… stehen Schadensersatzansprüche zu. Das hat das Bundesgerichtshof fast fünf Jahre nach Bekanntwerden des sogenannten VW-Dieselskandals in einem Grundsatzurteil entschieden. Die Richter stellten am Montag fest, dass der Einsatz illegaler Abgastechnik in Millionen Fahrzeugen sittenwidrig war und den Käufern dadurch ein Schaden entstanden ist. VW hatte Millionen Diesel-Autos mit einer illegalen Abgastechnik ausgestattet, mit der die Stickoxid-Grenzwerte zwar bei Tests auf dem Prüfstand, nicht aber auf der Straße eingehalten wurden.
Die Entscheidung ist wegweisend für viele Tausend noch laufende Gerichtsverfahren. Autobesitzer, die noch mit VW vor Gericht streiten, können ihren Wagen zurückgeben und das Geld dafür einfordern. Auf den Kaufpreis müssen sie sich aber die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen.
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Das komplette Interview des Dlf vom 26.5.2020 mit Marco Rogert hören:
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Nutzungsentschädigung bleibt strittig
Diese Nutzungsentschädigung hätte das BGH nach Ansicht von Verbraucheranwalt Marco Rogert Volkswagen nicht zusprechen sollen. Rogert kritisierte, dass sich der BGH mit seiner Entscheidung im Diesel-Abgasskandal von einer anderen Grundsatzentscheidung zum Schadensersatz ohne überzeugende Argumentation verabschiedet habe. Damit habe sei eine große Chance zur Modernisierung des Schadensersatzrechts vertan worden.
Dass VW höchstrichterlich attestiert wurde, bewusst arglistig getäuscht zu haben, sei ein trauriger Tiefpunkt in der deutschen Unternehmensgeschichte, kommentiert Klemens Kindermann. Für Verbraucher sei das Urteil des Bundesgerichtshofes eine gute Botschaft.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würden die jetzt noch ausstehenden Gerichtsverfahren ähnlich ausgehen, wie jetzt vom obersten deutschen Zivilgericht entschieden und sich diese Rchtssprechungslinie auch an unteren Gerichten durchsetzen. Strittig bleibe im Einzelfall allerdings weiterhin die Höhe der Nutzungsentschädigung. Diese hänge von der prognostizierten Laufleistung bei der Berechnung ab. Für Vielfahrer könne daher auch die nun von VW angebotene Einmalzahlung interessant sein. Nach Ansicht von Rogert könnte das BGH-Urteil auch Folgen für andere Automobilhersteller haben, die ähnliche Abschalteinrichtungen wie VW in ihre Fahrzeuge eingebaut haben.
Am 29. April veröffentlichte das Institut für Virologie an der Berliner Charité unter der Leitung von Professor Christian Drosten (48) eine Studie mit gravierenden Folgen für die deutsche Schulpolitik.
Darin schreiben die Forscher, dass Kinder „genauso ansteckend sein könnten wie Erwachsene“. Ihr Appell an die Politik: „Aufgrund dieser Ergebnisse müssen wir vor einer unbegrenzten Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten in der gegenwärtigen Situation warnen.“
Nach BILD-Informationen aus Regierungskreisen hatte die Veröffentlichung der Studie maßgeblichen Einfluss auf die schulpolitischen Entscheidungen der Landesregierungen. Sie beschlossen, die Schulen nur langsam und schrittweise wieder zu öffnen. Die Folge: Bis heute ist für Millionen Schulkinder kein Regelunterricht möglich.
Jetzt ist klar: Die Ergebnisse der Drosten-Studie sind wissenschaftlich nicht haltbar.
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Sir David Spiegelhalter, Statistik-Professor an der Cambridge-Universität, und Kevin McConvay, früherer Statistik-Professor der Open University sowie Vize-Präsident der Royal Statistical Society, sehen erhebliche Mängel an der Studie.
