // vor allem ab Minute 1:39

________

Da kommentiere ich nicht viel. Deutschland ist auf viel Strom aus dem Ausland angewiesen. Das liegt an der Unzuverlässigkeit der Erneuerbaren. Deutschland exportiert viel Strom. Strom, der überschüssig konventionell erzeugt werden muss und niemals bedarfsgerecht sein kann, weil die Erneuerbaren heftig schwanken. Ein Widerspruch? Nein Deutschland kann seine Stromversorgung nicht autark regeln. Im Gegensatz zu Frankreich. Deutschland ist immer auf seine Nachbarn angewiesen. Damit es Strom bekommt, wenn es nötig ist und Strom abgeben kann, wenn zu viel erzeugt werden musste.

Energie & Strom & Kernkraft aktuell: Der Ausstieg Kernkraftwerke zum 15. April bleibt ein Ärgernis

Quelle Artikel & Video plus PDF*

________

*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie, Deutschland“  ist, zitieren wir den Text  als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren.  Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.

Energie & Strom & Solar aktuell: Es bleiben Träume …

[…] Wie man aus den Energy-Charts …

Quelle Zitat & WELTplus-Artikel lesen plus PDF*

des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) ablesen kann, lag der Spitzenwert des Solarstrom-Produktionsanteils am Montag bei etwa zwölf Prozent, sank dann gegen Nachmittag schnell auf fünf Prozent und schließlich auf null – als viele Bundesbürger nach Hause kamen und das Licht einschalteten.

Umso ehrgeiziger nehmen sich in der dunklen Jahreszeit die Pläne für den künftigen Ausbau von Fotovoltaik in Deutschland aus. Laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sollen bis 2030 im Jahresdurchschnitt mindestens 80 Prozent des Stroms aus nachhaltigen Quellen stammen, 2040 liegt das Ziel sogar bei 100 Prozent. Und Fotovoltaik soll daran einen Anteil von allein 40 Prozent haben. […]

________

*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie, Deutschland“  ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren.  Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.

Strom & Kernkraftwerke & Klimawandel aktuell: Annalena und Jennifer – Diplomatinnen von der traurigen Gestalt

Ort des Grauens: COP 27 in Ägypten

… mit etwa 50.000 Teilnehmern. 

Die diesjährige, die 27. Klimakonferenz wird mit der üblichen Hysterie des Herrn Guterres eröffnet:

„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle“

Da fragt sich der geneigte Betrachter, was in den Jahren nach den vorherigen Konferenzen eigentlich in Sachen „Klimaschutz“ gemacht wurde. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Menschen aus aller Herren Länder jedes Jahr zwei angenehme Wochen genießen, dann mit mehr oder weniger von den Industrieländer zugesagtem Geld in der Tasche in ihre Heimat fliegen und hoffen, dass es bis zur nächsten Konferenz reicht. Nicht für den Klimaschutz. Dann wären Fortschritte zu verzeichnen, die den obigen Angsttrigger unnötig machen.

________

Deutschlands Beitrag im Jahr 2022 

[…] Erstmals leitet nicht das Bundesumweltministerium die Verhandlungen zur Rettung des Weltklimas, sondern das Auswärtige Amt. Die Bündelung der Kompetenzen in den Händen diplomatischer Profis sollte eigentlich Deutschlands Einfluss auf die CO2-Sparbemühungen in der Welt stärken. Doch leider wird wohl das Gegenteil der Fall sein.

Denn Chefdiplomatin Annalena Baerbock und ihre Klima-Staatssekretärin Jennifer Morgan treten im ägyptischen Badeort nicht nur mit leeren Händen auf, sondern auch als moralische Leichtgewichte. Denn die Vorbildfunktion des einst bewunderten Energiewende-Vorreiters Deutschland hat sich international erledigt. Kaum ein kohleverstromendes Entwicklungsland wird sich derzeit von unseren Energie- und Klimapolitikern noch ein schlechtes Gewissen machen lassen. […]

________

Daniel Wetzel, der kompetente Energieexperte der WELT-Gruppe, schreibt die Zeilen oben und weiter unten nicht ohne Bedacht. Er beobachtet die politische Klimaschutzszene seit Beginn. Das allerdings, was er im ersten Regierungsjahr der Ampel erleben musste, strapaziert seinen Langmut ganz sicher enorm. Vor allem die mit Elan und Veränderungs- und Ausbauwillen angetretenen Grünen Annalena Baerbock und Dr. Robert Habeck verhaspeln sich andauernd im Gestrüpp aus Ideologie und Ahnungslosigkeit. Ihre Berater sind genauso ideologisch verbohrt und inkompetent. Allein die Sanktionen Deutschlands gegen Russland haben zu einer Krise geführt, die den Steuerzahler nicht nur hunderte Milliarden kostet. Nein, auch die Versorgungssituation wurde schnell prekär. Was absehbar war. Im Bereich Gas hat doch wohl niemand ernsthaft angenommen, dass das  sanktionierte Russland mit Herrn Putin das alles ohne Konsequenzen für die Sanktionierer, vor allem Deutschland,  hinnimmt. Motto: „Nun sind sie mal da, die Sanktionen.“

