Dem Philosophen und Medienwissenschaftler Norbert Bolz zufolge haben die Grünen politische Ideen durch Rituale einer Zwangsneurose ersetzt, aus denen sich der Wohlstandsbürger der westlichen Welt seine eigene Privatreligion zusammenzimmern kann: sei es durch das Festkleben an Kunstschätzen, Strassen, oder wenigstens durch Hausmülltrennung. So haben die Grünen Politik zugunsten einer hysterischen Theologie der Katastrophe ersetzt, die die Apokalypse erfolgreich als Ware vermarktet und das rational-kritische Bewusstsein in Abrede stellt. Dabei wäre die Einsicht, dass Fortschritt mit Risiko, aber auch mit Chancen verbunden ist, die Grundüberzeugung wirklicher Aufklärung. […]
Weit über 20 Mio. Menschen wurden von Politik und Medien, von „Freunden“ und Bekannten, von der Kirche ausgegrenzt, beschimpft und unflätig angegangen. Der Betreiber dieses Blogs, in dem vieles des eigentlich Undenkbaren (Zur Erinnerung) dokumentiert ist, war ebenfalls betroffen und hat mit diesem Blog, aber auch auf der Straße gegen das offensichtliche Unrecht der Diskriminierung gekämpft.
Die Corona-Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Wenn die ersten Klagen von vielen wegen nicht mehr vertuschbarer Nebenwirkungen verhandelt werden, dann wird die Wahrheit über die gigantische Volksverdummung und – da stimmt der Begriff – Volksverhetzung in Sachen Corona an´ s Licht kommen. In diesem Blog sind viele
Bemerkenswert ist, dass WELTonline als Mainstream-Medium mit einer nach meiner Meinung unsäglichen Leserkommentar-Redaktion das Unrecht thematisiert.
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Jakob Hayner, 1988 in Dresden geboren, ist Journalist und lebt in Berlin. Er ist Redakteur bei Theater der Zeit – Zeitschrift für Theater und Politik und schreibt zusätzlich für diverse Zeitungen und Zeitschriften.
Dieser Mann hat den Artikel zum Thema der angeblichen „Tyrannei der Ungeimpften“ geschrieben. Ein Thema, das an finsterste Zeiten in Deutschland erinnert. Hier sein Artikel:
Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz, notierte der Dichter Bertolt Brecht einst. Und in der Tat, erinnert sich noch jemand, was vor genau einem Jahr hierzulande los war? Rückblende 8. November 2021: Die ganze Bundesrepublik diskutiert über eine Aussage von Frank Ulrich Montgomery. Der beklagt am Vorabend in der Sendung von Anne Will die „Tyrannei der Ungeimpften“. Tyrannei, fragt die Gastgeberin ungläubig. „Ja, ich benutze bewusst den Begriff der Tyrannei“, antwortet der Vorsitzende des Weltärztebundes. …
… Es ist der Auftakt zu einer Eskalation in der deutschen Öffentlichkeit, die bis heute nicht einmal annähernd aufgearbeitet ist. Die öffentlich ausgelebte Straflust gegenüber Ungeimpften kennt kaum ein Halten mehr, man übertrifft sich gegenseitig mit Vorschlägen. Den Ungeimpften die Schuld am erneuten Pandemiegeschehen zu geben bleibt in der politischen und medialen Klasse nahezu unwidersprochen.
„Ihr seid jetzt raus“
Um der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, hier eine anekdotische – sicher unvollständige! – Sammlung: „Es ist wichtig, den Ungeimpften eine klare Botschaft zu senden: Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben“, sagte der Politiker Tobias Hans (CDU), der knapp fünf Monate später die Wahl im Saarland verlieren sollte. „Ungeimpfte dürfen nicht als Minderheit die Mehrheit terrorisieren“, so Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Karl Lauterbach (SPD) sah später „das ganze Land in Geiselhaft dieser Menschen“.