Nach einer Analyse des Drosten-Papiers fordern sie von der Charité: „Wir empfehlen, die Fehler anzuerkennen und die Studie zurückzuziehen.“
Spiegelhalter und McConvay gelten als Koryphäen in ihrer Disziplin, finden international Gehör. In einem ausführlichen Beitrag üben sie harte Kritik an der Drosten-Studie: „Wir zeigen, wie eine unangemessene statistische Analyse zu den ungerechtfertigten Schlussfolgerungen der Autoren führten.“ Auf BILD-Anfrage heißt es von Professor Spiegelhalter, er habe dem „nichts hinzuzufügen“.
Dies bedeute „im Wesentlichen“, dass die Drosten-Forscher „trotz anfänglicher Feststellung eines statistisch signifikanten Unterschieds zwischen Untergruppen diesen durch viele zusätzliche und uninteressante Vergleiche verschwinden ließen“.
Dabei sei die Ansteckungsgefahr durch Kinder „angesichts der Wiedereröffnung von Schulen (…) eine entscheidende Frage“. Die britischen Professoren fordern, dass die Studie „von der Internet-Seite genommen und die unangemessene Analyse eingestanden wird“.
Die Stellungnahme der Charité
BILD konfrontierte die Charité mit der Kritik der britischen Professoren. Eine Sprecherin der Charité erklärte, dass Professor Spiegelhalter „ausschließlich über Statistikmethoden“ spreche. Dies treffe aber „nicht den Kern der Studie“.
„Wir haben inzwischen bessere Statistikmethoden verwendet – ganz im Sinne der Vorschläge von David Spiegelhalter, die wir aber zum Zeitpunkt unserer Überarbeitung gar nicht kannten – und kommen damit zum selben Ergebnis. Die viel relevanteren medizinischen Aspekte unserer Studie hat kein externer Kritiker angesprochen. Alle Kritik war eine reine statistische Methodenkritik. Auf dieser Basis und ohne Kenntnis der eigentlichen Daten ist aber eine Nachanalyse und Bewertung des Ergebnisses unserer Studie durch Außenstehende gar nicht möglich“, so die Charité-Sprecherin zu BILD.
Weiter hieß es aus der Charité: „Bei der ‚Studie‘ handelt es sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Übrigen um eine Vor-Veröffentlichung, die auch nicht in diesem Sinne ‚zurückgezogen‘ werden kann oder müsste. Stattdessen wird sie weiterentwickelt. Die Studie ist nämlich noch gar nicht veröffentlicht, sondern steht als vorläufiges Dokument offen zur Diskussion. Das derzeitige Dokument wird in den kommenden Tagen durch eine neue Version ersetzt werden.“
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Der Deutschlandfunk meint zum Vorgang:
Christian Drosten ist ein renommierter Virologe und seine Expertise in Sachen neues Coronavirus so unstrittig, dass uns im Ausland viele um diesen klugen Kopf beneiden. Doch die Redakteure der „Bild“-Zeitung dachten sich nun offenbar: Höchste Zeit, dass diesen COVID-19-Flüsterer, dessen Wort im Kanzleramt und den Staatskanzleien Gewicht hat, endlich mal jemand von seinem hohen Ross runter holt. Kann ja nicht angehen, dass der uns vorschreibt, wie wir unser Leben zu führen haben und ab wann und in welchem Umfang Schulen und Kitas wieder öffnen dürfen. […]
Kleine Ausflüge erhalten die Freundschaft, besonders am Sonntag. Aber auch sonst. Das dachte sich auch der Brite Neil M. Ferguson, auch „Professor Lockdown“ genannt, und britischer Regierungsberater in Sachen Corona-Eindämmung. Der Mann beunruhigte die Welt mit stark übertiebenen Coronaopfer-Hochrechnungen, aber das sei ihm verziehen. Irren ist menschlich und Wissenschaftler sind auch nur Menschen.
Fergurson beispielsweise hat eine Freundin, die verheiratet ist, aber nicht mit ihm. Folglich besuchte seine Herzensdame ihn während des Ausgehverbotes gleich mehrmals, wobei die beiden den Mindestabstand auf unter Null reduzierten, so heißt es. Als es rauskam kreischten Anstandstanten und Pandemiker im Chor: „Ein Fall für die Polizei!“ Der gute Ferguson musste sogar seine Funktion als Regierungsberater niederlegen.