Im Bereich Strom ist es noch dumm-dramatischer. Da werden aus ideologischen Motiven (Atomkraft: Nein danke! plus Ausstieg: DNA der Grünen) sechs Kernkraftwerke vom Netz genommen. Zum 1.1.2022 drei und wahrscheinlich zum 15.4.2023 noch mal drei. Sichere CO2-freie Stromversorgung. Freiwillig. Ohne Not! Die ist jetzt, die ist aktuell da.  Robert Habeck hofft auf einen milden, sprich warmen Winter. Das ist praktisch ein Rücktrittsgrund. Ein Klimaminister, der Unsummen Geld, Ressourcen und Arbeitskraft in den Kampf gegen die Erderwärmung steckt, hofft auf einen milden Winter. Absurder geht es nicht.  Hinzu kommt der regierungsinterne Hick-Hack, nicht nur im Bereich „Klima“, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellt.

Es ist ohne Übertreibung ein Albtraum.

_________

[…] Kurz vor der Konferenz kündigte die Bundesregierung noch an, ihr Klimaschutzgesetz zu entschärfen. Die einst in einem Anflug sozialistischer Planwirtschaft verordneten, jährlich einzuhaltenden CO2-Höchstmengen für jeden einzelnen Wirtschaftssektor haben sich als nicht durchsetzbar erwiesen. …

… In Scharm El-Scheich könnte das Scheitern des Gesetzes als weiterer Beleg deutscher Über-Ambitioniertheit gewertet werden. Deutschlands einziger Beitrag läge dann noch darin, ein Negativ-Beispiel zu sein. Von dem kann man lernen, dass Regulierungsexzesse und Technologieverbote im Klimaschutz nicht zum Ziel führen. […]

Quelle Zitate & Video*

_______

Zweite, intakte Röhre Nordstream II sofort öffnen.
Alle sechs Kernkraftwerke dauerhaft weiterbetreiben/reaktivieren.
Alle Sanktionen gegen Russland sofort beenden.
Keinerlei Hilfen mehr aus Deutschland für die Ukraine!

______

*Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.

Deutschland & Kernkraft & Habeck aktuell: Das grüne Lügenmärchen …

„Die letzten drei Reaktoren (…) können unterm Strich nicht mehr Strom produzieren.“ Steffi Lemke (54), Umweltministerin, am 22. März

„Wir haben kein Stromproblem.“ Ricarda Lang (28), Grünen-Chefin, am 31. Juli im ZDF-Sommerinterview

„Mit dem AKW-Weiterbetrieb können wir den Gasverbrauch um maximal zwei Prozent senken.“ Robert Habeck am 21. August

„Ich bin nicht überzeugt, dass Atomkraftwerke unser Gasproblem lösen werden.“ Annalena Baerbock (41), Außenministerin, am 28. August

Es war das Grünen-Mantra gegen die Angst der Deutschen vor Teuer- und Mangel-Strom im Krisen-Winter: Ein Weiterbetrieb von Kernkraftwerken mache Strom nicht billiger und helfe nicht gegen die Russen-Gas-Krise.

Ein Lügenmärchen!

Quelle Zitat Bildplus

________

Dabei haben die Experten/Vorstände der Netzbetreiber bei der Pressekonferenz in Sachen KKW-Stresstest bereits am 5.9.2022 gesagt, dass der Weiterbetrieb der drei Kernkraftwerke zu empfehlen sei.

Sprecher Stefan Kapferer ab Minute 2:30:

Quelle und viele weitere Infos

Am 17.10.2022 kam das Machtwort von Olaf Scholz, schriftlich, damit er es bloß  nicht vergisst. Prompt fielen die Strompreise. Das Preisniveau sank in der Zeit vom 17.10.2022 bis 3.11.2022 auf 121€/MWh in Schnitt. Vom 1.1.2022  bis zum 16.10.2022 lag der Durchschnitt beim Doppelten (245€/MWh).

________

E-Mail von Blogbetreiber Rüdiger Stobbe …

… an Olaf Scholz in Sachen Preisentwicklung „Strom“ und Weiterbetrieb KKW.

