Manfreds Kolumne aktuell: Wissenschaftliches von einem „Geschlechtsneutralen“

Konfusion

 

Die Geschlechterbestimmung (heute = Eigenbestimmung) hat wirklich dramatische Folgen. Wenn man morgens aufwacht und blinzelnd und unwissend Löcher in die Luft starrt, wenn allmählich die Gehirnwindungen aktiv werden, dann, ja dann stellt sich mir die Frage, wer oder was bist du heute?

 

Gefühlt mindestens 100 Jahre alt!

 

Doch das allein kann es nicht sein, denn der kommende Tag bringt jede Menge Aufgaben, die bewältigt werden müssen.

 

Im Bad ist  noch alles in Ordnung, bis dann die Erleuchtung kommt, dass der Bart weg muss. Gut, demzufolge bin ich wohl männlichen Geschlechts, da sich weibliche Personen nicht rasieren müssen! Zumindest nicht im Gesicht. Aber: Da habe ich doch kürzlich gelesen, dass viele weibliche Personen sich eben doch rasieren. Mal die Beine, mal den Nacken, mal die Bikinizone (komplett). So einfach scheint es also nicht zu sein!

 

Der nächste markante Punkt ist die Frühstückmacherei. Ganz klar, Frühstück macht meine Frau, die vermutlich weiblichen Geschlechts ist. So denke ich jedenfalls. Ich glaube, sie auch. Außer an Muttertag und Geburtstag, da wird das Prinzip durchbrochen, denn das sind die Tage, wo ich weiblich werde und das Frühstück mache. Ich habe schon gehört, dass in manchen Ehen das nicht so ist und grundsätzlich der Mann das Frühstück macht. Da stellt sich natürlich sofort wieder die Geschlechterfrage, wer ist ein Mann und wer ist eine Frau?

 

Frühsport nach dem Frühstück bringt auch nicht wirkliche Erkenntnisse, außer dass die Übungen abweichen und einer der fünf „Tibeter“ für mich nicht infrage kommen! Ich arbeite mehr mit den Hanteln, die mehr Gewicht haben als die Hanteln meiner Frau. Auch hier kann ich keine großen Unterschiede feststellen, außer das die Übungen meiner Frau eleganter wirken, dass heißt aber wirklich gar nichts!

 

Am Morgen stehen weitere Aufgaben an: Einkaufen und Gartenarbeit. Das sind Tätigkeiten, die geschlechtsneutral ablaufen und gar nicht erst diskutiert werden. Sie geht genüsslich einkaufen und ich rackere mich im Garten ab, der Schweiß rinnt, die Glieder schmerzen und die Couch ruft.

 

Wer das Mittagessen zubereitet, ist auch klar, ich kann das einfach nicht, BASTA! Das Reinschaufeln der Nahrungsmittel ist völlig frei von irgendwelchen Geschlechtsbetrachtungen. Auch die Verdauung ist weder weiblich noch männlich. Die Wanderung am Nachmittag gibt auch keine neuen Erkenntnisse her, außer, dass wir beide zuhause angekommen, kaputt sind.

 

Das Abendessen verläuft wie Frühstück- und Mittagessen, einfach keine Unterschiede! Auch abends auf der Terrasse (pfui, rechts!) gibt es wenig Unterschiede beim Weintrinken, Chipse- und/oder Käseessen. Alles ungesund und Hüftverstärker, meint meine Frau!

 

Aus diesen Vorkommnissen folgere ich, dass ´Geschlechtsbestimmung` und ´Geschlechtserfühlung´ äußerst schwierige Unterfangen sind. Jetzt begreife ich erst richtig den politischen Ansatz (Anything goes) , hier Ordnung zu schaffen, wer weiblich, männlich oder sonst noch was ist. Die Konsequenz aus dem Tagesablauf zeigt, dass selbst die Arbeitsteilung nicht aufschlussreich ist. Deswegen belassen meine Frau und ich es einfach dabei, wie es ist. Im Zweifelsfall wenden wir uns an das Familienministerium, das uns in bester politischer Manier beraten wird und uns das Geschlecht zuweist, welches wir persönlich gerne hätten. Demnächst reicht sogar der Weg zum Standesamt und eine Willenserklärung. Wer meint, er/sie/es könne das Geschlecht wechseln, wie die Unterwäsche aufgemerkt: Das ist nur einmal im Jahr vorgesehen. Nicht, der Unterwäschewechsel, der Geschlechtswechsel. 

 

Die Frage, wer Kinder bekommt, haben wir längst hinter uns, so dass es völlig „WURSCHT“ ist, wer bei uns Mann und Frau spielt!

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