Der Sachverhalt ist zunächst einmal very, very british. Es ist fast, als habe Shakespeare ein spätes Werk geschrieben. Denn der Vorfall offenbart die ganze Tragödie des Menschseins im Jahre 1 n.cor. (1 nach Corona). Es geht um den tragischen Konflikt zwischen „Jedes Leben zählt“ und dem Leben an sich. Zum letzteren gehört ein Schäferstündchen einfach dazu. Jedes Schäferstündchen zählt nämlich auch. Ohne Schnackseln kein Leben, es sei denn, man macht künstliche Befruchtung zur Vorschrift. Seuchentechnisch wäre das der einzig mögliche Kompromiss zwischen Hygiene und Fortpflanzung. Womit wir bei des Pudels Kern und damit bei der Frage wären: Wofür soll das Leben gut sein, wenn man es nicht leben darf?
In der Zeitrechnung nach Corona stellt sich mein bisheriges Leben jedenfalls als einziges Desaster dar. Es besteht im Grunde aus einer konsequenten Aneinanderreihung von Verstößen gegen die Seuchenhygiene. Leben heißt nun mal: Raus ins Grüne, rein in die Kneipe, Freunde treffen, feiern, singen, sich ab und zu prügeln, ins Kino gehen, Reisen, Sonne tanken, Sport treiben, Partnersuche in jeder Lebenslage, die Oma im Pflegeheim umarmen.
Mal angenommen, zu Zeiten meiner Geburt sei ein Dauer-Shutdown erlassen worden: Dann hätte ich aus dem Kreißsaal gleich in die Grabkammer des Tutanchamun marschieren können. Stattdessen hielt ich es immer mit dem schwäbischen Motto: „Nichts ist umsonst außer dem Tod – und der kostet das Leben.“ Das riskiert man sozusagen täglich, die meisten haben es aber vergessen. Wenn es keinen Tod mehr gibt, dann gibt’s auch kein Leben mehr. Sorry für die schlechte Nachricht am Sonntag, die gute lautet: Der gemeine Mensch weiß gar nicht, wie oft er dem Sensenmann schon von der Schippe gesprungen ist. Ich auch nicht, aber ich hab da so ein paar Vermutungen.
Broders Spiegel: Die erste SED-Verfassungsrichterin!
Barbara Borchardt, treue Genossin der mehrfach umbenannten SED, ist in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfassungsrichterin gewählt worden, mit Stimmen der CDU. War das alternativlos, wie so viele Entscheidungen, die Angela Merkel gern dekretiert? Die Genossin Verfassungsrichterin kennt sich mit Alternativlosigkeit gut aus. /mehr
… wird von Prof. Drosten im Interview des Deutschlandfunks (siehe unten) mit Interviewerin Silvia Engels salonfähig gemacht. Das ist mehr als konsequent, denn sonst könnte eine Infizierung mit Sars-CoV-2 ausschließlich – das war bisher die reine Lehre – über Tröpfchen > 0,5 µm (=0,5 tausendstel Millimeter) stattfinden. Das ist die sogenannte Tröpfcheninfektion. Für diesen Übertragungsweg ist im normalen gesellschaftlichen Umgang immer eine Symptomatik notwendig. Ohne Symptome wie Husten und/oder Niesen ist es praktisch unmöglich, virenhaltige Tröpfchen, über eine Entfernung von einem Meter oder mehr auf die Mund- und/oder Nasenschleimhaut anderer Personen auszubringen. Mit Viren in/auf kleinsten Bestandteilen der Luft hingegen, mit Viren in/auf Aerosolen, das sind Teilchen im Nanometerbereich (nm = Millionstel Millimeter), wird die Möglichkeit einer Ansteckung erweitert. Viren als Bestandteil von Aerosolen sind allerdings nur ultrafiltrierbar. Masken ohne Spezialfilter sind vollkommen sinnlos. Eine Abstandsregelung ebenfalls. Denn im Prinzip könnte das Virus überall sein. Möglicherweise.
