Kontrafunk aktuell 6.6.2023 & Kontrafunk Nachrichten vom 6.6.2023 – 6:00 Uhr

Kontrafunk Nachrichten vom 6.6.2023 – 6:00 Uhr

Quelle & aktuelle Nachrichtenausgabe

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Kontrafunk aktuell vom 6. Juni 2023

Gernot Danowski im Gespräch mit Wolf Wetzel, Flo Osrainik und Ulf Küch – Kontrafunk-Kommentar: Frank Wahlig.

Erstausstrahlung: Dienstag, 6. Juni 2023, 5:05 Uhr

In der Ausgabe vom 6. Juni spricht Moderator Gernot Danowski mit dem Journalisten Wolf Wetzel [ab Min. 21:11] über den Kosovo und was sich für Parallelen vom Kosovokonflikt zum Ukrainekrieg ziehen lassen. Ein weiterer Konflikt, der immer wieder eine Rolle im politischen Kampf, aber auch im Kampf auf der Straße spielt, ist der Links- und der Rechtsextremismus. Über den politischen Extremismus und den Umgang damit spricht Ulf Küch [ab Min. 32:09], er ist der ehemalige Kripo-Chef in Braunschweig. Journalist und Autor Flo Osrainik [ab Min. 2:29] stellt sein aktuelles Buch vor: „Lügen – Lügen – Lügen“. Frank Wahlig [ab Min. 14:21] kommentiert den Höhenflug der AfD, und Tom Wellbrock hat die Medienschau [ab Min. 46:34] zusammengestellt.

Quelle Zitate & Kontrafunk aktuell vom 6.6.2023

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KontrafunkKommentar von Frank Wahlig:

Germany’s Next Politmodel

Bei Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ bekommen die Mädchen das Stöckeln, das Herausgeputztsein beigebracht. Diese Show ist für sich selbst genug. In keiner Fußgängerzone wäre so ein Model passend. Die Mädchen spielen nur für sich und gegeneinander. Geschlossene Gesellschaft. 

So funktioniert deutsche Politik. Die Politiker putzen sich innerhalb eines geschlossenen Systems heraus, mit ihren Phrasen stechen sie einander aus in den Talkshows. Es geht nicht um Lösungen, um Vorschläge, was in der Außenwelt geschieht, es geht um „bella Figura“ in der Politshow. Die wichtigen Politiker der wichtigen Parteien eifern Heidi Klums Kunstfiguren nach. In der Fußgängerzone straucheln sie. Da passen sie auch nicht mehr hin. Ohne Inszenierung fehlt der Halt.

Die AfD hat, zumindest in den Umfragen, einen Aufschwung, der die wichtigen Politiker der wichtigen Parteien, hilflos lässt. Was erlaubt sich die Schwefelpartei? Die AfD hat in der Politshow keinen Auftritt. Die AfD ist  gewissermaßen Fußgängerzone. Sie spricht diejenigen an, denen die Polit-Topmodel-Nummer nichts mehr sagt. 

Die Politiker mit Dauerzugang zu Talkshows und Medien drehen hohl. Da sie nicht mit oder über die AfD reden wollen, beharken sie sich gegenseitig mit Phrasen. Die Grünen geben die Schuld der Union, weil sie so rechts werde und über illegale Migration rede, der FDP, weil sie nicht tut, was die Grünen wollen. 

Die Union sagt, die desperate Politik der Ampel sei der Grund und die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrem Gegendere. Nach einer Schweigepause geben die Grünen beim Schuld-Pingpong klein bei und behaupten, alle trügen Verantwortung für das Erstarken der AfD. Debatte beendet bis zur nächsten Umfrage.

Die Talkshow ist der Laufsteg der Politik.

Nun ist es ja so, dass in der Mitte der Legislaturperiode die AfD einen Stimmenaufschwung erlebt. Doch diesmal, das zeigen die Reaktionen der Politik, scheint das andere Ursachen zu haben. Die politische Situation in Deutschland ist angespannter als vor vier oder acht Jahren. Stichworte: Migration, Inflation, Energiepolitik, Sozialpolitik und dann noch der Krieg um die Ukraine. Da kommt so vieles zusammen. Die Politiker drehen Pirouetten und wetteifern um die besten Phrasen. Es klingt so Hohl, was sie sagen. Weil sie gegeneinander antreten. In der Tat sind es die wichtigen Politiker der wichtigen Parteien, die es darauf anlegen, den demokratischen Raum zu entpolitisieren. 

Eine Regierung, die stur ihren Stiefel durchzieht, ohne Rücksicht auf die Lebensleistung und die Lebensqualität ihrer Bürger. Der Klimawandel und die Einreise junger muslimischer Männer und ihre Alimentierung macht den Bürgern Unmut. Hinzu kommt eine Medienlandschaft, die dem Leser oder Zuschauer immer weniger Wirklichkeit, dafür immer mehr Propaganda bietet.  Die Auflagen und die Quoten sinken. Medien und Politik ist der Laufsteg genug. Den Lesern, den Zuschauern aber nicht. Nichtleser sind die Nichtwähler der Zukunft.

Was die Umfragen nicht hergeben, ist, wie viele Wähler sich in das politische Exil des Nichtwählens, der Resignation zurückziehen.

Womöglich ist das auch gewollt. Nichtwähler zählen nicht, haben nicht die Courage, sich zu positionieren. Nichtwähler haben aufgegeben, Lösungen jenseits der Phrasen zu erwarten. Sie wollen sich, tief enttäuscht, auch nicht radikalisieren. Der Politik mag das recht sein. 

Die Polit-Topmodels werben um diejenigen, die sich die Show noch antun. 

Ein Politologe sagt über den Aufstieg der AfD: Sollte sich ein CDU-Politiker in den neuen Ländern zu irgendeiner Art Zusammenarbeit mit der AfD entscheiden, dann „überlebte er im zu erwartenden medialen Sperrfeuer diesen Versuch nicht“. Will heißen: Die Show funktioniert nur zu den Bedingungen der Veranstalter. Die Show geht weiter. Fortsetzung folgt.

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