Energie & Klima & Umweltterroristen aktuell: ´Last generation` im Dlf-Interview & mehr

Credo der Last Generation

Quelle

________

Quelle

________

Klaus Rüdiger Mai meint bei Kontrafunk aktuell vom 3.11.2022 zur last generation

________

Spinner hoch Drei …

mit stark kriminellen Eigenschaften. Denkresistent. Weinerlich. Die Meinung von dem baldigen Erduntergang wegen des Klimas ist einfach nur absurd. Auch wenn sich auf eine obskure „Wissenschaft“ berufen wird.

Meine Meinung! 

Strom & Energie aktuell: Bundestag 21.10.2022 – Debatte – Rohstoffe & Abhängigkeiten

Alle Tops der 62. bis 63. Sitzung 2022…

… inkl. der Aufrufmöglichkeit jeder einzelnen Debatte mit allen Reden und Dokumenten

________

Oppositionsanträge zu Deutschlands Abhängigkeit von Rohstoffen beraten

Der Bundestag hat am Freitag, 21. Oktober 2022, erstmals über einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Deutschlands Rohstoffabhängigkeit reduzieren – Neue Rohstoffpartnerschaften auf den Weg bringen, heimische Rohstoffgewinnung stärken“ (20/4042) debattiert. Ebenfalls zum ersten Mal beraten wurde ein Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Für eine erfolgreiche Politik der Außenwirtschaft und der Rohstoffsicherung ohne ideologische Scheuklappen“ (20/4065). Beide Vorlagen überwies das Parlament im Anschluss an die Aussprache zur weiteren Beratung an den federführenden Wirtschaftsausschuss.

CDU/CSU sieht Produktionsstandort Deutschland gefährdet

Stefan Rouenhoff (CDU/CSU) sah den Produktionsstandort Deutschland ohne eine gesicherte Rohstoffversorgung „massiv gefährdet“. In der aktuellen Situation sehe man, wie Rohstoffe auch als geostrategische Waffe eingesetzt würden. Eine Fokussierung auf die Kreislaufwirtschaft reiche nicht aus.

„Wir müssen beim Recycling besser werden, aber wir müssen eben auch beim Rohstoffabbau im In- und Ausland besser werden“, sagte Rouenhoff. Deutschland und Europa sollten sich nicht länger von China oder Russland abhängig machen. „Daher gilt es auch neue Partnerschaften und Handelsabkommen zu schließen und alles daranzusetzen unsere Bezugsquellen zu diversifizieren.“

SPD: Lieferkettengesetz dringend erforderlich

Sebastian Roloff (SPD) bilanzierte, dass die Ampelkoalition bereits die Bedeutung des Themas Rohstoffsicherung erkannt habe. Der Antrag der Unionsfraktion enthalte „einige Forderungen“, die seine Unterstützung fänden, sagte der Abgeordnete. Doch davon habe die Regierung schon einige „aufs Gleis gesetzt“.

Es sei absolut korrekt, dass man die Abhängigkeit von China reduzieren und andere Alternativen aufzeigen müsse. Deshalb sei das Lieferkettengesetz dringender erforderlich denn je: „Wir dürfen keinesfalls darauf verzichten oder es verzögern.“

AfD kritisiert verfehlte Außenhandelspolitik

Dr. Malte Kaufmann (AfD) kritisierte die „verfehlte Außenhandelspolitik“ der Bundesregierung. Viele Rohstoffe, darunter Holz, Metalle, Kunststoff und Gummi seien Mangelware geworden, „die Folgen für die Unternehmen sind drastisch.“ Das sehe man an der Pleitewelle, die wenige Tage zuvor von der Regierung in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses „verleugnet“ worden sei, so Kaufmann.

Er forderte eine „pragmatische Außenhandelspolitik“ und keine „ideologiegetriebene grüne Politik, die am Ende niemandem dient“.

Ministerium: Regierung geht Rohstoffsicherung „aktiv“ an

Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin (Bündnis 90/Die Grünen), berichtete, dass die Regierung die Rohstoffsicherung „aktiv“ angehe. So werde unter anderem an die Unternehmen appelliert, ihre Bezugsquellen zu diversifizieren. „Doch wir handeln nicht nur rein national, wir müssen mit anderen Staaten gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagte Brantner.

Als nächstes müssten beim Recycling die Quoten erhöht werden, es müsse in die Forschung neuer Materialien investiert und die Akzeptanz für den heimischen Abbau von Rohstoffen gefördert werden, führte die Grüne aus.

Linke: Rohstoffabhängig von Russland und China

Christian Leye (Die Linke) führte einige Statistiken auf: Deutschland sei der fünfgrößte Rohstoff-Verbraucher der Welt und beziehe mehr als 99 Prozent der im Bergbau gewonnenen Metalle aus dem Ausland.