(Angeblich) einziges Gegenmittel: Bewegung der Luft, besser Austausch der Luft, in der sich ein atmender Infizierter ohne Symptome aufhält. Bewegung, Austausch der Luft, die der Infizierte ohne Symptome ein- und ausatmet. Aber: Nichts Genaues weiß man nicht. Nicht mal der potentiell Infektiöse weiß, ob eine Infektion vorliegt oder nicht. Prof. Drosten weiß es nicht. Aber es könnte sein.
Deshalb muss im Prinzip, so man Prof. Drosten Glauben schenkt, immer gelüftet werden, es muss immer Durchzug sein. Dass der Experte auf dem Gebiet der Virologie, im Bereich der Verteilung von Aerosolen in Räumen wenig Ahnung hat, belegt er damit eindrucksvoll. Es findet immer eine Verteilung der Atemluft statt, eine Verdünnung der Luft, die ausgeatmet wird, geschieht auch im zugfreien Raum. Es werden keine „Luftblöcke“ ausgeatmet, die „in der Luft stehen“. Es findet sofort besagte Verdünnung der ausgeatmeten Luft statt. Da es offensichtlich auf diesem Gebiet nur Vermutungen, aber keine belastbaren Forschungsergebnisse gibt (siehe die beispielhaften Dokumente des Nichtwissens unten), sei zusätzlich erwähnt, dass eine bestimmte Anzahl Viren auf die Schleimhaut eines disponierten Empfängers gelangen muss, damit es zur Erkrankung mit Symptomen kommt. Was bedeutet, dass auch, wenn virenhaltige im Raum verteilte Atemluft vorhanden wäre, eine Erkrankung nicht notwendigerweise eintreten muss. In Restaurants z. B. sind in aller Regel gesunde Menschen zu Gast, die gegen relativ wenige Viren genügend Abwehrkräfte besitzen. Im Zimmer eines kranken, alten Menschen wäre das Ausatmen virenhaltiger Luft sicher schädlicher. Da wäre ein leichter Luftzug – vielleicht – angebracht. Aber bitte so, dass der Betroffenene nicht bereits durch den Luftzug erkrankt.
Der Normalfall wird sein, wie es bisher gängige Meinung war:
Die wichtigste Botschaft hinsichtlich einer Ansteckungsgefahr: Für den Einzelnen ist das Virus in der Regel relativ harmlos. Menschen sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen verinnerlichen und berücksichtigen. Denn die Erreger werden beim Husten und Niesen übertragen.
Die meisten Infektionen verlaufen mild, ein Großteil der Betroffenen hat kaum Symptome oder ist nach einigen Tagen wieder geheilt. Quelle: Hier klicken
Viren werden durch virenbelastete Tröpfchen verteilt. Die Atemluft spielt kaum eine Rolle. Menschen mit Symptomen Husten, Niesen (außer allergisch bedingt) müssen zu Hause bleiben, dürfen auch nicht in´ s Alten-oder Pflegeheim, um Angehörige zu besuchen. Ganz gleich, welches Virus der Auslöser ist. Jede mehr oder weniger schwere, zusätzliche Viruserkrankung, bakterielle Infektion (z. B. Lungenentzündung) kann den Tod für alte, vorerkrankte Menschen bedeuten.
Die Aerosolgeschichte dient nur der weiteren Verunsicherung der Menschen in Deutschland. Denn die Krise, die keine war, ist bereits Geschichte. Jetzt geht es darum, wer den Schwarzen Peter bekommt.
Das wichtigste Argument gegen die Weiterführung des Lockdowns ist die Tatsache, dass Covid-19 keine per se tödliche Krankheit ist, sondern die allermeisten Menschen wieder genesen. Wie bei anderen, auch schwereren Krankheiten auch!
