Aiwanger & Jugendsünden & Erinnerungskultur aktuell: Auch nur Jugendsünden?

Es waren viele junge Menschen, die Deutschland mit in den Abgrund führten!

Mein Vater (Jg. 1926) gehörte dazu. Er meldete sich freiwillig mit 17 Jahren. 1949 befasste er sich intensiv mit dem Grundgesetz. Es ist mit etlichen Unterstreichungen und Anmerkungen in meinem Besitz. Es war schon die zweite Auflage 1949. Wurde es doch erst am 23.Mai 1949 erlassen. Die Nachfrage war wohl stark. Das, was  mein Vater nach den Desaster des Dritten Reiches, an dem er mitgewirkt hat, gemacht hat, das ist aktive und persönliche Vergangenheitsbewältigung. Was ihn nicht vor jahrzehntelangen Albträumen geschützt hat. Er wurde ein echter Demokrat. Ich werde nie vergessen, was er zum Parteienstaat sagte: „Mal sind die einen dran. Wenn der Wähler meint, dass es die anderen versuchen sollten, sind die dran. Das ist Demokratie. Macht auf Zeit.“

 

Musizieren für Hitler: Das Musische Gymnasium in Frankfurt war ein Aushängeschild der Nationalsozialisten. Noch im Mai 1943 unternahmen Chor und Orchester eine Tournee durch die Schweiz

Quelle Ausschnitt, Zitat & kompletter Artikel & PDF*

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Meiner Ansicht nach sollte durchaus eine Erinnerungskultur gemäß Henry M. Broder gepflegt werden. Eine Erinnerungskultur, die sich an der Gegenwart und ihren Tendenzen zu Diktatur und Totalitarismus orientiert als an einer Vergangenheit, die eben vergangen ist und nicht geändert werden kann. Auch nicht durch die Mantra-artige Wiederholung der Schuld des Tätervolkes. Was keinesfalls bedeutet, dass Geschichtsbewusstsein plus Geschichtskenntnisse nicht notwendig wären. Beides ist unabdingbar, um die Geschehnisse der Gegenwart kritisch einordnen zu können. Egal, ob es sich um Israel, um die Ukraine oder um die Causa Aiwanger handelt. Diese auf eine „Hexenjagd“ und „Jugendsünde“ zu reduzieren, zeugt vom Fehlen jeglicher historischen Intelligenz. Übrigens auch bei Aiwanger selbst, wie der Redeauszug im Festzelt belegt, welcher in diesem Bericht des BR enthalten ist.

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Alle Texte rund um die verlinkten WELTWOCHE-Berichte stammen von Rüdiger Stobbe und geben dessen Meinung wieder!

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