Ein Gedanke zu „Strom & Energie: Habeck-Interview vom 3.4.2022 bei Berlin direkt“

  1. Habecks harte Landung

    Putins Krieg ist in Beziehung auf unsere Energieversorgung lediglich ein Katalysator, der eine Notlage vorwegnimmt, in die wir uns über viele Jahre in verschieden großen Schritten hineingewöhnen wollten. Atomausstieg, Kohleausstieg, Vernunftausstieg…

    Lange Zeit hatte er idealisierend über Wölfe geschrieben, nun ruft er mit nervösem Vokabular „Wolf!“ und die Leute glauben ihm. Niemand war erstaunter als ich darüber, zu welcher ideologischen Rosskur die Realität ausgerechnet den grünen Wirtschaftsminister Habeck zwang. Auch Markus Lanz konnte sein Glück kaum fassen, wie schonungslos der zugeschaltete Minister seine Fragen beantwortete, wie ungeschminkt, ja geradezu undiplomatisch ehrlich er die Lage darlegt. Besonders dieser eine Satz nötigte mir einigen Respekt ab. So sagte Robert Habeck am 31.3.22 bei Lanz.

    „Die schiere Physik steht den makroökonomischen Modellen im Weg.“

    Es ging natürlich um unsere auf Kante genähte Energieversorgung und die Fragen, ob, wie und wie schnell wir uns aus der Abhängigkeit von russischen Energieimporten lösen können. Der oben zitierte Satz gehört als Sinnspruch jedem künftigen Parteiprogramm der Woke-Fraktion vorangestellt. Strahlt ihn an den Reichstag, hängt ihn von Brücken, klöppelt ihn in Spitzendeckchen, denn dass streitlustige Blogger wie ich diese Trommel seit Jahren schlagen, hat offensichtlich nichts bewirkt. Als Physiker, Kraftwerkstechniker und Wirtschaftswissenschaftler diesen und ähnliche Sätze sagten, wurden sie als ewiggestrige Kohlefans und als von der Kernkraftlobby bezahlt diffamiert. Die Physik steht dem Modell im Weg und nachdem es jahrelang hieß „Pech für die Physik“, landet das Modell hart auf ukrainischem Boden. Es handelt sich bei diesem Bruchpiloten um das Modell „Klimarettung durch Energiewende“.

    https://www.achgut.com/artikel/habecks_harte_landung

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