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Teile des Interviews des Dlf vom 25.5.2020 mit Prof. Drosten:
[…]
Christian Drosten:Ich glaube, dieses Virus ist sehr ansteckend. Das wissen wir ja schon lange. Die Frage ist aber natürlich genau, wie es infiziert, und da kommen natürlich im Laufe der Zeit neue Informationen zusammen – nicht nur aus diesen Einzelbeobachtungen von solchen Ausbrüchen, sondern auch aus der wissenschaftlichen Literatur. Und es mehrt sich hier der Eindruck, dass wir zusätzlich zur Tröpfcheninfektion auch eine deutliche Komponente von Aerosolinfektionen haben. Das ist etwas, das schon seit Wochen im Prinzip besprochen und in der Diskussion ist, aber jetzt langsam zeigen sich anscheinend die Auswirkungen davon. …
Ich weiß nicht, wie der Professor darauf kommt.Welche Auswirkungen?
Die Zahl der Aktiven Fälle nimmt in Deutschland kontinuierlich ab. Die Zahl der Neuinfektionen ebenfalls. In der Städteregion Aachen zum Beispiel gab es über das Wochenende keine Neuinfektion. Die aktiven Fälle sind bei einer Einwohnerzahl von 550.000 auf vierzig (40!) gesunken. Das, obwohl wahrscheinlich eine erhebliche Dunkelziffer ´Infizierte ohne Symptome und dennoch infektiös` in der Bevölkerung vorhanden ist.
Oder ist es womöglich so wie jedes Jahr: Auch Sars-CoV-2 ´verschwindet` zum Sommer. So wie alle anderen Erkältungs- und Influenzaviren. Es sieht nach der Entwicklung der Zahlen ganz so aus.
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Das komplette Interview des Dlf vom 25.5.2020 mit Prof. Drosten hören:
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… Engels:Sie haben es angesprochen: Die Ansteckungsgefahr über Aerosole, lange in der Luft fliegende Schwebeteilchen mit Viruslast, das wird von Forschern nun schwerwiegender gesehen als noch vor einigen Wochen. Was tun dagegen?
Drosten: Na ja, man kann natürlich sich schon Dinge überlegen, die aber im Moment noch nicht in Richtlinien umgesetzt sind. Das ist immer ein bisschen das Problem, das wir da haben. Wenn man eine gute Vorstellung von diesen Infektionsmechanismen hat, dann kann man Hinweise geben. Nur dann kriegt man immer gesagt, aber das steht doch nirgends in einer Richtlinie. Das schleppt also nach, dieses Verfassen von Richtlinien.
Aber ganz einfach gesprochen: Wenn es denn so ist, dass ein Virus in der Raumluft steht, dann muss diese Raumluft natürlich bewegt werden und herausbefördert werden. Das heißt, man macht das Fenster auf, setzt da einen großen Ventilator rein, der die Luft nach draußen bläst, und macht die Tür einen Spalt auf. Dann kann man natürlich so einen Raum auch entlüften und kann sicherlich auch so eine Aerosolkomponente verringern. […]
Es steht nie etwas in der Raumluft!
Es ist immer Bewegung und Verteilung durch Verdünnung vorhanden. Allein durch die Eigendynamik der Teilchen, seien sie noch so klein. Zusätzlich durch Verwirbelung der Luft durch die Bewegung der Menschen, die im Raum anwesend sind. Egal, ob sie sitzen, stehen oder gehen.
Vollkommene Ruhe gibt es nicht.
Das wäre wider die Natur! Da steht nie etwas still. Auch wenn es für uns beschränkte Menschen vielleicht so aussehen mag.
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Infektionen erfolgen über Symptome, die virenhaltige Tröpfchen freisetzen:
Sehr schön erkennt man im Video (Quelle: Hier klicken), dass Nichts ruhig im Raum steht, sondern sofort eine Verteilung stattfindet. Das Niesen in ein 4-lagiges Papiertaschentuch scheint mir am effektivsten zu sein. Dennoch:
Niesende, hustende Menschen gehören in die häusliche Quarantäne. Es sei denn, es handelt sich um Heuschnupfen.