Die damalige Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) riet der Bevölkerung ganz konkret, keinen Kontakt mehr zu Ungeimpften zu haben. Ungeimpften wird der Anspruch auf Lohn im Quarantänefall gestrichen. Ärzte geben bekannt, in ihrer Praxis Ungeimpfte nachrangig zu behandeln – oder schließen diese sogar aus. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin schlägt vor, Ungeimpfte für ihre ärztliche Behandlung selbst zahlen zu lassen. Die Ungeimpften werden für die winterliche Überlastung der Kliniken verantwortlich gemacht. Pflegenotstand? Abbau von Intensivbetten? Kein Thema.
Später folgen Ausgangssperren für Ungeimpfte, liebevoll christlich auch „Advents-Lockdown für Ungeimpfte“ genannt. Außer ins Rathaus und in den Supermarkt dürfen die Ungeimpften, wie der damalige Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in aller Schärfe verkündet, sowieso nirgendwo mehr hin. Als auch der Kinder-Impfstoff zugelassen ist, werden ungeimpfte Kinder in der Schule bloßgestellt und benachteiligt, in Brandenburg sogar noch im August 2022. Ungeimpfte Studenten werden von ihren Mitbewohnern aus der WG geekelt, die Universität dürfen sie in manchen Städten gar nicht mehr betreten. Ungeimpfte Obdachlose dürfen sich trotz klirrender Kälte nicht mehr in U-Bahnhöfen aufhalten. An Weihnachten werden Ungeimpfte von ihren Verwandten bei der Familienfeier vor die Tür gesetzt, Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, gibt auf einer Pressekonferenz kurz vor dem Fest bekannt, dass Ungeimpfte „gar nicht feiern“ sollten.
Ungeimpfte in der Kirche zum Festtagsgottesdienst? Mancherorts unmöglich. Ein Journalistenkollege ereifert sich, dass es Ungeimpften nicht verboten ist, Weihnachtsbäume zu kaufen – tatsächlich dürfen sie das etwa in NRW nur durch eine gnädige Ausnahmeregelung von der strikten 2G-Norm. Eine Truppe Polizisten in Einsatzkluft stürmt in eine voll besetzte Kneipe in Berlin-Neukölln, blockiert alle Ausgänge und brüllt: „Sitzenbleiben! Impfausweise!“ Und im linksliberalen Feuilleton räsonieren irgendwelche Meisterdenker, die „Diskriminierung von Ungeimpften“ sei zwar hart, aber „ethisch gerechtfertigt“.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Corona, Deutschland“ ist, zitieren wir den Text und den Kommentarauszug als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
**Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Corona, Deutschland“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie Cicero abonnieren. Wir empfehlen Cicero ausdrücklich.
Im heutigen Kontrafunk aktuell spricht Tom Wellbrock mit Carlos A. Gebauer über das Paradoxon des digitalen Bargeldes und mit Götz Ruprecht über Dual Fluid Reaktoren. Diese könnten womöglich das Energieproblem lösen. Folkard Wülfers erzählt von seinem noch recht neuen Lebensmittelpunkt in Uruguay und Stefan Milius widmet sich in seinem Kommentar der Souveränitätsinitiative in der Schweiz. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis denkt über Jugendliche und die Nachhaltigkeit nach, und in der Medienschau ist die Beziehung von Annalena Baerbock und Robert Habeck eines der Themen.
