Artikel zum Sonntag 3.2.2019: Prof. Wolffsohn zu Gedenkkultur u. a.

Der Historiker Michael Wolffsohn

… hat die Form des NS-Gedenkens kritisiert. 40 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland wüssten nicht, was Auschwitz gewesen sei, sagte er im Dlf. Wolffsohn sprach sich dafür aus, miteinander fair umzugehen – auch mit der AfD.

Herr Wolffsohn meinte zu den ausfallenden Bemerkungen im Oktober 2018 von Charlotte Knobloch und dem Eklat kürzlich im bayerischen Landtag:

[…]

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Heckmann: Sie sagten aber auch im Vorgespräch, Herr Wolffsohn, dass Sie die Worte von Charlotte Knobloch für nicht sehr glücklich hielten. Warum?

Wolffsohn: Oh ja. Das kann ich Ihnen begründen. Denn auch hier gibt es Aktion und Reaktion. Frau Knobloch hat in einem „Spiegel“-Interview im Oktober letzten Jahres gesagt, dass das Programm der AfD sich zusammenfassen lasse auf folgende Forderung, Zitat: „Juden raus“. Das ist eine völlig unzulässige, an den Fakten vorbeigehende provokatorische Feststellung. Teil eins.

Teil zwei: Wenn Frau Knobloch als eine Funktionärin wo auch immer feststellt, dass welche Partei auch immer nicht auf dem Boden unserer Verfassung steht, dann ist das zwar ihre grundgesetzlich geschützte Meinung, aber das hat mit dem Grundgesetz faktisch nichts zu tun, denn darüber beschließt immer noch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Heckmann: Aber sie hat ihre Meinung zur AfD zum Ausdruck gebracht. Und wo, wenn nicht der Landtag, ist der Ort, wo die Meinungsfreiheit eigentlich ganz oben stehen sollte?

Wolffsohn: Richtig. Und warum kann man dann nicht mit unherkömmlichen Mitteln gegen ein so unherkömmliches Verhalten protestieren? Kurzum, es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Und ich bin dafür, dass man fair miteinander umgeht, auch mit der AfD. Ich finde, das gehört dazu. Die Partei ist zugelassen. Wir müssen uns mit Fakten auseinandersetzen. Die Meinung ist frei, aber hier wurde eine Meinung quasi als Faktum präsentiert, und dann können sich diejenigen wehren, die sich hier provoziert fühlen. Ob das den guten Sitten entspricht, ist eine andere Frage.

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Hören Sie sich das ganze Interview des Dlf mit Michael Wolffsohn vom 31.1.2019 an. Sehr erhellend:

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