… muss es „am Ende des Tages einen Kompromiss geben“, sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Dlf. „Wir wollen eine zeitliche Befristung, damit es wirklich eine Corona-Soforthilfe ist und nicht zu einer Schuldenunion wird.“ Es sei legitim, dass die großen Länder Deutschland und Frankreich vorangegangen seien und einen Vorschlag für den Hilfsfonds vorgelegt hätten, sagte Kurz. „Aber am Ende müssen alle zustimmen.“ Es gelte hier eine „Lösung mit Augenmaß“ zu finden. Die Niederlande, Dänemark, Schweden und Österreich würde in Kürze ihre Ansichten zu diesem Thema darlegen.
„Wir wollen helfen, wir wollen solidarisch sein, aber wir sind auch den Menschen in unserem Land verpflichtet“, sagte der österreichische Bundeskanzler. Es brauche eine starke europäische Antwort und die Hilfe solle unbürokratisch und schnell fließen. Aber es müsse auch eine Debatte über das wie geführt werden. Am allerwichtigsten sei ihm die zeitliche Befristung der Hilfen, denn viele Südländer und auch Frankreich kämpften seit Jahren für eine Schuldenunion, für eine volle Vergemeinschaftung von Schulden. Und diese Staaten würden jede Gelegenheit nutzen, einen weiteren Schritt in diese Richtung zu machen. „Das gilt es zu verhindern“, sagte Kurz.
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Das komplette Interview des Dlf mit Bundeskanzler Kurz vom 23.5.2020:
Die Schweiz hat den Verstand verloren. Sie wird von Rechthabern regiert.
20.05.2020
Von Roger Köppel
Solange der Bundesrat nicht zugibt, dass der Lockdown ein Fehler war, werden wir diesem Irr-Sinn nicht so schnell entkommen.
Die Regierung handelt wie ein Mieter, der sein Haus anzündet, um im Estrich eine unbekannte Wespensorte auszuräuchern.
Jetzt klopfen sich alle auf die Schultern: «Hurra, die Wespen sind besiegt.» Aber die Schweiz droht abzubrennen. Das ist es, was die Weltwoche seit Wochen als «unverhältnismässig» kritisiert.
Anstatt seine Irrtümer einzugestehen, verbreitet der Bundesrat nützliche Unwahrheiten. Die Panik-Politik aus Bern habe gewirkt und Tausende, wenn nicht Zehntausende von Toten verhindert.
Wo ist der Beweis?
Die Spitäler waren zu keinem Zeitpunkt überlastet. Die extremen Todeszahl-Prognosen waren Humbug.
Unfreiwillig widerlegten auch Forscher der ETH den Bundesrat. Unfreiwillig deshalb, weil sie gleich nach Bekanntwerden ihrer kritischen Befunde die Befunde retuschierten, umschminkten, zurechtbogen. Je grösser die Macht einer Regierung, desto geringer die Bereitschaft zum Widerspruch. Die verstörende Erkenntnis jedoch blieb.
Der Lockdown war unnötig. Die einschlägigen Ansteckungskurven flachten schon vorher ab. Die Ziele des Lockdowns waren erreicht, bevor der Bundesrat am 17. März den Lockdown verordnete.
Ausserordentliche Massnahmen sollten ausserordentlich gut begründet sein. Wenn der Staat so heftig eingreift, braucht es wasserdichte Grundlagen.
Nichts davon war in den letzten Wochen zu sehen. Sogar der Vergleich mit dem journalistischen Lieblingsfeindbild Ungarn fällt unvorteilhaft aus für die Schweiz.
Der vielgeschmähte Viktor Orbán verschaffte sich seine Corona-Vollmachten korrekt per Mehrheitsbeschluss vom Parlament. Der Bundesrat nahm sich seine Vollmachten selber – nach einer vom Parlament verfrüht und unnötig abgebrochenen März-Session.
Auf Ende Monat will Ungarns Premier Orbán seine Vollmachten wieder abgeben. Der Bundesrat denkt nicht im Traum daran, die «ausserordentliche Lage» aufzuheben.
Der bedeutende Zürcher Staatsrechtler Andreas Kley spricht mit Blick auf die Corona-Schweiz von «exekutiver Selbstermächtigung» ausserhalb der Verfassung. Der Bundesrat rechtfertigt sich mit einer Pandemie, die gemäss Intensivärzten für 99,5 Prozent der Bevölkerung glimpflicher verläuft als eine schwere Grippe.