[…] Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin …
… hat die vom Bundestag beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der drei verbliebenen Atomkraftwerke scharf kritisiert. „Ich habe gegen die Laufzeitverlängerung gestimmt“, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). „Sie ist energiewirtschaftlich nicht geboten, und die beiden Stresstests haben deutlich gemacht, dass es sie auch nicht braucht.“ […]
Minister Habeck hört nicht nur nicht auf die Experten der Netzbetreiber, er ignoriert diese mit einem fürchterlichen von ebenfalls hoher Ahnungslosigkeit geprägtem Märchengeschwafel. Der Minister weiß offensichtlich nicht, dass Strom dann hergestellt werden muss, wenn der Bedarf da ist. Geschieht das nicht, fehlt der Strom, um den Bedarf zu decken, dann ist völlig gleichgültig, ob es viel oder wenig ist. Wenn Strom fehlt, bricht die Versorgung zusammen. Deshalb benötigt Deutschland grundlastfähigen konventionell erzeugten Strom. Und weil Kernkraftstrom CO2-Arm ist, ist die Reaktivierung von Kohlekraftwerken als Ersatz klimatechnisch dumm. Dieser Punkt belegt, dass es nicht um Klima geht. Es geht und die ideologische DNA der Grünen: Kernkraft? Nein danke!
Das Machtwort des Bundeskanzlers
Mittlerweile hat der Bundeskanzler schriftlich ein Machtwort gesprochen. Alle drei noch laufenden KKW werden bis zum 15.4.2022 am Netz bleiben.DAS meinten die Netzbetreiber meiner Meinung nach nicht: Der Weiterbetrieb sollte unbefristet sein. Zumindest so lange bis der sichere Strom per Kernenergie ersetzt ist. Was – wie meine wöchentlich erscheinenden Analysen zeigen – nicht passieren wird. Wind- und PV-Strom können Kernkraftstrom nicht ersetzen.
Gleichwohl hatte das Machtwort erhebliche Auswirkung auf die Strompreise. In der 44. KW 2022 lag der Preis im Mittel bei 107€/MWh. Vom 17.10.2022 bis zum 11.11.2022 waren es knapp 120€/MWh. Zum Vergleich: 1.1.2022 bis 16.10.2022 waren es gut 245€/MWh. Es gab in dieser Zeit keinen Drei-Wochen-Zeitraum mit so niedrigen Preisen, wie seit dem 17.10.2022.
Einen ganz schlimmen Lapsus leistete sich Jürgen Trittin in Sachen Kernkraft und Frankreich. Da meint der Mann doch, diesen Unfug raushauen zu müssen:
Da kommentiere ich nicht viel. Deutschland ist auf viel Strom aus dem Ausland angewiesen. Das liegt an der Unzuverlässigkeit der Erneuerbaren. Deutschland exportiert viel Strom. Strom, der überschüssig konventionell erzeugt werden muss und niemals bedarfsgerecht sein kann, weil die Erneuerbaren heftig schwanken. Ein Widerspruch? Nein Deutschland kann seine Stromversorgung nicht autark regeln. Im Gegensatz zu Frankreich. Deutschland ist immer auf seine Nachbarn angewiesen. Damit es Strom bekommt, wenn es nötig ist und Strom abgeben kann, wenn zu viel erzeugt werden musste.
Man könnte es für eine alte Weisheit im Parlamentsbetrieb halten: Sag mir, zu welcher Uhrzeit du ein Thema auf die Tagesordnung des Bundestags setzt, und ich sage dir, was du damit erreichen willst. Aus vier Jahren Bundestagszeit könnte man vieler solcher Anekdoten erzählen. Etwa die merkwürdigen Zufälle, wenn besonders heiße Reformen nicht nur im Eiltempo durchgezogen werden, sondern dazu Texte im Umfang von mehr als Hundert Seiten eigentlich nicht nur überflogen, sondern auch verstanden werden müssten. […]
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie, Deutschland“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
Die Publizisten Birgit Kelle, Roger Letsch und Stefan Millius diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über klebende Kinder und die Herabsetzung des Wahlalters, über die direkte Finanzierung des mediterranen Migrantentransports durch die deutsche Regierung und über Rettung des Weltklimas durch die Evangelische Kirche Deutschlands, deren Vertreter künftig auf Dienstfahrten bummeln sollen. Außerdem geht es um den nonchalanten Vorschlag der für die Corona-Politik Verantwortlichen, Ihre Un- und Missetaten gefälligst zu vergessen und verzeihen.