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4 Gedanken zu „Guten Morgen, liebe Leser!“

  1. Besser spät als nie: Habe in die ‚Deutsche Ärztezeitung‘ hineingeschaut. Da findet sich, Datum 15.1., ein Artikel über Erkenntnisse des IGES-Instituts, einer Forschungseinrichtung für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen. Da zerrupft einer der Chefs, Prof. Dr. Bertram Häussler, die gemeldeten „aktuellen“ Todeszahlen des Robert-Koch-Instituts als völlig aus der Luft gegriffen. Der Rückstau – und damit die Veralterung – von Daten betrage bis zu vier Wochen. Eigentlich habe man gar keine verlässlichen Daten über den Stand der Corona-Dinge. Der Lockdown sei „im Blindflug“ erfolgt. –
    – Verlässlicher sind KUMULIERTE, also über einen längeren Zeitraum gesammelte Daten; hierbei mindert sich die Relevanz der Aktualität von Daten. Und die kumulierten Daten des RKI zu den Corona-Todesfällen ergeben, dass das Gros – wie zu erwarten – bei den Alten liegt: Über 29.000 Tote gab es unter den über 80Jährigen, rund 11.000 bei den 60-70Jährigen (wobei sich die Fälle am oberen Ende dieser Alterskohorte häufen dürften).
    Bei den jüngeren Altersklassen – von 0 bis 59 Jahren – gab es insgesamt nur etwas 1400! Über alle jüngeren Alterskohorten und beide Geschlechter verteilt. Vierzehnhundert.
    Jeder normaldenkende Mensch würde daraus die Konsequenz ziehen, Ältere (und Vorerkrankte) gezielt zu schützen, aber auf einen Lockdown der ganzen Gesellschaft zu verzichten. Das Problem ist: Unsere Regierung denkt nicht wie normale Menschen.
    – Fast noch schlimmer als unsere Regierung handelt die EU – deren Versagen bei der Impfstoffbeschaffung ist schon atemberaubend. Impfstoffe (medizinische Waren im allgemeinen) sind eine schwierige Materie, und die Industrielle Beschaffung allgemein wird in der freien Wirtschaft von Spezialisten (‚purchasern‘) durchgeführt, die eine lange Ausbildung und Erfahrung vorweisen müssen, ehe sie in einer Firma diesen eminent wichtigen Prozess bearbeiten dürfen. Dann werden sie auch entsprechend gut bezahlt.
    Dass das EU-Personal gut bezahlt wird, stellt wohl die einzige Gemeinsamkeit mit dem Bild eines professionellen Purchasers dar. Leider hat man, wie hier schon berichtet, einen absoluten Laien in diesen Fragen, die Dolmetscherin (!) Sandra Gallina, von Seiten der EU-Kommission mit der Aushandlung der Verträge betraut. Das lässt sich eigentlich nur noch als Irrenhaus bezeichnen.
    – Und merkwürdig ist, dass unsere Presse diesen Skandal gar nicht thematisiert. Ein bekannter Journalist, dem ich das mitteilte, begriff gar nicht die Tragweite dieses Vorgangs. Das zeigt, wie weit viele Journalisten weg sind von den Realitäten des Wirtschaftslebens. Man kann den Eindruck bekommen, dass Deutschland und Europa sich auf dem Weg in den Zustand einer Art Bananenrepublik befinden.
    Statt sich mit Fakten und Realitäten zu befassen, kapriziert man sich auf „Narrative“ und wolkenkuckucksheimelnde „höhere Prinzipien“. Wichtig ist nicht etwa primär, die Bevölkerung des eigenen Landes zu schützen, sondern um jeden Preis etwas wie „Impfnationalismus“ zu vermeiden (so jetzt ein Sprecher der EU). Ich gestehe: Wenn ich solche Sprechblasen lese, überkommt mich Brechreiz.
    Wann befasst sich jemand in der EU denn mit „Impf-Rassismus“? Wann wird sichergestellt, dass Migranten bevorzugt geimpft werden, da sie doch stets arme, verfolgte, diskriminierte Opfer sind? Das fehlt noch zum totalen Wahnsinn. Aber das wird sicher noch kommen.

    1. Korrektur Tippfehler: „rund 11.000 bei den 60-79Jährigen“, nicht bei den 60-70Jährigen. Das ganze gilt für Zahlen bis Mitte Januar.

  2. Spahn sagt, dass 70% aller deutschen Pflegeheimbewohner geimpft seien. Allerdings müsste man dazu noch eine Kleinigkeit erwähnen: Er meint die Erst-Impfung. Schutz besteht aber erst ab der 2. Impfung. Und beide Impfgänge haben erst ca. 15% dieser Gruppe erhalten.

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