So werden wir die kostspieligen Dummheiten der Regierung weitere Wochen, wenn nicht Monate zu erdulden haben. Die Schweiz bleibt in Geiselhaft ihrer Regierung. So viel Planwirtschaft, so viel Unfreiheit war nie.
Wer sich die Mühe nimmt, die Gastro-Vorschriften des Bundes zu studieren, taucht in einen bürokratischen Albtraum ein. An Plätzen und Flaniermeilen kreisen Polizeipatrouillen. Weite Teile des öffentlichen Raums bleiben abgesperrt. Kultur- und Sportanlässe sind verboten, Kirchen geschlossen. Dafür haften die Steuerzahler für Kredite an die Profiklubs von Lamborghini fahrenden Fussballstars.
Sehenden Auges zerstört der Bundesrat Unternehmen, Existenzen, vernichtet er Volksvermögen und Arbeitsplätze in ungeahntem Ausmass. Die gesundheitlichen Folgen des Lockdowns vor allem für Ältere, denen man Angst einjagte, damit sie zu Hause bleiben, sind gravierend. Und alles nur deshalb, weil sich die Regierung weigert, einen Fehler zuzugeben.
Ganz im Gegenteil. Die irrige Behauptung, die Panik-Politik habe Wunder gewirkt, ist jetzt der Grund, dass sie nicht enden darf.
Sozialismus ist, wenn die Regierungen ihr Ding einfach durchziehen, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn der Staat mit seinen Zielen über allem steht. Wenn nichts erklärt und alles geglaubt wird. Wenn die Medien nicht mehr die Obrigkeit kritisieren, sondern die Kritiker der Obrigkeit verächtlich machen. Sozialismus ist, wenn der Irrtum verlängert wird, um den Irrtum zu rechtfertigen.
Wahrscheinlich hätte es gereicht, von Beginn weg die Gefährdeten in den Altersheimen, die Menschen mit Vorerkrankungen und das medizinische Personal speziell zu schützen. Ob Masken und Distanzregeln für alle wirklich etwas bringen, ist umstritten. Ansteckungen im Freien bleiben unbewiesen. Die Angstkampagne der Behörden, die alles in einen Topf wirft, ist falsch, grotesk übertrieben. Doch der Bundesrat will sich von seinen Irrtümern nicht lösen.
Noch immer verbreitet der oberste Schweizer Corona-Beamte Daniel Koch an seinen Medienauftritten mit unerschütterlicher Grabesstimme Pessimismus. Unbeirrbar warnt er vor dem «grossen Risiko» sommerlicher Partynächte für die Feiernden. Worauf stützt er seine trübsinnigen Diagnosen? Wenig von dem, was Koch in Aussicht stellte, passierte. Um den Lockdown zu verteidigen, warnen sie jetzt in Bern vor einer «zweiten Welle». Gab es wirklich eine erste?
Experten sollen gehört werden, gewiss, aber Experten sind nicht Gott. Und nichts entlastet den Bundesrat von seinen Entscheidungen.
Britanniens Corona-Ikone Neil Ferguson, der Überexperte, musste abtreten, weil er die von ihm selber empfohlenen Corona-Regeln nicht einhielt. Fergusons Imperial College rechnete mit über zwei Millionen Corona-Toten in den USA und rund 500 000 Opfern in Grossbritannien. Nichts davon trat auch nur annähernd ein. Fergusons Computermodelle werden inzwischen von Computerexperten als «total unzuverlässig» verrissen. Sie waren Mitte März mit ausschlaggebend auch für den Lockdown in der Schweiz.
Noch immer fahren wir wegen ein paar Dutzend gemessenen Ansteckungen pro Tag unsere Demokratie an die Wand. Niemand weiss, ob das Abwürgen der Wirtschaft auch nur ein Menschenleben gerettet hat. Die Schweiz hat den Verstand verloren, weil sie von Rechthabern regiert wird.