Die Grünen und der Fusionsreaktor

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Der Bau des Fusionsreaktors ITER geht in die finale Phase. Das Projekt könnte das Energieproblem der Menschheit lösen. Der stärkste Widerstand kommt von den Grünen. Er ist so schlecht begründet, dass ein Verdacht naheliegt.
Der Fusionsreaktor ITER geht in die Endmontage. Das größte energietechnische Projekt der Geschichte ist auf der Zielgeraden. Die Fusion von Wasserstoff-Isotopen verheißt der Menschheit unbegrenzte Energie ohne Rohstoffkriege, ohne Klimaschäden, ohne strahlenden Müll, ohne Explosionsgefahr. Der ITER ist noch kein Kraftwerk. Er ist ein Experiment. Es kann scheitern.

Falls er sich jedoch Ende 2025 als Erfolg erweist – und derzeit glauben die besten Plasmaphysiker der 35 beteiligten Staaten daran – rückt die Erfüllung eines Menschheitstraums mit immenser transformativer Kraft näher. Dann war jeder Cent des 20-Milliarden-Euro-Projekts gut investiertes Geld. Dann hätte sich der 20 Jahre dauernde Kampf gegen technische Probleme und politische Widerstände gelohnt.

Die stärksten Widerstände gegen ITER gibt es in Deutschland von den Grünen. Ihnen galt der Reaktor stets als „Geldvernichtungsmaschine“. Dass seine Gesamtkosten gerade einmal so hoch sind wie die deutschen Ökostrom-Subventionen eines einzigen Jahres, ficht die Grünen nicht an. Dass sich diese Kosten auch noch auf die sieben Großmächte EU, USA, China, Russland, Indien, Japan und Korea verteilen, auch nicht.

Die Grünen forderten den Austritt aus dem ITER-Projekt. Sie verlangten einen Baustopp. Sie stellten regelmäßig die ungefährliche, atommüllfreie Kernfusion assoziativ mit Kernspaltung gleich, um sie so diffamierend in die Nähe der Atomkraft zu rücken. Ende letzten Jahres gaben die Grünen ein Gutachten über „Verzögerungen“ und „Kostensteigerungen“ des ITER in Auftrag, ganz so, als seien Rückschläge bei einem nie dagewesenen Menschheitsprojekt ein Grund zum Aufgeben. Einen Vertrauensvorschuss, wie ihn Wind- und Solarkraft genossen hatten, mögen die Grünen der Fusionstechnik nicht gewähren.

Sicher, der Fusionsreaktor kommt zu spät, um bei der Erfüllung der Klimaschutzziele bis 2050 zu helfen. Doch das spricht nicht gegen seine Entwicklung, insbesondere in Anbetracht der Kollateralschäden vieler klassischer Ökostrom-Quellen. Der Widerstand der Grünen gegen die Kernfusion ist so schlecht begründet, dass ein Verdacht naheliegt.

Es geht ihnen nicht um saubere Energie: Es geht um den Kampf gegen Großtechnologie und damit Großkonzerne, es geht um Nebenziele wie die oft geforderte „Demokratisierung“ der Energieversorgung. Eine energiehungrige Weltbevölkerung von bald zehn Milliarden Menschen braucht allerdings nicht zwingend „demokratisierte“ und kleinteilige Stromquellen – sondern verlässliche und ergiebige.

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