Atemluft = Aerosol = Virenüberträger?

Ich habe immer die Meinung vertreten, …

… dass Aerosole (Teilchen in Nanometer – Bereich) bei der Übertragung des Coronavirus SARS-Cov-2 fast keine, eine höchst untergeordnete Rolle spielen:

Nun bringt WELTplus aktuell ein Interview mit dem Infektiologen und Krankenhaushygieniker Dr. Walger:

[…]

Walger: Die Mehrzahl aller Infektionen findet durch Tröpfchenübertragung statt. Weltweit gibt es nur wenige Beispiele, die so extrem besonders sind wie die Fleischverarbeitung bei Tönnies. Kein Tröpfchenschutz der Arbeiter, weil die Masken das Atmen behinderten, schwerste körperliche Tätigkeit mit hoher Tröpfchenproduktion, enger Abstand am Fließband, Hunderte Personen in einer runtergekühlten Arbeitshalle und fehlende Frischluftzufuhr, da darf man schon mal über Aerosole diskutieren. Ein Vergleich mit Schulklassen oder Restaurants erscheint mir da unverhältnismäßig und sehr theoretisch. Wir wissen inzwischen: Das Risiko einer Sars-CoV-2-Übertragung kann man erheblich reduzieren, indem man Abstand hält – oder, wenn das nicht geht, eine Alltagsmaske trägt.

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Einschub MEDIAGNOSE

indem man Abstand hält – oder, wenn das nicht geht, eine Alltagsmaske trägt. …

Weil ein Mund-Nasenschutz Tröpfchen abhält! Weil die Maske dann Schutz bietet, wenn man auf einen Tröpfchen absondernden Menschen, also einen Kranken mit Symptomen trifft. Was aber nicht passieren sollte, denn Kranke gehören nach Hause in´  s Bett und nicht in die Öffentlichkeit. Deshalb sind Abstand und Maske unnötig, oder?

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… WELT: Die größte Gefahr geht also von Tröpfchen aus?

Grün/rot kursive Zitat & komplettes Interview lesen: Hier klicken

Walger: Die jüngsten Daten des RKI über die Ausbrüche in Deutschland bestätigen das, ja. Es kommt eben nicht nur darauf an, ob sich das Coronavirus in Aerosolen in der Luft hält – nach Laboruntersuchungen tut es das. Die Frage ist aber, ob die Konzentration der Viren hoch genug ist, um Menschen überhaupt zu infizieren. Solange diese Frage nicht beantwortet ist, bleibt die Aerosoldebatte eine Elfenbeinturm-Diskussion. Die bisherige Epidemiologie spricht für Aerosole als Ausnahmerisiko. Zur Verdeutlichung: Wenn ein Kind mit Windpocken in seinem Zimmer liegt, das Fenster ist offen und die Luft gerät durch Zufall in den Raum oben drüber – dann ist es möglich, dass sich dort nicht geimpfte Menschen mit Windpocken anstecken. Der Name ist da Programm. Ähnliches gilt für Masern. Kurzum: Es gibt Viren, bei denen nur ganz geringe Mengen in Aerosolen ausreichen, um viele andere Menschen zu infizieren. Sars-CoV-2 gehört nicht zu diesen Virustypen, es ähnelt grundsätzlich eher der Influenza und anderen durch Tröpfchen übertragenen Infektionen.

WELT: Ihre Fachgesellschaft hat gemeinsam mit den Pädiatern eine Stellungnahme mit sehr detaillierten Regelungen zum hygenisch und sozialpsychologisch vertretbaren Umgang mit Schulöffnungen erstellt. Trotzdem handhaben die Länder, teilweise sogar die Schulen, es ganz unterschiedlich. Von der Maskenpflicht für Oberstufenschüler und in Gängen bis hin zur allgemeinen Maskenpflicht, sogar während des Unterrichts …

Walger: … und seltsamerweise gibt es nirgendwo eine Maskenpflicht für Lehrer. Ein ziemliches Durcheinander, ja. Im Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und der pädiatrischen Fachgesellschaften steht, dass das Maskentragen für Kinder unter zehn Jahren grundsätzlich und für Kinder und Jugendliche speziell im Unterricht nur dann notwendig ist, wenn es im Umfeld der Schule viele Infektionen oder in der Schule selbst einen Ausbruch gibt. Man muss nach Alter und Infektionsgeschehen differenziert entscheiden und insbesondere die Lehrer und Betreuer stärker in die Maskenpflicht einbeziehen.

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Ein Virus in einem Aerosol macht keine Infektion, entscheidend ist die Menge, die beim Empfänger ankommt, das übersehen die Theoretiker.
Dr. Walger im ZDF: Hier klicken
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Meine ausführliche Meinung zur Maskenfrage bei EIKE: Hier klicken
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