Im Antrag der Union werde „etwas nebulös“ von geopolitischen Spannungen gesprochen, aber dabei müsse man doch offen über die beiden „Elefanten im Raum“ sprechen: „Das ist die Rohstoffabhängigkeit von Russland und das ist die Rohstoffabhängigkeit von China“, so Leye. Er warnte davor, es auf einen neuen Handelskrieg ankommen zu lassen, das werde die Bevölkerung nicht mitmachen.

FDP: Bestehende Abhängigkeiten verkleinern

Reinhard Houben (FDP) sagte in Richtung der AfD-Fraktion, eine Abhängigkeit bei bestimmten Rohstoffen sei „deutsche Realität seit 200 Jahren“. Es habe vor allem Steinkohle, Braunkohle und Erze gegeben, aber eben andere Rohstoffe noch nie. „Ich habe noch nie einen Kautschukbaum in Deutschland wachsen sehen“, so Houben.

Die Bundesregierung sei aktiv dran, die bestehenden Abhängigkeiten zu verkleinern, aber die Rohstoffsicherheit sein ein „Langfristthema“: „Doch wir werden es nicht nur mit ausländischen Partnern, sondern auch in Deutschland lösen.“

Grüne: „Zeitenwende“ in der Rohstoffpolitik angekommen

Sandra Detzer (Bündnis 90/Die Grünen) sah die „Zeitenwende“ nun auch in der Rohstoffpolitik angekommen. Die internationalen Märkte stellten eben nicht immer die von der Industrie benötigten Rohstoffe zur Verfügung.

Außerdem brauche man Preisstabilität, wie man gerade an der Energiekrise und den steigenden Gaspreisen spüre. „Wir brauchen Souveränität, weil wir die Wirtschaft und den Mittelstand schützen müssen“, sagte Detzer.

Antrag der CDU/CSU

Mehr Unabhängigkeit Deutschlands bei dem Bezug und der Erschließung von Rohstoffen fordert die Fraktion von CDU/CSU. Die deutsche Wirtschaft sei bei Energierohstoffen und Metallen „in weiten Teilen fast vollständig abhängig vom Ausland“, schreiben die Abgeordneten; viele Betriebe seien mit der Knappheit von Rohstoffen, Versorgungsengpässen und deutlichen Preissteigerungen konfrontiert. Die Fraktion fordert, neben dem Ausbau der Kreislaufwirtschaft auch das Engagement Deutschlands bei der Gewinnung von Rohstoffen im In- und Ausland auszubauen. Dafür sollen laut Antrag Unternehmen „von der Exploration über die Genehmigung bis zur Beschaffung und Verarbeitung politisch und finanziell wirksamer unterstützt werden“; auch, um im Wettbewerb mit starken Akteuren wie China nicht das Nachsehen zu haben.

Weiter fordern die Unionsabgeordneten, dass Rohstoffpartnerschaften ausgebaut beziehungsweise neue Partnerschaften mit rohstoffreichen Drittstaaten abgeschlossen werden, ein Rohstoffgipfel mit den Bundesländern und der Industrie einberufen wird und die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Gewinnung von Rohstoffen durch Öffentlichkeitsarbeit gestärkt wird. 

Antrag der AfD

Die AfD-Fraktion fordert in ihrem Antrag eine „störungsfreie und krisenfeste“ Rohstoffbelieferung Deutschlands. Dies könne beispielsweise durch eine Diversifizierung der Lieferbeziehungen geschehen, wie die Abgeordneten schreiben. Da man sich auf dem Rohstoffmarkt in einem Verdrängungswettbewerb mit China und anderen Staaten befinde, müsse Deutschland Angebote an potenzielle Rohstofflieferanten machen, die einen Wettbewerbsvorteil darstellten. Es sei zudem im Interesse Deutschlands, über Rohstoffpartnerschaften langfristige Preis- und Absatzgarantien zu vereinbaren.

So müsse eine „eigenständige“ Außenhandelspolitik betrieben werden, um für deutsche Unternehmen eine langfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen in der erforderlichen Mengen sicherzustellen, fordern die AfD-Abgeordneten. Zudem seien zukünftig in Fragen der Außenhandels- und Entwicklungspolitik die „historisch gewachsenen Kulturen und Gesellschaftssysteme zu tolerieren und zu respektieren“ und darauf zu verzichten, „fremden Ländern eine LGBTQ-Agenda aufzuzwingen“, wie es weiter heißt. Zudem solle das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ aufgehoben werden, heißt es in dem Papier. (emu/vom/21.10.2022)

Quelle Text & alle Reden und Dokumente